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Was ſchadens diſes chier chuͤhe.
ASbeyßtübel,auch ſhlechtes mitden hindern füſſn /mireinem omdurh-
WM ſticht es alles fleiſch daß es antriſſt / alſo / daß wie voꝛ einem andern wilden vn-
SW gezʒamen thier / ſich zehůten iſt / auch ſchaden zů gewarten.
Eeuſtig hiſtoꝛien bon diſem chier oder ſeinem
***
bigen waſſer ein hoꝛn gefunden woꝛden / das man für ein Einghürn geſchetzt /
gbhürn haͤrruͤrend.
Antonius Sabellicus ſchꝛeybt / in der Denediger Hiſtoꝛi am 2b. bůch ein dib
ſtal / der deßhalb / daß ein Einghürn darbey geweſen / dem Laͤſer nit vnluſtig / oder ver
dꝛützig ſeyn ſol / vnd aller oberkrit ein warnung: vnd das hat ſich zůgetragen vngeſar
lich im jar 4 48. ̊ ¶¶¶¶¶¶
Der Fürſt ʒ0 Ferrer / Boꝛſo von Eſte / kam gen Venedig: jn hoch zů vereeren / alsn
die Venediger wol empgangẽ / fuͤrten ſy jn vm̃ / alle ding zů beſichtigen: vnd vnder an-
derm zeigten ſy jm den ſchatz / der in S. Marr kirchen ligt. Zů des froͤmbden herren
hofgſind hatt ſich zůgeſchlagen ein Candiot oder Griech / genannt Stam̃ato / der on
gfar auß Candia auch gen Venedig kommen / vnd mit dem hofgſind / als ein verwan
ter des herren / kam er auch in die ſchatz kam̃er. Als er nun die reychthumb erſehen / ließ
er vom wunder / vnd trachtet wie er ein dapffern diebſtal da thůn moͤchte. Nun iſt die
irch Sant Marxen am boden ann den wenden mit Marmelſteininen tafeln gewan-
det: vnnd bey dem Altar der vnſchuldigen kindlin / da entwand diſer kunſtreych dieb
ein Marmeltafel / die er in das ſchatzgwelb gon erſehen hatt. Als er nun die taſel ab-
gebꝛacht / vñ nit ſo bald durch die dick maut hineyn kom̃en mocht / ſo bꝛach er nachts /
als weyt als er ym̃er kondt / eyn / vnd trůg die ſtein vnd moͤꝛtel in ein finſtern winckel:
gegen tag ee das es haͤl ward / macht er die tafel widerumb für / trůg das außgegraben
nmit jm in der ſchooß hinweg / alſo / dʒ man kein bꝛechẽ ſpüren mocht. Das treib er nunnn
etlich naͤcht / biß er in die ſchatʒaͤmmer kom̃en / do fieng er an gleycher gſtalt außzetra ⸗/
gen. Es ſoͤlte einer erſtaunen ab der vnſaͤglichen reychthumb die daſelbſt ligt: dañ vn⸗ N
der anderm ſind zwoͤlffguldin kronen darinn mit ſo vil bꝛuſtgeʒierden / edelgſtein iſt
nit zeſchetzen / wunderbare guldine gſchirr vnd vaß mit jren oͤhꝛingẽ gezelten / leüchter
vnd anders was zum altar gehoͤꝛt: da iſt auch ein Einghürn / das über alle ſum̃a auß
geſchaͤtzt wirdt. Des Hertzogen hůt / in deſſen gulden ring / das aller edleſt gſtein / vnð ,
oben aufſ im krantz ein Carfunckel iſt / ſampt anderm ſchatz mer. Das hatt diſer dieb
vaſt alles fein mit můß hinweg tragen
Wie mamober ſagt / Kleins ward nie geſpunnen / es kam an die Sonnen / vnd aber
dier diebſtal nit waͤre geachtet woꝛden / verriedt ſich der ſchelm ſelbs. Dann er hat ein
gfattern / genañt Zacharias Grill / auch ein Candiot / von gůtẽ harkom̃en / überauß ein
from̃er mañ:den ſelben fůrt der dieb für den Fronaltar / vnd ließ jm da ein eyd ſchwer-
ren / den haͤling nit zů eroffnen: ja er můßt das Sacrament mit jm nemmen. Nach dem
ſelbigen fuͤrt er jn zů hauß / vñ zeigt jm den dapffern diebſtal. Zacharias erſchꝛack dar-
ab / vñ wolt daruon fliehen. Do das Stam̃ato erſach / wolt er jn erſtaͤchen. Zacharias
ſagt: Die verwunderung ſo eins groſſen ſchatz / machte jn wanwitig / er doͤꝛfſtſich
nichts beſoꝛgen. Deß ſchanckt im Stam̃ato ein ſchoͤnen edlen koſtlichen ſtein / ——
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5
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mM jar M. D. XX.iſt bey Bꝛugk an der Ar im Schweytzerland / indem ſE
innwendig gantz weyß / oben vnd außwendig gaͤlecht / zweyer ellenbogẽ lang /
Doch nit gewunden / gantz wolſchmoͤckend an jm ſelbs: vnd ſo man es gebꝛeñt / gabes
gleych ein gſchmack von Biſem. Das ward von ſtund gen Rüngsfaͤlden in das Cio
ſter gebꝛacht / haͤrnach von dem Landuogt zů Baden wider erfoꝛderet / darumb daß
es in dem gebiet / den acht Oꝛten der Eydgnoſchafſt zůgehoͤꝛig / gefunden. Soͤliches
ſagt herr Geßner / hab jm ein gůter freünd angezeigt / der auch etliche ſtücklin vomſch
bigen Einghürn gehabt.
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Was ſchadens diſes chier chuͤhe.
ASbeyßtübel,auch ſhlechtes mitden hindern füſſn /mireinem omdurh-
WM ſticht es alles fleiſch daß es antriſſt / alſo / daß wie voꝛ einem andern wilden vn-
SW gezʒamen thier / ſich zehůten iſt / auch ſchaden zů gewarten.
Eeuſtig hiſtoꝛien bon diſem chier oder ſeinem
***
bigen waſſer ein hoꝛn gefunden woꝛden / das man für ein Einghürn geſchetzt /
gbhürn haͤrruͤrend.
Antonius Sabellicus ſchꝛeybt / in der Denediger Hiſtoꝛi am 2b. bůch ein dib
ſtal / der deßhalb / daß ein Einghürn darbey geweſen / dem Laͤſer nit vnluſtig / oder ver
dꝛützig ſeyn ſol / vnd aller oberkrit ein warnung: vnd das hat ſich zůgetragen vngeſar
lich im jar 4 48. ̊ ¶¶¶¶¶¶
Der Fürſt ʒ0 Ferrer / Boꝛſo von Eſte / kam gen Venedig: jn hoch zů vereeren / alsn
die Venediger wol empgangẽ / fuͤrten ſy jn vm̃ / alle ding zů beſichtigen: vnd vnder an-
derm zeigten ſy jm den ſchatz / der in S. Marr kirchen ligt. Zů des froͤmbden herren
hofgſind hatt ſich zůgeſchlagen ein Candiot oder Griech / genannt Stam̃ato / der on
gfar auß Candia auch gen Venedig kommen / vnd mit dem hofgſind / als ein verwan
ter des herren / kam er auch in die ſchatz kam̃er. Als er nun die reychthumb erſehen / ließ
er vom wunder / vnd trachtet wie er ein dapffern diebſtal da thůn moͤchte. Nun iſt die
irch Sant Marxen am boden ann den wenden mit Marmelſteininen tafeln gewan-
det: vnnd bey dem Altar der vnſchuldigen kindlin / da entwand diſer kunſtreych dieb
ein Marmeltafel / die er in das ſchatzgwelb gon erſehen hatt. Als er nun die taſel ab-
gebꝛacht / vñ nit ſo bald durch die dick maut hineyn kom̃en mocht / ſo bꝛach er nachts /
als weyt als er ym̃er kondt / eyn / vnd trůg die ſtein vnd moͤꝛtel in ein finſtern winckel:
gegen tag ee das es haͤl ward / macht er die tafel widerumb für / trůg das außgegraben
nmit jm in der ſchooß hinweg / alſo / dʒ man kein bꝛechẽ ſpüren mocht. Das treib er nunnn
etlich naͤcht / biß er in die ſchatʒaͤmmer kom̃en / do fieng er an gleycher gſtalt außzetra ⸗/
gen. Es ſoͤlte einer erſtaunen ab der vnſaͤglichen reychthumb die daſelbſt ligt: dañ vn⸗ N
der anderm ſind zwoͤlffguldin kronen darinn mit ſo vil bꝛuſtgeʒierden / edelgſtein iſt
nit zeſchetzen / wunderbare guldine gſchirr vnd vaß mit jren oͤhꝛingẽ gezelten / leüchter
vnd anders was zum altar gehoͤꝛt: da iſt auch ein Einghürn / das über alle ſum̃a auß
geſchaͤtzt wirdt. Des Hertzogen hůt / in deſſen gulden ring / das aller edleſt gſtein / vnð ,
oben aufſ im krantz ein Carfunckel iſt / ſampt anderm ſchatz mer. Das hatt diſer dieb
vaſt alles fein mit můß hinweg tragen
Wie mamober ſagt / Kleins ward nie geſpunnen / es kam an die Sonnen / vnd aber
dier diebſtal nit waͤre geachtet woꝛden / verriedt ſich der ſchelm ſelbs. Dann er hat ein
gfattern / genañt Zacharias Grill / auch ein Candiot / von gůtẽ harkom̃en / überauß ein
from̃er mañ:den ſelben fůrt der dieb für den Fronaltar / vnd ließ jm da ein eyd ſchwer-
ren / den haͤling nit zů eroffnen: ja er můßt das Sacrament mit jm nemmen. Nach dem
ſelbigen fuͤrt er jn zů hauß / vñ zeigt jm den dapffern diebſtal. Zacharias erſchꝛack dar-
ab / vñ wolt daruon fliehen. Do das Stam̃ato erſach / wolt er jn erſtaͤchen. Zacharias
ſagt: Die verwunderung ſo eins groſſen ſchatz / machte jn wanwitig / er doͤꝛfſtſich
nichts beſoꝛgen. Deß ſchanckt im Stam̃ato ein ſchoͤnen edlen koſtlichen ſtein / ——
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mM jar M. D. XX.iſt bey Bꝛugk an der Ar im Schweytzerland / indem ſE
innwendig gantz weyß / oben vnd außwendig gaͤlecht / zweyer ellenbogẽ lang /
Doch nit gewunden / gantz wolſchmoͤckend an jm ſelbs: vnd ſo man es gebꝛeñt / gabes
gleych ein gſchmack von Biſem. Das ward von ſtund gen Rüngsfaͤlden in das Cio
ſter gebꝛacht / haͤrnach von dem Landuogt zů Baden wider erfoꝛderet / darumb daß
es in dem gebiet / den acht Oꝛten der Eydgnoſchafſt zůgehoͤꝛig / gefunden. Soͤliches
ſagt herr Geßner / hab jm ein gůter freünd angezeigt / der auch etliche ſtücklin vomſch
bigen Einghürn gehabt.