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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — N.F. 3.1938

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Goering, Max: Zur Graphik Max Slevogts: Ergänzende Bemerkungen zu Rümanns Verzeichnis
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Weixlgärtner, Arpad: Geringschätzung der Graphik (Wiener Randbemerkungen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.6338#0041
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Die beiden Blätter in den Jahrgängen 1906 und 1911
sind farbig reproduziert.

Rümann Nr. 86. Schatten und Träume. In der Original-
ausgabe ist das radierte Selbstbildnis auf dem Um-
schlag der Mappe angebracht, die außerdem 12 Ori-
ginalradierungen enthält.

Rümann Nr. 96. Slevogt, Max. Gemälde, Aquarelle,
Pastelle, Zeichnungen. Es handelt sich um einen
broschierten Katalog, dem die Originallithographie
(Selbstbildnis Slevogts) und 32 Tafeln mit Abbil-
dungen, davon 31 von Gemälden des Künstlers,
eine von Klimschs Sievogtbüste, beigebunden sind.
Die Angabe „In Mappe" ist zu streichen. Außerdem
enthält das Buch die Reproduktion einer von Sle-
vogt gezeichneten Initiale, ferner ist der Umschlag
mit einer Umrahmung von Slevogt geziert.
Zu erwähnen ist noch, daß eine große Zahl von

Buchillustrationen Slevogts unveröffentlicht geblieben
ist. Eine der frühesten Illustrationsfolgen hat der
Künstler um 1890 für ein gleichfalls unpubliziertes
Manuskript seines Freundes, des Münchner Musik-
kritikers Dr. Theodor Goering, „Ferientage in Italien",
geschaffen. Eine dieser Illustrationen, eine Duell-
Szene, ist bei Joh. Guthmann, Scherz und Laune,
op. cit., S. 45, abgebildet. Von den Illustrationen zum
Ali-Baba ist nur ein kleiner Teil erschienen. In einem
Verzeichnis des Verlages Bruno Cassirer, Berlin, von
1935 ist als bevorstehende Neuerscheinung angezeigt:
Gebrüder Grimm, Der Eisenhans; mit 21 Lithographien
von Max Slevogt. Die Herausgabe des Werkes mußte
aber aus verlagstechnischen Gründen vorläufig zurück-
gestellt werden. Eine vollständige Zusammenstellung
aller nicht im Druck erschienenen Illustrationen Sle-
vogts muß der späteren Forschung überlassen bleiben.

Dem leider inzwischen verstorbenen Herrn Komm.-Rat Kohl bin ich für die gütige Überlassung eines Exem-
plares der Radierung Abb. 2 zu besonderem Dank verpflichtet. — Drucke der in Abb. 3 und 4 wiedergegebenen
Blätter verehrte mir Herr Archivdirektor Dr. Albert Pfeiffer, Landshut NB., ivofür ich auch an dieser Stelle
meinen verbindlichsten Dank sage.

ARPAD WEIXLGÄRTNER / GERINGSCHÄTZUNG DER GRAPHIK
(WIENER RANDBEMERKUNGEN)

Das Wort Graphik wird im folgenden nicht in der erweiterten Bedeutung des Adjektivums
gleichen Namens im Titel unserer Zeitschrift gebraucht, sondern meint hier lediglich Druck-
graphik.

Dem Leser unserer Zeitschrift muß es auffallen, daß in deren Artikeln die Handzeichnung
eine unverhältnismäßig größere Rolle spielt als die Graphik. Das geht zweifellos darauf zurück,
daß die gegenwärtige Generation der Kunsthistoriker viel mehr Interesse an der Handzeich-
nung als an der Graphik hat. Seit Morellis Tagen ist das Interesse an der Handzeichnung
stetig gestiegen. Sie gilt als das Persönlichste, Unmittelbarste, was der Künstler hervorbringt.
Man betrachtet sie beinahe mit denselben Augen wie der Graphologe die Handschrift. Je
flüchtiger sie ist, je mehr sie erraten läßt, desto höher wird sie gewertet. Im gleichen Maß,
wie die Eindringlichkeit der Beschäftigung mit der Handzeichnung wächst, rückt man von
der Graphik ab. Der Kupferstich, namentlich der reproduzierende, wie er seit langem nicht
mehr gepflegt wird, ist mit der unendlichen Mühe, die an ihn gewendet wurde, mit seiner
übertriebenen Durchgeführtheit der hastigen, oberflächlichen Gegenwart fast unverständlich
geworden. Das gleiche gilt vom reproduzierenden Holzschnitt des XIX. Jahrhunderts. Wie
die Kläubelarbeit am Kupferstich und am Hirnholzschnitt kopfschüttelnd gering geachtet
wird, so ergeht es jetzt anscheinend aber auch der Kläubelarbeit des Gelehrten, der mit un-
säglicher Mühe einen Kupferstichkatalog verfaßt hat. Kein Zweifel, einen Max Lehrs wird
das heutige Geschlecht nicht mehr hervorbringen. Die Forscher, die heute noch auf diese
gründliche (zugegeben: manchmal vielleicht üb er gründliche) Art und Weise arbeiten, sind
alle reife oder betagte Männer. Die gediegene, liebevoll genaue Arbeit an einem kritischen

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