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Hiroshige, Tairo no Kiyomori in seinem Garten.

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Farbiger Holzschnitt. Nach dem »Japanischen Gespensterbuch*.

JAPANISCHE GESPENSTERDARSTELLUNGEN.

In ein paar meisterhaften Aufsätzen hat Lafcadio Hearn (»Geister und Kobolde« in »Izumo«
und »Rokuro-Kubi« und »Yoki-Onna« in »Kwaidan«) von den Spukvorstellungen der Japaner
gesprochen. Einige dieses Gebiet berührende bildliche Darstellungen finden sich in dem Buche
»Japanischer Humor« von Netto und Wagener, das zwar nach mehr als einer Richtung hin unzu-
länglich ist, jedenfalls aber viel mehr enthält, als sein Titel vermuten läßt. Dieses Buch ist das
einzige, das die Literaturangabe am Schluß des Artikels »Supernatural creatures« in Basil Hall
Chamberlains »Things Japanese« empfiehlt. Sonst stößt man auf derartige Darstellungen höchstens
in Künstlermonographien, etwa in Friedrich Perzyhskis »Hokusai«, wo zum Beispiel des Künstlers
köstlicher Gespensterlampion abgebildet ist, der in der sofort zu besprechenden, den Anlaß zu diesen
Zeilen gebenden Veröffentlichung leider fehlt. Es muß daher als ein außerordentlich glücklicher
Gedanke von Oscar und Cäcilie Graf und ihrem Verleger bezeichnet werden, die japanischen
Gespensterdarstellungen zu sammeln, reich und vortrefflich abzubilden und, begleitet von einem
knappen erklärenden Text, herauszugeben. Das große, prächtige Werk1, in dem dies geschehen ist,
wird um so weniger seine Wirkung verfehlen, als das Thema unsere auch in der Kunst wieder
etwas mehr metaphysisch eingestellte Zeit besonders anspricht, mit ganz wenigen Ausnahmen die

1 Japanisches Gespensterbuch. Herausgegeben von Oscar und Cäcilie Graf. 142 teils mehrfarbige Tafeln nach japanischen Malereien und
Holzschnitten. Text von Cäcilie Graf-Pfaff. Union Deutsche Verlagsgesellschaft. Stuttgart—Berlin—Leipzig (1925).

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