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Gerhard, Eduard
Auserlesene Griechische Vasenbilder, hauptsächlich Etruskischen Fundorts (Band 1): Götterbilder — Berlin, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.24595#0125
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DELPHISCHE GOTTHEITEN.

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häufiger hält sie in der vom Opfergeräth freien linken Hand einen Zweig
verschiedenen Laubes (* 5 7) zur freundlichen Begrüfsung für Apollo. End-
lich ist noch die in den beiden letzten unsrer Vasenbilder hinzutretende
Figur des Hermes zu bemerken. Dem verschiedenen Styl beider Bilder
gemäfs ist er auf einem derselben (XXIX) unbärtig, auf dein andern
(XXX) nach älterer Sitte bärtig vorgestellt. Jenes zeigt ihn im Begriff,
eben eingetreten in die Versammlung den Reisehut abzunehmen, dieses ihn
bereits verweilend mit zurückgeschlagenem Hute; jenes mit schräg gehal-
tenem, dieses mit aufgestütztem Stabe. Auffallend ist in beiden, dafs der
übliche Knoten des Heroldstabes im Zusammenhang dieser Reisetracht zum
Griffe geworden ist; auch ist beiden der Mangel an Beflügelung und, wenn
wir nicht irren, auch die zwiefache Bekleidung, eines Chiton und einer
Chlamys, gemeinsam.

ln der Zeichnung dieser vier Vasenbilder wird man die entsprechen-
den Eigenschaften zierlicher nolanischer und ähnlich geformter volcenti-
scher Gefäfse wiedererkennen, zugleich aber auch die vorzüglich ausge-
führte Behandlung nicht übersehen, welche der dritten jener Zeichnungen
bei auffallend gedrungenem Verhältnis ihrer Figuren eigenthümlich ist.

(157) Auf Taf. XXVIII etwa Smilax, wie auf
XXVII ihn auch Artemis führt. Ein Lorberzweig
ist deutlich auf Taf. XXX und auf der so eben
uns zugehenden Zeichnung eines fünften Vasenbil-
des dieser Art, das am Schlafs dieses Bandes fol-

gen wird, minder deutlich der grofsblättrige Zweig
Taf. XXIX. Soll man Eichenlaub erkennen, als
chthonisches Symbol auf Leto als Mutter Nacht
bezüglich ?

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