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Glück, Gustav [Editor]; Dyck, Anton van [Ill.]
Van Dyck: des Meisters Gemälde — Stuttgart [u.a.]: Dt. Verl.-Anst., 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.63504#0623
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Cowper in Panshanger (Cust, p. 282, Nr. 186). Gräfin Elizabeth war eine Tochter des
Francis Leigh, Earl of Chichester, und heiratete erst 1642 Thomas Wriothesley, vierten
Earl of Southampton, der in erster Ehe mit der 1640 verstorbenen Gräfin Rachel (S. 455)
vermählt gewesen war.
S. 455. Schon von Bellori, p. 156, wird diese Komposition erwähnt: „Dipinse la Duchessa di
Sudanpton in forma della Dea fortuna sedente su’l globo della terra“; sie ist von J.
McArdell geschabt. Wiederholungen, bei denen zumeist das Zepter fehlt, das der Hal-
tung der Hand nach doch wohl ursprünglich sein dürfte: bei Duke of Portland in Wel-
beck Abbey (Schaeffer, S. 412); ehemals bei Earl Cowper in Panshanger (1683 durch
Anthony Earl of Kent von Lord D’Arcy gekauft); in Halbfigur 1928 im Kunsthandel zu
Berlin (Ch. A. de Burlet); Kopien: von Lely bei Duke of Bedford in Woburn Abbey und
von J. Petitot in Email bei Duke of Devonshire in Chatsworth. Gräfin Rachel (1603—1640)
war eine Tochter von Daniel de Massue, Seigneur de Ruvigny, Witwe von Elysee de
Beaufeu, Seigneur de la Maisonfort, 1634 mit Thomas Wriothesley, vierten Earl of
Southampton, dem Sohne von Shakespeares Freund und Gönner, verheiratet. C. H. Collins
Baker, The Burlington Magazine XXXIX, 1921, p. 267, setzt die Komposition in die Jahre
1638—1640; nach dem Alter der Dargestellten ist jedenfalls eine ziemlich späte Ent-
stehung anzunehmen.
S. 456. Dieses Bildnis der Anne Killigrew, Schwester des Dichters William (S. 450 links) und
Thomas (S. 396 und 451) und Gattin des George Kirke, Hofdame Henriette Marias, wurde
aus der Sammlung Sir Peter Lelys 1682 von Anthony, Earl of Kent, erworben und war
später in der Sammlung Earl Cowper in Panshanger. Cust, p. 137, hält es neben dem Bild-
nisse der Lady Venetia Digby (S. 399) für eines der schönsten englischen Damenporträte
Van Dycks. C. H. Collins Baker, The Burlington Magazine XXXIX, 1921, p. 167, setzt es
in die Jahre 1635—1637. Vgl. auch S. 457.
S. 457. Interessant ist, daß dieses aus dem Besitze des Earl de la Warr in Buckhurst (Cust, p. 273,
Nr. 63) stammende Porträt der Tochter des Sir Thomas Edmund und Witwe des Henry
Lord de la Warr sowohl in der Haltung als auch in der Beigabe des Hundes und der
Urne mit dem vorhergehenden der Anne Kirke (S. 456) ganz übereinstimmt, dem es an
künstlerischem Wert kaum etwas nachgibt.
S. 458. Durch Anthony Earl of Kent 1682 von Jan Baptist Gaspers, einem Gehilfen Lelys, erwor-
ben, dann bei Earl Cowper in Panshanger und Lady Lucas, aus deren Sammlung es 1922
für die National Gallery erworben wurde. Die Dargestellten hießen früher Lord John
und Lord Bernard Stuart (so auch auf dem Schabblatt von J. MacArdell; vgl. S. 459),
was sicherlich nicht zutrifft. Nicht mehr befriedigen die gegenwärtige, von Sir Charles
Holmes (The Burlington Magazine, XL, 1922, p. 55) gebilligte Benennung als George und
Francis Villiers (vgl. S. 439), weil diese 1628 und 1629 geborenen Brüder vor Van Dycks
Tode noch nicht zu Jünglingen herangewachsen waren, und Custs (p. 283, Nr. 190) Ver-
mutung, die in ihnen die zwei älteren Söhne des Marquess of Newcastle erkennen will,
was aus ähnlichen Gründen nicht glaublich ist. Eine Kopie nach Cust beim Duke of Port-
land in Weibeck Abbey (von mir nicht gesehen).
S. 459. Schon 1672 in Cobham Hall nachweisbar, bis vor wenigen Jahren noch im Besitze des
Earl of Darnley daselbst, dann bei Sir George Donaldson. Die beiden sind die jüngeren
Söhne von Esme drittem Duke of Lenox: John (1621—1644), der Kommandant der leichten
Kavallerie der königlichen Partei während des Bürgerkrieges war und bei Alresford fiel,
und Bernard (1622—1645), der sich mehrfach in der Verteidigung derselben Sache aus-
zeichnete und bei Rowton Heath getötet wurde. Eine Gewand- und Bewegungsstudie,
Kreide, weißgehöht, auf grünlichgrauem Papier, zur Figur Lord Bernards (rechts) im
British Museum zu London (Hind 65, abgebildet bei Cust zu p. 210). Kopien in den Uffi-
zien zu Florenz (Nr. 1523), des oberen Teils allein bei Earl of Craven in Combe Abbey
und — Gainsborough zugeschrieben — bei Earl of Darnley in Cobham Hall (Cust, p. 283,
Nr. 189 A und B); Kopie des Lord Bernard allein als Brustbild mit einer Hand ehemals
bei Alfred von Strasser in Wien (Schaeffer, S. 473).

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