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Eugene Bejot. Originalradirung. (Mit Genehmigung yon Ch. Kessele, Paris.)

EUGENE BEJOT.

Gar mancher wird einmal in einer jener alten Mappen geblättert haben, wo man neben Mode-
kupfern mit jungen Damen in weitem Regenmantel und Pelzmützchcn auch alte Radirungen findet
mit Pariser Ansichten aus den Zeiten Beaudelaires oder Charles Moncelets, lauter Blätter, die alt-
modisch und etwas empfindsam, aber nicht ohne eigentümlichen Reiz sind. Ähnlich ist auch der
erste Eindruck von Eugene Bejots Radirungen. Was er zeichnet, das sind die ewig unveränder-
lichen Stadttheile von Paris, wo die altersschwachen, muffigen Häuser mit ihren schwarzen
Löchern, malerisch in ihrem Schmutz, verarmte Bürgergeschlechter beherbergen, deren Ahnherr
vielleicht Cesar Birotteau der Haarkräusler war. Dann wieder zeigt er uns die schweigsamen,
sonnigen Uferböschungen, wo es nach Wein riecht und wo die Leute aus Havre verkehren; die
alten Brücken, die den Schlachten des ersten Kaiserreiches ihre Namen verdanken, welche heute
den Parisern so wunderlich fremdartig klingen wie die Mädchennamen ihrer Grossmütter Ana'is
oder Irmengarde; die Quais, wo die Kleideiiaden noch »zur schönen Gärtnerin« heissen oder so
ähnlich; und schliesslich ganz draussen Billy, Jvry, Poissy mit ihren Werkstätten, Schloten und
 
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