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Germann, Max. Ferd. [Hrsg.]
Beschreibung der im Jahre 1872 in Weimar und an anderen Orten zu Ehren der vierten Säcular-Feier des Geburtsjahres Lucas Cranach's des Aelteren, des Malers der Reformation veranstalteten Jubelfeier: (als Manuskript gedruckt) — Dresden, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.11454#0073
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Schlußwort.

Wider Erwarten hat sich die Beschreibmig der in Wcnnar begangencn Gedächt-
nißfeier des 400 jährigen Geburtsjahres Lucas Cranachs des Aeltern bei der Theilnahme,
welche das Andenken desselben auch an andern Orten gefunden hat, und dnrch Aufnahine
einiger theils auf Cranach selbst, theils auf seine Nachkoinincn bezüglicher Nachrichtcn, wclche
dein freundlichen Leser hoffentlich nicht unwillkomniciu gewescu sein solteu, unifänglicher ge-
staltet, als beabsichtigt und erwartet war, und hat der Verfasser, wie überhaupt hiusichtlich
dessen, was er geboten hat, so auch deshalb noch besonders um Entschuldigung zu bitten,
Zeit und Geduld des Lesers so lange in Anspruch genommen zu habeir

Dabei aber kann und darf er nicht unterlassen, Allen deuen, welche ihn bei der
zeitraubenden uud mühevollen Sammlung der meist zerstreuten Nachrichten mit Rath und
That unterstützt uud durch ihre liebenswürdige Zuvorkommeuheit, geübte Nachsicht und Geduld
in Wahrheit recht beschämt haben, den aufrichtigsten und tiefgefühltesteu Dauk auszusprechen.

Möchte aber der schönen, insbesonderc den Nachkommen Cranachs unvergeßlichen Feier
in Weimar auch eine bleibende Frucht nicht fehlen, sondern dieselbe, welche davon Zeugniß
ablegte, daß der Sinn für Kunst sich in immer weitereu Kreiscu verbreitet, daß die Ziele,
Bestrebungeu und Segnungcn der Resormatiou auch noch in der Gegenwart die vollste und
dankbarste Anerkennung finden, und daß endlich auch der Treue noch nicht vergessen ist, welche
Cranach seinem Fürsten und Herrn in guten und in bösen Tagen bewahrt hat, auch dazu
beigetragen haben, wie alle evangelischen Herzen, die an ihr theilnahmen, zu fernerem treucm
Festhalten an der erkannten Wahrheit zu ermuntern, so das Band dankbarer Liebe und
Verehrung inniger und fester zu schlingen, welches nicht bloß die Nachkommen Cranach's,
sondern auch alle Bekenncr des Evangeliums an das hohe Fürstenhaus knüpfen muß, dessen '
Vorfahren mit ihren Nachkommen in der Pflege und Verbreitung von Kunst und Wissen-
schast, von Licht und Wahrheit zum Wohle des engern wie des großen Vaterlandes allezeit
ihren schönsten Beruf, ihre höchste Ausgabe gesucht und darin zugleich den reichsten und
schönsten Lohn gefunden haben!

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