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Eine neue Ausgabe des Codex Laureshamensis, des großen Lorscher Schenkungs-
buches, war seit langem ein dringendes Bedürfnis. Der von Andreas Lamey im
Auftrag der Pfälzer Akademie zu Mannheim besorgte Abdruck war, so verdienstvoll er für
seine Zeit war und so treffliche Dienste er der Wissenschaft geleistet hatte, veraltet
und überholt, zudem im Buchhandel kaum mehr zu beschaffen. Die im Jahre 1908
begründete Historische Kommission für das Großherzogtum Hessen sah es deshalb als
ihre dringlichste Aufgabe an, den Codex Laureshamensis neu herauszugeben.

Die Arbeiten daran setzten 1909 ein, erlitten aber durch das baldige Ausscheiden
des ersten Bearbeiters und den mehrfachen Wechsel in der Leitung des für den Codex
gebildeten Arbeitsausschusses eine längere Unterbrechung. Erst 1912 gelang es, in der
Person des damaligen Seminarhilfslehrers Dr. Karl Glöckner in Bensheim die geeignete
Kraft für die große Aufgabe zu gewinnen. Eine schwere Erkrankung des Bearbeiters
im Jahre 1913, der Ausbruch des Weltkrieges und die Einberufung des Genesenen zu
den Fahnen, Herbst 1915, verzögerte die Fertigstellung des Manuskripts. Als dann
Dr. Glöckner sofort nach seiner Rückkehr aus dem Felde die Arbeiten am Codex, die
übrigens auch während seiner Krankheit und seines' Kriegsdienstes nie ganz geruht
hatten, wiederaufgenommen und bald soweit gefördert hatte, daß an den Druck gedacht
werden konnte, hat die Inflation, in der die von der Kommission für diesen Zweck
gemachten beträchtlichen Rücklagen restlos verschwanden, und der Eintritt des Be-
arbeiters in den Auslandsschuldienst neue Hemmungen verursacht. Erst September 1924
konnte mit dem Druck begonnen werden, nachdem in dankenswerter Weise die Not-
gemeinschaft der deutschen Wissenschaft einen erheblichen Druckzuschuß bewilligt hatte.

Der Druck wurde dann, da der Bearbeiter fast andauernd in Südamerika weilte,
nur sehr langsam gefördert. Heute, nach beinahe fünf Jahren, ist er unter Überwindung
der größten Schwierigkeiten so weit gediehen, daß wir einen ersten Band, der die Ein-
leitung, die Regesten und das Chronicon Laureshamense enthält, vorlegen und die
baldige Veröffentlichung des Restes (Urkunden und Register) in sichere Aussicht
stellen können.

Im Namen des Ausschusses:
J. R. Dieterich

als Leiter.
 
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