Malerei. XIX. u. XX. Jahrh. Deutsche Malerei nach 1870. 457
Schlachtenmaler: C. Röchling (1855—1920) in Berlin; die
Düsseldorfer W. Camphausen (1818—1885):
Cromwell’sche Reiter, NatGal.; Huldigung der schlesischen Stände,
Zeughaus Berlin).
Georg Bleibtreu (1828—92):
Belle-Alliance und Sturm auf St. Privat, ebenda; ferner Eroberung
von Alsen, Schlacht bei Königgrätz, beide NatGal. Be.
E. J. Hünten (1827—1902):
Kaiser Wilhelm I. und der Kronprinz bei Königgrätz, ebenda,
Reiterschlacht bei Wörth, NatGal. Be.,
sowie der bekannte Kürassiermaler Theodor Rocholl (1854geb.).
Episode aus der Schlacht von Vionville, Magdeburg; Mars-la-Tour,
Casino 16. Drag. Regt., Angriff der Kürassiere bei Gravelotte, Mus. Bre. usw.
Allen überlegen der auch als flotter Reiter in München be-
kannte Otto v. Faber du Faure (1828—1901, ursprünglich
Offizier, bekannter Maler orientalischer Pferde), dessen Vater
Christ. Wilh. Faber du Faure (1780 —1857) als aktiver
General nebenbei ein befähigter Maler war. Werke von beiden
Gal. Stu.; NPin. Mü.
Porträtmaler: Max Koner (1854—1900), gewandter, viel-
begehrter Porträtist, besonders Kaiserbilder (NatGal. Be.: Ernst
Curtius, Wilhelm II). — Als
Landschafter: O. W. Kamecke (1826—99, ebda. St. Gott-
hardstr.) und K. Ludwig (1839—1901, ebda. St. Gotthardpaß)
zu nennen.
Eine besondere Stellung nimmt innerhalb der Berliner Kunst
Friedr. Geselschap (1835—98) ein als allegorischer Maler
besonders begabter Meister:
Hauptwerk: Der ideale Triumphzug des Deutschen Reiches: Krieg,
Wiederaufrichtung, Friede und Walhalla, sowie die Herrschertugenden:
Tapferkeit, Gerechtigkeit, Weisheit und Mäßigung in der Herrscherhalle
des Berliner Zeughauses, 1891 vollendet.
Düsseldorf wird nach 1870 für die Entwicklung der deutschen
Malerei von besonderer Bedeutung. Seit 1709 Residenz der pracht-
liebenden Fürsten aus dem Hause Pfalz — Neuburg zog dieser Hof
zahlreiche, namentlich holländische Künstler, an sich. Die Gründung
der Akademie, der Prachtbau des 1709 begonnenen (1872 nach Brand
abgerissenen) Schlosses führte hier bis zur Verlegung der Residenz
nach Mannheim 1716 unter Kurfürst Johann Wilhelm zu einer ersten
Blüte der bildenden Kunst. Unter Karl Theodor erneutes Interesse
am Niederrhein (Bau von Schloß Benrath, 1756—71, siehe S. 360), Neu-
gründung der Kunstakademie 1767, die 1819 durch Cornelius, der im
Sommer stets in München weilt, reorganisiert wird (S. 414). Düsseldorf
bildet den Mittelpunkt der Romantik (S. 416) seit Wilhelm Schadows
Eintritt als Nachfolger von C. Unter ihm Anlehnung an den Geschmack
des gebildeten bürgerlichen Publikums; Pflege des poetischen, hu-
Schlachtenmaler: C. Röchling (1855—1920) in Berlin; die
Düsseldorfer W. Camphausen (1818—1885):
Cromwell’sche Reiter, NatGal.; Huldigung der schlesischen Stände,
Zeughaus Berlin).
Georg Bleibtreu (1828—92):
Belle-Alliance und Sturm auf St. Privat, ebenda; ferner Eroberung
von Alsen, Schlacht bei Königgrätz, beide NatGal. Be.
E. J. Hünten (1827—1902):
Kaiser Wilhelm I. und der Kronprinz bei Königgrätz, ebenda,
Reiterschlacht bei Wörth, NatGal. Be.,
sowie der bekannte Kürassiermaler Theodor Rocholl (1854geb.).
Episode aus der Schlacht von Vionville, Magdeburg; Mars-la-Tour,
Casino 16. Drag. Regt., Angriff der Kürassiere bei Gravelotte, Mus. Bre. usw.
Allen überlegen der auch als flotter Reiter in München be-
kannte Otto v. Faber du Faure (1828—1901, ursprünglich
Offizier, bekannter Maler orientalischer Pferde), dessen Vater
Christ. Wilh. Faber du Faure (1780 —1857) als aktiver
General nebenbei ein befähigter Maler war. Werke von beiden
Gal. Stu.; NPin. Mü.
Porträtmaler: Max Koner (1854—1900), gewandter, viel-
begehrter Porträtist, besonders Kaiserbilder (NatGal. Be.: Ernst
Curtius, Wilhelm II). — Als
Landschafter: O. W. Kamecke (1826—99, ebda. St. Gott-
hardstr.) und K. Ludwig (1839—1901, ebda. St. Gotthardpaß)
zu nennen.
Eine besondere Stellung nimmt innerhalb der Berliner Kunst
Friedr. Geselschap (1835—98) ein als allegorischer Maler
besonders begabter Meister:
Hauptwerk: Der ideale Triumphzug des Deutschen Reiches: Krieg,
Wiederaufrichtung, Friede und Walhalla, sowie die Herrschertugenden:
Tapferkeit, Gerechtigkeit, Weisheit und Mäßigung in der Herrscherhalle
des Berliner Zeughauses, 1891 vollendet.
Düsseldorf wird nach 1870 für die Entwicklung der deutschen
Malerei von besonderer Bedeutung. Seit 1709 Residenz der pracht-
liebenden Fürsten aus dem Hause Pfalz — Neuburg zog dieser Hof
zahlreiche, namentlich holländische Künstler, an sich. Die Gründung
der Akademie, der Prachtbau des 1709 begonnenen (1872 nach Brand
abgerissenen) Schlosses führte hier bis zur Verlegung der Residenz
nach Mannheim 1716 unter Kurfürst Johann Wilhelm zu einer ersten
Blüte der bildenden Kunst. Unter Karl Theodor erneutes Interesse
am Niederrhein (Bau von Schloß Benrath, 1756—71, siehe S. 360), Neu-
gründung der Kunstakademie 1767, die 1819 durch Cornelius, der im
Sommer stets in München weilt, reorganisiert wird (S. 414). Düsseldorf
bildet den Mittelpunkt der Romantik (S. 416) seit Wilhelm Schadows
Eintritt als Nachfolger von C. Unter ihm Anlehnung an den Geschmack
des gebildeten bürgerlichen Publikums; Pflege des poetischen, hu-