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Glück, Heinrich; Cohn, William [Hrsg.]
Die Kunst des Ostens (Band 8): Die christliche Kunst des Ostens — Berlin: Cassirer, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.73316#0074
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OSTEUROPA


Abb. 10. Athos, Kloster St. Paul, 15. Jahrhundert

Gebildeten und Volk, die einzige Möglichkeit für eine religiös-geistige Mittler-
tätigkeit bot, war das Kloster eine Macht, der sich Kirche und Staat vorteilhaft
bedienen konnten, die aber zugleich auch, tief im Volkstümlichen verwurzelt, den
kirchlichen Geist in neue fruchtbare Bahnen lenken konnte. So haben wir bereits
gesehen (S. 34), wie sich die Klöster vor allem in Ägypten die geläufigen
volkstümlichen Formen, sei es in der Baukunst (Abb. 4) oder im Kunsthandwerk,
(Tafeln 57,59) zu eigen machten, anderseits aber durch die Fortführung christlicher
Kunstüberlieferung (Tafeln 66, 67) zu internationalen Pflegestätten kirchlichen
Geistes wurden. Seit altchristlicher Zeit hatte sich hier, in den entlegenenTälern des
Sinai (Abb. 9), in Syrien, Mesopotamien, Armenien und Kleinasien das typische
 
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