sich Zeichnungen Cranachs zu sichern, da sie die viel kost-
barer dünkenden Gemälde ihr eigen nannten.
So kommt es, daß die Zeichnungen Cranachs, den wir — zu-
mal auf Grund seines umfangreichen Holzschnittwerkes —
das Recht haben, einen der größten deutschen Zeichner zu
nennen, zu den Seltenheiten auch in den reichsten Samm-
lungen zählen. Es gibt nirgendwo einen Schatz, wie ihn die
Albertina an Zeichnungen Dürers, das Basler Museum an
Zeichnungen Holbeins besitzt. Nur das Dresdener Kupfer-
stichkabinett nennt eine immerhin stattliche Zahl von Blät-
tern des Meisters sein eigen. Das Berliner Museum folgt mit
erst in neuerer Zeit zusammengetragenen Schätzen, und hie
und da finden sich einzelne Proben in anderen Sammlungen,
deren Gesamtzahl immer noch gering bleibt, wenn man
strenge sichtet und manches Schulgut ausscheidet.
Daß Cranach nicht im gleichen Umfange das Zeichnen
übte, ist ebenso in den Absichten seiner Kunst wie in der
Methode seiner Arbeit begründet. Vergleicht man Reihen
von gemalten Darstellungen des gleichen Gegenstandes,
wie sie aus Cranachs Werkstatt vielfach erhalten sind, so
bemerkt man leicht, wie das Interesse des Künstlers nicht
auf Konzentration im ganzen, sondern auf Variation im
einzelnen gerichtet war. Solcher Arbeitsweise dienen nicht
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barer dünkenden Gemälde ihr eigen nannten.
So kommt es, daß die Zeichnungen Cranachs, den wir — zu-
mal auf Grund seines umfangreichen Holzschnittwerkes —
das Recht haben, einen der größten deutschen Zeichner zu
nennen, zu den Seltenheiten auch in den reichsten Samm-
lungen zählen. Es gibt nirgendwo einen Schatz, wie ihn die
Albertina an Zeichnungen Dürers, das Basler Museum an
Zeichnungen Holbeins besitzt. Nur das Dresdener Kupfer-
stichkabinett nennt eine immerhin stattliche Zahl von Blät-
tern des Meisters sein eigen. Das Berliner Museum folgt mit
erst in neuerer Zeit zusammengetragenen Schätzen, und hie
und da finden sich einzelne Proben in anderen Sammlungen,
deren Gesamtzahl immer noch gering bleibt, wenn man
strenge sichtet und manches Schulgut ausscheidet.
Daß Cranach nicht im gleichen Umfange das Zeichnen
übte, ist ebenso in den Absichten seiner Kunst wie in der
Methode seiner Arbeit begründet. Vergleicht man Reihen
von gemalten Darstellungen des gleichen Gegenstandes,
wie sie aus Cranachs Werkstatt vielfach erhalten sind, so
bemerkt man leicht, wie das Interesse des Künstlers nicht
auf Konzentration im ganzen, sondern auf Variation im
einzelnen gerichtet war. Solcher Arbeitsweise dienen nicht
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