Eigentliche Kompositionsstudien gehören zu den seltensten
unter den erhaltenen Zeichnungen Cranachs. Das Leipziger
Museum besitzt eines dieser Dokumente des künstlerischen
Schaffensprozesses, die rasche Niederschrift einer Bildkom-
position, die mit wenigen, scheinbar kritzelnden und doch
suggestiven Strichen Form und Landschaftsmotive umreißt.
So sah ein erster Entwurf desMeisters aus, und wenn auch nur
wenige der Art erhalten geblieben sind, so wurde doch gewiß
ein neues Motiv gewöhnlich in solcher Weise vorbereitet,
um allerdings rasch zur endgültigen Bildform zu erstarren.
Es ist merkwürdig, daß gerade dieser flüchtige Entwurf das
Monogramm des Meisters trägt. Man mag daraus schließen,
daß er zur Verwendung außerhalb der Werkstatt bestimmt
war, um etwa einem Besteller die geplante Form eines
Gemäldes zu veranschaulichen. Daß manche Zeichnungen
überhaupt diesem Zwecke dienten, wird man voraussetzen
dürfen. Vor allem mögen die großen Risse der Flügelaltäre
so zu deuten sein. Durch die Form des Monogramms wird
die Leipziger Zeichnung in eine vergleichsweise frühe Zeit
verwiesen. In den Holzschnitten der Jahre 1505 und 1506 hat
sich Cranach einer ähnlichen Signatur bedient, und auch
die Handschrift gemahnt mehr an den flotten Duktus des
jugendlichen Künstlers als an die bedächtigere Manier des
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unter den erhaltenen Zeichnungen Cranachs. Das Leipziger
Museum besitzt eines dieser Dokumente des künstlerischen
Schaffensprozesses, die rasche Niederschrift einer Bildkom-
position, die mit wenigen, scheinbar kritzelnden und doch
suggestiven Strichen Form und Landschaftsmotive umreißt.
So sah ein erster Entwurf desMeisters aus, und wenn auch nur
wenige der Art erhalten geblieben sind, so wurde doch gewiß
ein neues Motiv gewöhnlich in solcher Weise vorbereitet,
um allerdings rasch zur endgültigen Bildform zu erstarren.
Es ist merkwürdig, daß gerade dieser flüchtige Entwurf das
Monogramm des Meisters trägt. Man mag daraus schließen,
daß er zur Verwendung außerhalb der Werkstatt bestimmt
war, um etwa einem Besteller die geplante Form eines
Gemäldes zu veranschaulichen. Daß manche Zeichnungen
überhaupt diesem Zwecke dienten, wird man voraussetzen
dürfen. Vor allem mögen die großen Risse der Flügelaltäre
so zu deuten sein. Durch die Form des Monogramms wird
die Leipziger Zeichnung in eine vergleichsweise frühe Zeit
verwiesen. In den Holzschnitten der Jahre 1505 und 1506 hat
sich Cranach einer ähnlichen Signatur bedient, und auch
die Handschrift gemahnt mehr an den flotten Duktus des
jugendlichen Künstlers als an die bedächtigere Manier des
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