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wird, ebenfalls geschmackvoller sein, so muß man darauf
denken, daß seine Anfertigung möglichst erleichtert wird.
Darum sind Verzierungen, die man aussägen, patro-
niren oder ganze Bilder, die mau abziehen kaun, ge-
wählt.
Wir empfehlen wiederholt die Musterblätter; sic ge-
ben reichen Stoff, und da sie das Einzige sind, was der
Schwarzwald bis jetzt in solcher Darstellung über seine
Uhren besitzt, so sollten sie überall bekannt sein. Da sie
Sei der Schule billig abgegeben werden, so ist die An-
schaffung sehr erleichtert. Wie die Hefte, so sind auch
einzelne Blätter auf dünnes Papier — zum Abziehen —
ganz wohlfeil zu haben.
Die Mappe der Schule besitzt noch außerdem eine
reichhaltige Sammlung von Entwürfen, die sich wie
die Reich'schcn, fast alle im Mustersaale ausgeführt
vorfindcn. Die Mitwirkung bedeutender Künstler im Ver-
eine mit den Kräften der Schule wird zuletzt möglich
machen, daß ein Musterbuch hcrausgcgcben werden kann,
das sich an die bestimmten Großen der Normaluhren
anschlicßt, also das unmittelbar Brauchbare, auf die be-
stimmten Fälle der Ausführung Angewendete, vor die Au-
gen führt. Dann erst, wenn sich ans den bisherigen Versu-
chen das Praktische, das Vorthcilhafte und Schöne zugleich
berausgcarbcitet hat, ist die Aufgabe der äußern Aus-
stattung der Uhren für den Schwarzwald vollständig
gelöst.
Ist. es für die Schule schon nut Schwierigkeiten ver-
bunden, eine reichhaltige Sammlung von guten Ent-
würfen in einer angemessenen vaterländischen Richtung
zu gewinnen,-so hält es aber noch schwerer, auf dem
Schwarzwalde selbst etwas Besseres zur Ausführung zu
bringen. Es darf dicß nach dem bisherigen Stand des Ge-
schäftes nicht anders erwartet werden. Man muß deßhalb
darauf bedacht sein, überall auch für die Ausführung
förderlich zu wirken, nicht allein für Muster zu sorgen.
Für die Ausführung besserer Oclbilder zu Uhren-
schilden sind nur wenige Kräfte auf dem Schwarzwalde
vorhanden. Es ist eine eigenthümlichc Aufgabe, diese
Gemälde zu machen, die zugleich entsprechend ausgeführt
und doch enorm billig sein sollen. Ein durchgebildetcr
Künstler gibt sich dazu nicht her, er kann auch die Bil-
der nicht so zu sagen nach dem Quadratfuß liefern und
ein talentloser Maler kann eben auch für die Industrie
nichts Gutes leisten.
Jene Männer, die bei entschiedenem Talent und

Vorliebe für die Oelmalcrci der Uhrenindustric ihren
eisernen Fleiß widmen, sind daher wahre Wohlthäter
derselben. Sic haben ein Verdienst nm ihre Hcimath,
indem ohne dieselben von hübschen Oclgemäldcn aus
Schwarzwälderuhrcn keine Rede sein könnte.
In Berücksichtigung dieser Verhältnisse wurde deßhalb
auch ein sehr talentvoller junger Maler in Furtwangcn
von der Regierung unterstützt, um sich weiter auszubil-
den. Er machte in Karlsruhe unter der Leitung vor-
züglicher Meister rasche und bedeutende Fortschritte, so
daß seine Leistungen allerwärtö Anerkennung fanden.
Es ist zu wünschen, daß die besseren Maler Lehr-
linge nehmen, die Zeichnen gelernt haben nnd eine ge-
wisse Arbeitstheilung einsühren, damit das Talent nicht
gcnvthigt ist, an dem mehr Handwerksmäßigen sich auf-
zureiben, sondern daß es dem Bilde nur jenes Etwas
gibt, was den Künstler verräth. Es können daun mehr
solcher Bilder als bisher gemacht und es kann eher et-
was dabei verdient werden.
(Schluß folgt.)

Aeberzüge auf Zink.
(Nach l>>. Wdersdorff.)
(Fortsetzung.)
Mit dem Auffrischcn durch Schwefelsäure säume
man übrigens nicht zu lange; denn wenn auch die Beitze
uoch wirkt, so ruft sie doch bei einer gewissen Abschwä-
chung das Erscheinen des Kristallgefüges des Zinks auf
dessen Oberfläche hervor, und dieß ist dem gleichmäßigen
Farbentone des nachherigen Ucbcrzugs nachtheilig.
Ist die Beitze auch über diesen Punkt der Abschwä-
chung hinaus, so macht sie zwar das Noirö nicht mehr
sichtbar, dafür bringt sie aber jetzt ein feines Matt hervor.
Da dieß Matt nun für manche Zwecke nützlich sein dürste,
indem gewisse Nüanecn der späteren Ueberzüge sehr an-
genehm darauf erscheinen, so will ich besonders daraus
aufmerksam machen. Wie schon aus dem Gesagten hcr-
vorgeht, entsteht dieß Matt in einer Beitze von fast neu-
tralem salpetersaurem Zinkoxyde. Man kann sich also,
um dasselbe zu erzeugen, obiger Beitze bedienen, sobald
sic zum Zwecke des Rciubeitzens fast auögenutzt ist, in-
dem man um diese Zeit noch so viel Zinkspäne darin
aufiööt, als sich auflöscn wollen, und darauf noch eine
kleine Quantität Salpetersäure hinzufügt.
Will man diese Mattbeitze von vornherein darstellen,
 
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