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scbraelien, den ich in disser arbait angewent; die weil icb solches
nur für mich Selbsten zue einer gaistlichen kurzweil gethon und ganz
nit ändern vil für geschriben haben mag, derhalben iedes seinem ge-
fallen solches verentern und verkehren. Aber was ich hie wirt
schreiben, das hab ich eintweders in geschriften als an sieben underschitt-
lichen orten gefunden, auch etliches von unsern frumen alten frauen
und muetteren gehert, welche solches eigenlich gewisst und die warhait
geliebt haben, in wölches ich so wenig einigen zweiffei söcze, als wan
ichs gleich us der geschrift geschriben hett, möchte woll vor dissem
auch geschriben sein gewessen, aber, wie gemelt, von abgang der
leüten und armseligkait der zeit eins von dem andern ist verlohren
worden. Darumb, weil ich nur verzeichnen, was ich gwiss gelessen
und von warhaften personen gehert hab, so fang ich an in dem namen
gottes und Maria.
Was unser gottshaus anfenglich gewessen und wer solches
bewont hat, das 1 capitel.
Es ist zue wissen, dass vor etlichen jarren ein beschlossen frawen-
closter sant Ciaren ortens ist gestanden in dem dorf Neyenhaußen,
ungefähr bey einer meil wegs von Villingen uf dem Schwarzwald ge-
legen. Disse frauen waren uf die regel der Observanz fundiert und
gestüft, wölchen sy dan lange jar in aller gaistlicheit und strengikeit
[3a] hielten. Nach dem aber sey der allmechtig gott bette haimge-
suecht mit unversehner brunst und feurs noth, sein sie in einen zim-
lichen abgang und zersterung geratten, uf wölches bald folget schwere
krüegs leüf und unsicherhaiten. Daruni sich die gaistlichen frauen be-
rathschlagen, wie sie sich weiters erhalten solten. Haben also alhie
zue Villingen bey einem ersamen ratt und gemaiuer burgerschaft an-
gehalten, sie in die statt zue lassen, dan augenschinlicher noth
künden sye sich ußer der statt lenger nit mer ufhalten. Also sein
sye us barmherzigkait guetwillig eingelassen worten, haben ihnen
die frumen frauen zue einer wonung erweit ein haus bey dem Bicken-
thor, welches alsdan den namen bekomen das Bückencloster, an iezto
unser gesegnetes closter Sant Clara genant, welches haus die herren
von Villingen dissen frauen zue gelassen zue bewohnen um gwissen
zünß, dan sye betten nit mer, dass sye ein eigen haus möchten er-
kaufen. Also wohnenteii die frauen beisamen, doch nit mer in clausur
scbraelien, den ich in disser arbait angewent; die weil icb solches
nur für mich Selbsten zue einer gaistlichen kurzweil gethon und ganz
nit ändern vil für geschriben haben mag, derhalben iedes seinem ge-
fallen solches verentern und verkehren. Aber was ich hie wirt
schreiben, das hab ich eintweders in geschriften als an sieben underschitt-
lichen orten gefunden, auch etliches von unsern frumen alten frauen
und muetteren gehert, welche solches eigenlich gewisst und die warhait
geliebt haben, in wölches ich so wenig einigen zweiffei söcze, als wan
ichs gleich us der geschrift geschriben hett, möchte woll vor dissem
auch geschriben sein gewessen, aber, wie gemelt, von abgang der
leüten und armseligkait der zeit eins von dem andern ist verlohren
worden. Darumb, weil ich nur verzeichnen, was ich gwiss gelessen
und von warhaften personen gehert hab, so fang ich an in dem namen
gottes und Maria.
Was unser gottshaus anfenglich gewessen und wer solches
bewont hat, das 1 capitel.
Es ist zue wissen, dass vor etlichen jarren ein beschlossen frawen-
closter sant Ciaren ortens ist gestanden in dem dorf Neyenhaußen,
ungefähr bey einer meil wegs von Villingen uf dem Schwarzwald ge-
legen. Disse frauen waren uf die regel der Observanz fundiert und
gestüft, wölchen sy dan lange jar in aller gaistlicheit und strengikeit
[3a] hielten. Nach dem aber sey der allmechtig gott bette haimge-
suecht mit unversehner brunst und feurs noth, sein sie in einen zim-
lichen abgang und zersterung geratten, uf wölches bald folget schwere
krüegs leüf und unsicherhaiten. Daruni sich die gaistlichen frauen be-
rathschlagen, wie sie sich weiters erhalten solten. Haben also alhie
zue Villingen bey einem ersamen ratt und gemaiuer burgerschaft an-
gehalten, sie in die statt zue lassen, dan augenschinlicher noth
künden sye sich ußer der statt lenger nit mer ufhalten. Also sein
sye us barmherzigkait guetwillig eingelassen worten, haben ihnen
die frumen frauen zue einer wonung erweit ein haus bey dem Bicken-
thor, welches alsdan den namen bekomen das Bückencloster, an iezto
unser gesegnetes closter Sant Clara genant, welches haus die herren
von Villingen dissen frauen zue gelassen zue bewohnen um gwissen
zünß, dan sye betten nit mer, dass sye ein eigen haus möchten er-
kaufen. Also wohnenteii die frauen beisamen, doch nit mer in clausur