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Glaser, Curt [Hrsg.]; Cranach, Lucas [Hrsg.]
Lukas Cranach der Ältere: Handzeichnungen — Druck /​ Gesellschaft für Zeichnende Künste, 2. Druck: München: O. C. Recht Verlag, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.53143#0009
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ES kann nicht lediglich einZufall sein, daß von Cranachs
Hand vergleichsweise wenige Zeichnungen erhalten
sind. Vergleichsweise, wenn man an den reichen Schatz
Dürerscher Zeichnungen denkt, die wir besitzen, oder an die
große Zahl von Studien und Entwürfen des jüngeren Hol-
bein. Cranach stand als Künstler im Gegensatz zu den beiden
Meistern, mit deren Namen zusammen der seine der Nach-
welt überliefert wurde, viel mehr noch in der Tradition
mittelalterlicher Handwerksübüng, und sein Schaffen voll-
zog sich in einemJKreise, dem das Kunstwerk noch keines-
wegs Selbstzweck geworden war. '.
Um ihrer selbst willen scheint Cranach die Zeichnung nur
wenig geübt, zu haben. Wie er in der gleichförmigen und
vollendeten Durchbildung der Malerei, die seinen kleinen
Täflein fast den Charakter kunstgewerblicher Kleinodien
mitteilt, sein höchstes. Ziel sah, so wollten seine fürstlichen
Herren und Auftraggeber das Kunstwerk nicht als.freies
Sammelobjekt, sondern als Schmuck und Zierat und immer
gebunden an eine übergeordnete Zwecksetzung. Die säch-
sischen Kurfürsten bestellten bei. ihrem Hofmaler Bildnisse
und Altäre und viele Tafelbilder zur Ausstattung ihrer
Schlösser, aber sie waren. nicht. Sammler. im eigentlichen
Sinne, und es mochte ihnen nicht der Gedanke kommen,

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