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Glück, Heinrich; Cohn, William [Editor]
Die Kunst des Ostens (Band 8): Die christliche Kunst des Ostens — Berlin: Cassirer, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.73316#0073
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OSTEUROPA

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OSTEUROPA
KLOSTER UND VOLK
Wie die westliche, römische, so hatte auch die orthodoxe Kirche in den
Ländern des europäischen Nordens ein Ausbreitungsgebiet gefunden, in
dem jugendliche Völker heranwuchsen, denen das Christentum — nun selbst
zum Machtfaktor geworden — altes Zivilisationsgut vermitteln konnte. Um aber
in diesem Sinne wirken zu können, bedurfte es eines Vermittlers, der selbst
die Geistigkeit der neuen Völker in sich aufnehmen, anderseits aber auch den
Völkern Gelegenheit geben konnte, in engerem Sinne an der kirchlichen Or-
ganisation teilzunehmen und sich das Fremde zu eigener Verwertung anzueignen.
Diese Aufgabe übernahmen die Klöster. Als eine Schöpfung des Ostens —
sei es des hinduistischen, christlichen oder islamischen — , wo es bei dem
dort natürlich begründeten undifferenzierten Abstand von hoch und niedrig,


Abb.9. Sinai, Kloster Mar Saba (verschied. Zeiten)
 
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