Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 12.1889

DOI Artikel:
Bode, Wilhelm: Antoon van Dyck in der Liechtenstein-Galerie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3330#0055
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
39

ANTOON VAN DYCK.
Nr. 58. Bildniss der Marie Louii'e de Tassis. Leinwand. Höhe 1 '29, Breite 093. — Helio-
gravüre nach dem Stiche von J. F. Vogel.
Nr. 61. Bildniss eines jungen Italieners (früher irrthümlich Porträt Wallenltein's genannt).
Bezeichnet sET.sj2. 1624. Leinwand. Höhe L27, Breite L01. — .Stich von R. Leemann.
Nr. 66. Männliches Bildniss. Leinwand. Höhe 1/12, Breite 0-86. — Hochätzung nach einer
Zeichnung von G. Frank.
Nr. 68. Bildniss einer jungen Dame. Leinwand. Höhe Lll, Breite 0"85. (Gegenstück zu
Nr. 66). — Hochätzung nach einer Zeichnung von G. Frank.
Nr. 70. Bildniss eines ältlichen Mannes, dem P. P. Rubens zugeschrieben. — Radirung von
W. Hecht.
Nr. 74. Bildniss eines alten Mannes. Leinwand. Höhe L19, Breite POL — Hochätzung
nach einer Zeichnung von R. Raudner.
Nr. 94. Bildniss des Grafen Johann von Nassau. Ganze Figur. Leinwand. Höhe 2-02,
Breite P22. — Holzschnitt von W. Hecht.
Nr. 95. Bildniss eines ältlichen Mannes, dem P. P. Rubens zugeschrieben. Eichenholz.
Höhe L07, Breite 0-74. — Radirung von W. Unger.
Nr. 108. Der Reiter. Ausgeführte Ölskizze. Leinwand. Höhe 0#55, Breite 0-36. — Hochätzung
nach einer Zeichnung von R. Raudner.
Nr. 152. Brustbild des Malers Frans Snyders. Leinwand. Höhe 0-72, Breite 0'68. — Hoch-
ätzung nach dem Stiche in der Ikonographie van Dyck's.


ie Gemälde von Antoon van Dyck in der Liechtenstein-Galerie sind denen seines
grossen Lehrers an Zahl beinahe gleich: ein paar wohl von Schülern in der
Werkstatt ausgeführte Bilder mit eingerechnet, zähle ich vierundzwanzig Werke
des Künstlers. Aber in der Mannigfaltigkeit der Motive, wie im Umfange lassen
sich dieselben Rubens' Gemälden in der Sammlung nicht vergleichen. Ein heiliger
Hieronymus, die Werkstattwiederholung eines häufig von Schülern van Dyck's copirten Madonnen-
bildes, eine flüchtige, einfarbige Skizze der Kreuzigung und muthmasslieh auch eine kleine Reiter-
studie: das sind neben zwanzig Bildnisfen die einzigen Compolitionen des Künstlers in der Samm-
lung. Und diese sind gerade herzlich unbedeutend.
Den heiligen Hieronymus hat van Dyck in den ersten Jahren seiner künstlerischen Thätigkeit
mit besonderer Vorliebe gemalt; besass doch Rubens allein drei dieser Bilder, gewiss ein Beweis,
dass sein junger Schüler in der Wiedergabe dieser Charakterfigur besonders glücklich war. In der
That war die volksthümliche Gestalt des Heiligen, wie ihn (ich die Gläubigen der Niederlande
vorstellten, ein ausnehmend geeigneter Vorwurf für das Talent des jungen Künstlers, wie es sich
damals unter dem mächtigen Einflusse von Rubens entwickelt hatte. Der fromme Einliedler erscheint
in dielen Gemälden nicht als der vornehme Cardinal und Kirchenvater, auch nicht (wie bei
 
Annotationen