Renaissance im Norden. Malerei. Schwaben.
173
Werke: Altarflügel von Kilchberg (um 1480) im Museum
in Stuttgart. — 2 Altarflügel mit Heiligen in der Karlsruher
Galerie. — Aus seiner reifsten Zeit: Der Flügelaltar von
Eschach (1496). Flügel im Museum in Stuttgart, außen die
beiden Johannes, innen Verkündigung und Heimsuchung; das
Predellenstück mit dem Schweißtuch der Veronika im 7<.-F.-
Museurn zu Berlin. — Seine Meisterleistung „Der Hochaltar von
Heerberg“ (datiert 1497—98) im Museum zu Stuttgart, Ge-
mälde auf den Flügeln: Verkündigung, Anbetung der Hirten,
Darstellung im Tempel und Geburt Christi. — 4 Tafeln aus der
Legende des heil. Valentin in der Galerie in Augsburg. Aus
der Spätzeit der Adelberger Altar (dat. 1511) in der Kirche zu
Adelberg.
b) Die Schule von Nördlingen, die durch
Friedrich Herlin x) vertreten wird. Geboren um 1435, erst
in Rothenburg, seit 1467 in Nördlingen, wo er 1499 oder 1500
starb. Von den Niederländern nachhaltig beeinflußt. Haupt einer
Werkstatt, die weit über Nördlingen hinaus ihre Wirkung aus-
geübt hat. Hauptwerke: Hochaltar der Jakobskirche zu Rothenburg
aus dem Jahre 1466; Hochaltar von 1472 in der Blasiuskirche
zu Bopfingen (Einfluß des Middelburger Altares von Rogier
v. d. Weyden); Flügelbilder des Hochaltares der Georgskirche zu
Nördlingen (jetzt in der Stadtgalerie); Flügelaltar mit der thro-
nenden Madonna, hl. Lucas, hl. Margarethe und Stifterfamilie
(1488) in der Städtischen Sammlung in Nördlingen. — Ferner
ist Memmingen als Sitz einer Schule für die Entwicklung der
schwäbischen Malerei von Bedeutung. Hier die seit 1433 nach-
weisbare Malerfamilie der „Strigel“,2) mit Bernhard Strigel
(1461—1528) als bedeutendste Kraft. Er war der Schüler Zeit-
bloms, vielleicht sein Mitarbeiter an einigen Werken. Leichter
in Einzelformen, kräftiger im Ausdruck als dieser. Warmes
Kolorit. Beliebter Porträtist; von Kaiser Maximilian beschäftigt.
Werke: Flügelbilder mit Szenen aus dem Marienleben im Museum
in Sigmaringen; Mindelheimer Altar (Hauptwerk) mit der Hl..
Sippe im Germ. Museum in Nürnberg; Bildnisse: Kaiser Maxi-
milian und seine Familie im Runsthist. Museum zu Wien; Familie
Cuspinian im R.-F.-M.useum, Berlin; Konrad Rehlinger und seine
acht Kinder in der Münchener Pinakothek.
Von Strigel abhängig Hans Maler von Ulm, tätig in
Schwaz in Tirol, von dem eine Reihe datierter Bildnisse (1519
9 Fr. Haack. Friedrich Herlin, Straßburg 1900. — E. Buchner,
Die Werke Herlins, Münch. Jahrb. XIII, 1923. — 2) F. X. Weizinger, Die
Malerfamilie Striegel, Festschrift des Münchener Altertumsvereins 1914.
173
Werke: Altarflügel von Kilchberg (um 1480) im Museum
in Stuttgart. — 2 Altarflügel mit Heiligen in der Karlsruher
Galerie. — Aus seiner reifsten Zeit: Der Flügelaltar von
Eschach (1496). Flügel im Museum in Stuttgart, außen die
beiden Johannes, innen Verkündigung und Heimsuchung; das
Predellenstück mit dem Schweißtuch der Veronika im 7<.-F.-
Museurn zu Berlin. — Seine Meisterleistung „Der Hochaltar von
Heerberg“ (datiert 1497—98) im Museum zu Stuttgart, Ge-
mälde auf den Flügeln: Verkündigung, Anbetung der Hirten,
Darstellung im Tempel und Geburt Christi. — 4 Tafeln aus der
Legende des heil. Valentin in der Galerie in Augsburg. Aus
der Spätzeit der Adelberger Altar (dat. 1511) in der Kirche zu
Adelberg.
b) Die Schule von Nördlingen, die durch
Friedrich Herlin x) vertreten wird. Geboren um 1435, erst
in Rothenburg, seit 1467 in Nördlingen, wo er 1499 oder 1500
starb. Von den Niederländern nachhaltig beeinflußt. Haupt einer
Werkstatt, die weit über Nördlingen hinaus ihre Wirkung aus-
geübt hat. Hauptwerke: Hochaltar der Jakobskirche zu Rothenburg
aus dem Jahre 1466; Hochaltar von 1472 in der Blasiuskirche
zu Bopfingen (Einfluß des Middelburger Altares von Rogier
v. d. Weyden); Flügelbilder des Hochaltares der Georgskirche zu
Nördlingen (jetzt in der Stadtgalerie); Flügelaltar mit der thro-
nenden Madonna, hl. Lucas, hl. Margarethe und Stifterfamilie
(1488) in der Städtischen Sammlung in Nördlingen. — Ferner
ist Memmingen als Sitz einer Schule für die Entwicklung der
schwäbischen Malerei von Bedeutung. Hier die seit 1433 nach-
weisbare Malerfamilie der „Strigel“,2) mit Bernhard Strigel
(1461—1528) als bedeutendste Kraft. Er war der Schüler Zeit-
bloms, vielleicht sein Mitarbeiter an einigen Werken. Leichter
in Einzelformen, kräftiger im Ausdruck als dieser. Warmes
Kolorit. Beliebter Porträtist; von Kaiser Maximilian beschäftigt.
Werke: Flügelbilder mit Szenen aus dem Marienleben im Museum
in Sigmaringen; Mindelheimer Altar (Hauptwerk) mit der Hl..
Sippe im Germ. Museum in Nürnberg; Bildnisse: Kaiser Maxi-
milian und seine Familie im Runsthist. Museum zu Wien; Familie
Cuspinian im R.-F.-M.useum, Berlin; Konrad Rehlinger und seine
acht Kinder in der Münchener Pinakothek.
Von Strigel abhängig Hans Maler von Ulm, tätig in
Schwaz in Tirol, von dem eine Reihe datierter Bildnisse (1519
9 Fr. Haack. Friedrich Herlin, Straßburg 1900. — E. Buchner,
Die Werke Herlins, Münch. Jahrb. XIII, 1923. — 2) F. X. Weizinger, Die
Malerfamilie Striegel, Festschrift des Münchener Altertumsvereins 1914.