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Ernst Huber, Äin-Kärim in Palastina.

Lithographie.

ERNST HUBER ALS STEINZEICHNER.

Es verlohnt sich, den bisherigen Entwicklungsgang des Künstlers, von dem wir hier als Beilage
eine farbige Originallithographie und im Text die Abbildungen zweier schwarzer Steinzeichnungen
bringen, etwas näher zu betrachten, weil der Anbeginn dieser Laufbahn nicht nur erheblich vom
Durchschnitt abweicht, sondern auch Ernst Hubers künstlerische Eigenart aufschlußreich beleuchtet.
Ernst Huber ist am 15. Juli 1895 in Wien geboren. Sein Vater war Schriftsetzer und war nach 1848
mit dem Großvater, der in Budweis bürgerlicher Schneidermeister war, in Wien eingewandert. Der
Urgroßvater war in Budweis selbst oder irgendwo im Moldautal Bildschnitzer. Der künstlerische
Sinn zeigte sich aber auch am Vater, der selbst mit dem Silberstift zeichnete, mit dem Knaben öfter
ins kunsthistorische Museum ging und zu Hause eine kleine Sammlung gestochener Guckkasten-
bilder besaß, die auf den Sohn starken Eindruck machten. Phantasie und der Drang, den eigenen
Gedanken weitere Verbreitung zu geben, finden sich auch bei der Mutter, einer siebenbürgischen
Sächsin aus Hermannstadt, deren Vater jedoch Pole war. Sie hatte Lust an häuslichem Theaterspiel
und schrieb gelegentlich kleine Aufsätze über die Frauenbewegung.

Der Knabe zeichnete sehr frühe. Während einer Krankheit erbat er sich beispielsweise von der
Mutter Farben, und auf dem Land (im Dorfe Gutau in der Nähe von Kefermarkt in Oberösterreich),
wo er mit der seine Neigung eifrig und verständnisvoll fördernden Mutter viel allein war, malte er,
was er sah, aber lieber aus dem Kopf als nach der Natur. Der Vater aber bestand darauf, daß er
nach vier Jahren Volksschule, drei Jahren Bürgerschule und einem Jahr Handelsschule als Setzer-

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