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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — N.F. 4.1939

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Weixlgärtner, Arpad: Paralipomena zum Thema: Goethe und Delacroix
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.6339#0160
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bezieht sich aller Wahrscheinlichkeit nach folgende
Stelle auf Del.s Lithographien: „Gar hübsche Sachen
bildender Kunst sind indessen auch bei mir ein-
gelangt, und ob man sich gleich nicht überall des
Gelingens erfreuen kann, so ist doch keine Frage,
daß die Bestrebungen schön sind. Nur tasten sie
immer im Vorhof und an den Pforten herum, ver-
meiden, ja verlachen den Küster, der ihnen auf die
gutmütigste Weise die Flügel zu öffnen erbötig
wäre."

1828 V—VII G. zu Stieler, der ihn malt, über des
Cornelius und Retzsch Zeichnungen zum Faust. Er
spricht da, wie mich dünkt, das Wesentliche über
sämtliche Illustrationen des Faust aus: „Dieses Ge-
dicht hat man so oft darzustellen versucht, ich halte
aber dafür, daß es wenig für die bildende Kunst
geeignet ist, weil es zu poetisch ist."

1828 G. gedenkt in K. u. A. anläßlich der Lithogra-

phien Nauwercks zum Faust auch der Arbeiten von

Cornelius, Retzsch und Del.
1829 II 3 Eckerm. an die Schauspielerin Kladzig (?)

über die Faust-Illustratioenn von Retzsch und Del.
1829 V G. über die erste Begegnung von Faust und

Gretchen bei Cornelius und Del.
1829 VIII 3 Der Pariser Bildhauer David d'Angers

überbringt G. Medaillen von Cousin, Victor Hugo

und Del.

1836—43 Del.s Lithographien zu G.s Götz.

1846 IV 24 Del. im Journal anläßlich der Aufführung

von Sedaines „Deserteur" abfällig über G.
1846 Del.s Ölbild: Gretchen in der Kirche.
1848 Del.s Ölbild: Valentins Tod.

1862 schreibt Del. an Burty, daß er durch den Faust
seine Stellung als eine der „coryphees de l'ecole du
laid" befestigt habe.

BUCHBESPRECHUNGEN

Otto Benesch: Der Maler Albrecht
Altdorfe r. Mit 107 Abbildungen und 2 Farbtafeln.
Wien 1939, Anton Schroll & Co.

Ein Bilderbuch mit einem kurzen Artikel als Text
und die zahlreichen Abbildungen, die vielfach auch die
jetzt so beliebten Ausschnitte bringen, mit Ausnahme
der zweiten, nicht recht gelungenen Farbtafel vortreff-
lich. Wenn auch nur der Maler Altdorfer besprochen
wird, so merkt man doch, daß der Verfasser auch mit
dem Kupferstecher, Radierer, Holzschnittzeichner und
Zeichner schlechthin, was alles Altdorfer auch war,
wohlvertraut ist. Vom Architekten Altdorfer wissen
wir zu wenig. Otto Benesch ist es, der das freilich wenig
angenehme Wiener Bild „Loth und seine Töchter", das
früher Baidung Grien hieß, überzeugend Altdorfer zu-
geschrieben hat, und von ihm rührt auch ein aufschluß-
reicher Artikel über die Wandgemälde Altdorfers im
Kaiserbad zu Regensburg her. Befremdete es seinerzeit
etwas, als sich Benesch als Mitarbeiter Robert Eigen-
bergers am Katalog der Gemälde in der Galerie der
Wiener Akademie der bildenden Künste einer allzu ge-
hobenen, poetisch schwungvollen Sprache befliß, so
kommt hier, im Altdorfer-Buche, diese Ausdrucksweise,
die sich erfolgreich bemüht, in Worten das anschaulich
zu machen, was Altdorfer mit Pinsel und Farben dar-
zustellen gelungen ist, dem Gegenstand höchlich zugute.
Einleuchtend und aufhellend sind die, meines Wissens
zum ersten Male angestellten, Vergleiche zwischen dem
Stil Altdorfers und Stellen aus Werken von des Künst-
lers Zeitgenossen Paracelsus. Äußerst sorgfältig sind die
Erläuterungen gearbeitet. A. W.

Wilhelm Waetzoldt: Hans Holbein
der Jüngere. Werk und Welt. Mit 33 Textbil-
dern, 6 Mehrfarbentafeln und 117 Tafeln in Kupfer-
tiefdruck. Berlin 1938, G. Grotesche Verlagsbuch-
handlung.

Waetzoldt, dem wir unter vielen anderen wertvollen
Gaben seit nicht allzu langer Zeit ein schönes Buch
über Dürer verdanken (vgl. die Besprechung in dieser
Zeitschrift 1936, S. 118 ff.), hat uns jetzt auch mit
einem — das sei gleich vorweggenommen — nicht
weniger ausgezeichneten Werk über Holbein beschenkt.
Wieder ist es ein volkstümliches Buch in des Wortes
höchster Bedeutung. Verzichtet auch der Autor dar-
auf, neue Forschungsergebnisse zu bieten, so steht er
doch durchwegs auf der Höhe der Wissenschaft und
ist ein Meister der Darstellung. Ein junger wißbegie-
riger Kunstfreund, der Holbein kennen lernen möchte,
wird durch Wactzoldts Buch, das sich leicht und an-
genehm liest und vom Anfang bis zum Ende auch für
den Fachmann reich an Anregungen, geistvollen Beob-
achtungen und die vielseitige Belescnheit des Autors
bezeugenden Vergleichen ist, wie kaum auf einem an-
deren Wege ein umfassendes und richtiges Bild des
jüngsten der drei großen Maler der deutschen Renais-
sance gewinnen.

Dabei macht es Holbein dem Darsteller keineswegs
leicht, da seine Persönlichkeit so völlig hinter seinem
Werk verschwindet. Ganz im Gegensatz zu Dürer gibt
es bei ihm weder eine Reihe von Selbstbildnissen, noch
Briefe, noch Tagebücher, worin er selbst über sich berich-
tet hätte. Hierin gleicht er seinem Gegenpol Grünewald.

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