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Gessner, Conrad; Froschauer, Christoph [Bearb.]; Forer, Conrad [Übers.]
Thierbuch Das ist ein kurtze beschreybung aller vierfüssigen Thieren/ so auff der erden vn[d] in wassern wonend/ sampt jrer waren conterfactur: alles zů nutz vn[d] gůtem allen liebhabern der künsten/ Artzeten/ Maleren/ Bildschnitzern/ Weydleüten vnd Köchen/ gestelt — Getruckt zů Zürych: bey Christoffel Froschouwer, 1583 [VD16 G 1729]

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https://doi.org/10.11588/diglit.71520#0143
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e —
SE 7



Von der Semß. IIXII

Derxl ychen ſo jnen nachgeſagt wirt / ſo ſteigend ſy ye lenge .
ſoſt yye lenger ye hoͤchet auß die ſa-
ſen / ſo dann der Jeger nacher klaͤtteret mit haͤnd vnnd füß / ſo ſoungend ſy von ehem

fiſen zů dem anderen / biß ſy auff die allerhoͤchſten ſpitʒ kommend / alda enthaltend ſy

mit jren hoꝛnen vnd henckend ſich daran / werdend alſo eintwaͤders von Jegeren
Iichoſſnoder ſunſt hinab geſtürtzt: oder wo ſy ſich ſelber nicht ledigen mögendſr
bend ſy alſo / oder ſtürtʒend ſich ſelber haͤrab / welches auch den Steinboͤcken offters
mals geſchicht. Von Sant Jacobs tag har hebend ſy an auff die hoͤhinen zůſteygen /

Damit ſy nach vnd nach der kelte gwonind
Ein edel kraut vnd wurtz wirt von den Gemſen har benamſet / Gemß wurtz / vnd

gals ander ſpꝛaͤchend Můͤterwurtz / ſol voꝛauß koͤſtlich ſeyn für das b
ſchwindel vnnd ander kranckheiten. ſer ö auch grümmen /

Ven argney ſo bonden widen Geiſſen eneſpꝛingend.

ein beſondere artzney für den ſchwindel.

W ſrincke /

. Einhalben baͤcher vol Gemß vnſchlit / mit gleych ſo vil milch getrunckẽ /

ſol diezraͤcht bꝛingen / die on alle vꝛſach von rag zů tag abſerbend / von geſchwaͤr waͤ⸗
gen vnnd pꝛaͤſten der lungen. ᷣ—ů——hññ-

0 242

— Wider Geyſſen büͤt mit mer Palmen vertreybt das haar
Die laͤber von den wilden Geiſſen gebꝛaten vnd genoſſen oder gederrt / gebülfſeret( /

vnnd das buluer in weyn getruncken geſtelt den bauchfluß.

¶ Die gall von der wilden Geiß wirdt gelobt für vil pꝛaͤſten vnd mangelfürſiuſtes —

vnnd ſchwaͤte der augen / voꝛauß ſo einem als ein ſpinwup voꝛ den augen ſchwaͤbt: ſo

— iſt auch genampte gall ein triar den giſſtigen biſſen: vnnd denen ſo bey nacht blind ſind

OHondem Ceechbock.

dig ö ö

waded F

In FJewol das Reech vnder die wil

AbaEn Den Geyſſen von alten geſchichtſchꝛeybe: N

i⁰ een gezelt wirdt von waͤgen der geſtalti π

IIfR• vnd foꝛm jres leybs / welche ſich den Geitſ ,

dſchoi ſen vergleycht: nichts deſter minder ſol ſy α

ßyabe zwüſchend den wilden Geyſſen vnd Hirtzen billicher weyf

edergod das mittel haben / von waͤgen der hoꝛnen / die ſich mer den.

iſowi hirtʒen dañ den Geyſſen vergleychend: wie dann auch das geſchlaͤcht der wilden Gei
nluh ¶ſen ſo mit bꝛeitaͤchtigen hoꝛnen von etlichen beſchꝛiben werdendd.

hendan. Das Rech iſt ein überauß ſchoͤn / luſtig vnnd lieblich thier / das auch vnder die wol-

der vſih lüſt vom Martiali dem Poeten gezellet wirdt: ſein gantzer leyb iſt mit ſchöͤnen maclen

ſulgenu beſpꝛengt / voꝛauß bey der jugent: werdend vil gefangen in den landen der Heluetiern

odami welche die Alpen ey nwonend / nit vngleych den Hirtzen / vil kleiner / vergleychend ſich

i1od. 360 mit der groͤſſe den Geyſſen / dann ſy ſunſt auch vnder die wilden Geyſſen gezelt wee

ein koͤſtliche artʒzeyß

Das kaat der wilden Geiſſen / boͤnle oder wie es mag genamſet werden / getruncken
umaͤt / treybt auß den ſtein / wie dann auch anderer Geiſſen ſo in den wildinen gewei⸗?ꝰ⸗

det werdendd.

Caprea, Capreolus, ſeu Dorcas.

Reh / Rech / Rkechbock Rechgeyy .
 
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