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LEOPOLD KUPELWIESER ALS ZEICHNER

(1796 — 1862).

In der Zeichnung nimmt die Stimmung eines Augenblickes am leichtesten Gestalt an. Für
diejenigen Künstler, die einer besonderen inneren oder äußeren Eingebung zum Schaffen bedürfen,
bedeutet sie das eigentliche Element. Es ist bekannt, wie sehr das Schwergewicht der deutschen
Kunst in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts auf dem Zeichnerischen ruhte. Ist dies der Boden,
auf dem sich die verschiedensten Begabungen begegnen, so tritt dabei doch die einem jeden eigen-
tümliche Veranlagung hervor. Die Zeichnung zieht den Vorhang von dem Schaffensprozeß hinweg.
Ist es möglich, auf Grund ihrer religiösen Einstellung einen um Overbeck sich sammelnden Kreis von
Künstlern unter dem Begriff der Nazarener zusammenzufassen, sieht man dieselben an den Fresken
der Casa Bartholdy und des Palazzo Massimi gemeinsamen Ideen folgen und Verwandtes schaffen,
so verrät nur die Kenntnis ihrer Zeichnungen, daß es sich um sehr ungleich Geartete handelt. Auf
der einen Seite Peter Cornelius, der mit scharfen, oft kritzelnden, von innerer Energie geladenen
Strichen Gestalten nach seiner Phantasie bildet, als Gegensatz Julius Schnorr von Carolsfeld, der
in seinem präzisen Linienstil mit feinen Schattenlagen plastisch zu wirken weiß und die unmittel-
bare Frische seiner Aktstudien sichtlich der Arbeit vor dem Modell verdankt. Wir würden die
einzelnen Künstlerpersönlichkeiten dieser Zeit besser erfassen, wenn das vorhandene Material an
Zeichnungen, wie dies Alfred Kuhn bei seiner Cornelius-Monographie getan hat, mehr Berück-
sichtigung fände.

Auch ein Künstler wie Leopold Kupelwieser, der in seiner reinen, selbstlosen Art sich wenig
bemüht hat, seine Fähigkeiten ins Licht zu rücken, erscheint als eine viel klarer ausgeprägte
Persönlichkeit, wenn wir einen Einblick in die eigentliche Schatzkammer seines künstlerischen
Wesens, die uns seine Zeichnungen erschließen, gewinnen. Dieselben haben sich, vom Künstler
nicht zum Handelsobjekt gemacht, in großer Menge erhalten und werden von der Familie pietätvoll
aufbewahrt. Künstlerisch nicht gleichwertig, lassen sie sich in einzelne Hauptgruppen teilen: klassi-
zistische Zeichnungen an der Wiener Akademie, Porträte des Schubertkreises, Landschaftsskizzen
und Kostümstudien der Reisen im Alpengebiet und nach Italien, skizzenhaft ausgeführte Entwürfe
seiner Fresken und Gemälde, damit zusammenhängende sorgfältige Modellstudien zumeist für Köpfe,
Hände, Füße und Gewänder, ins Reine gezeichnete Kompositionen, Pausen derselben und schließlich
große Kartons. Nur wenige Zeichnungen, wie die auf Bestellung ausgeführten Kinderköpfe des
Votivbildes des Erzherzogs Rainer, stellen mehr dar als reines Studienmaterial (Abb. 1).

Ohne die Kenntnis dieser Zeichnungen wird man geneigt sein, Kupelwieser in enge Verbindung
mit Führich zu bringen. Die Freundschaft beider Künstler, die Arbeit an gemeinsamen Aufgaben
wie den Fresken der Altlerchenfelderkirche, das gleiche Ziel, ihre Kunst in den Dienst der
katholischen Kirche zu stellen, der in Rom gewonnene Anschluß an die Kunst der Nazarener,
alles dies bestätigt eine Auffassung, die gelegentlich sogar so weit ging, in Kupelwieser einen

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