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Neuzeit.
moristischen, sentimentalen oder schwermütigen Charakters des Ge-
mäldes in sorgfältiger Ausführung, eine mehr erzählende als malende
Technik, die K. F. Lessing durch Anschlägen nationaler Töne und
Heranziehen des historischen Gewandes geschickt vertiefte.
Der Historienmaler Peter Janssen (1844—1909) bringt
neues Leben. Kraftvoller Realismus, besonders wirkungsvoll bei
Darstellung bewegter Volksmassen.
Wichtigste Werke: NaG. Be: Wandschmuck des 2. Corneliussaales:
Walten des Eros usw.; ebda. und in KH. Dü. verschiedene Bilder,
1871—73 Wandbilder im Rathaus in Krefeld (Hermannsschlacht); 1877—81
Rathausfresken in Erfurt (Gleichensage, Tannhäuser, Faust und Luther).
Fritz Röber (geb. 1851), Historienbilder, dekorative Friese
auf der Düsseldorfer Ausstellung 1902. A. Baur (1835—1909),
Märtyrerszenen, historische Wandgemälde für Krefeld und Aachen.
Die Religiöse Malerei neu belebt durch Eduard von Gebhard
(1838 — 1925) aus Esthland, Sohn eines baltischen Pastors; aus-
gesprochen protestantisch-realistische Kunst, malerisch in An-
lehnung an die alten Flandrer, Deutschen und Holländer, aus
deren Bildern er den äußeren Apparat, Kostüme, dem Zeitalter
der Reformation entsprechend, entlehnt. Aber durch überaus
starkes Eigenempfinden vor Kopistentum bewahrt.
Überaus zahlreiche Werke; die wichtigsten: 1863 Einzug in Jeru-
salem (KH. Elberfeld); 1869 Ecce homo (Slg. Dü.): 1870 Abendmahl
(NatG. Be.); 1873 Kreuzigung (KH. Ha. und NPin. Mü.); 1873 Pieta
(GG. Dre.); 1881 Himmelfahrt (NatG. Be.). 1903 Bergpredigt (Kais.-
Friedr.-Mus. Magd.); daneben auch umfangreiche Wandmalereien, so
1892 in Kloster Loccum; 1899—1907 Friedenskirche Düsseldorf, zahl-
reiche Werke in Privatbesitz.
Unter den der Düsseldorfer Schule entstammenden Genre-
malern jener Epoche zu nennen: L. Bokelmann (1844—95),
Prof, in Karlsruhe, später Ak. Berlin:
KH. Dü.: Begräbnis in Neufundland; NatGal. Be.: Claus Groth;
GG. Dre.: Abschied der Auswanderer.
Ferdinand Brütt (geb. 1849, lebt in Cronberg i. T.).
Gal. Dü.: Verurteilt (1882); Mus. Mag.: Urwähler (1886), ferner
Ausmalung des Bürgersaales im neuen Rathaus in Frankfurt a. M,;
ebda. Stä.: Frankfurter Börse.
Karl G eh rts(1853—98, in Hamburg, bekannter Gnomenmaler).
Bilder in KH. Ha., Fresken im Treppenhaus der Kunsthalie in
Düsseldorf, Geschichte der Kunst schildernd.
Gregor v. Bachmann (1850 geb.; Esthländer):
G. Dre.: Dorfkrug.
Von Düsseldorfer Landschaftern Eugen Dücker (geb. 1844),
Lehrer der Akademie:
Monumentalwandbild Schifferbörse Ruhrort, zahlreiche Bilder in
Museen, z. B. GG. Dre.: Wandbilder.
L. Munthe (1841—96), Norweger, in Düsseldorf lebend:
Bekannte Winterbilder in den Galerien von Da., Dre., Dü., Ka.
Neuzeit.
moristischen, sentimentalen oder schwermütigen Charakters des Ge-
mäldes in sorgfältiger Ausführung, eine mehr erzählende als malende
Technik, die K. F. Lessing durch Anschlägen nationaler Töne und
Heranziehen des historischen Gewandes geschickt vertiefte.
Der Historienmaler Peter Janssen (1844—1909) bringt
neues Leben. Kraftvoller Realismus, besonders wirkungsvoll bei
Darstellung bewegter Volksmassen.
Wichtigste Werke: NaG. Be: Wandschmuck des 2. Corneliussaales:
Walten des Eros usw.; ebda. und in KH. Dü. verschiedene Bilder,
1871—73 Wandbilder im Rathaus in Krefeld (Hermannsschlacht); 1877—81
Rathausfresken in Erfurt (Gleichensage, Tannhäuser, Faust und Luther).
Fritz Röber (geb. 1851), Historienbilder, dekorative Friese
auf der Düsseldorfer Ausstellung 1902. A. Baur (1835—1909),
Märtyrerszenen, historische Wandgemälde für Krefeld und Aachen.
Die Religiöse Malerei neu belebt durch Eduard von Gebhard
(1838 — 1925) aus Esthland, Sohn eines baltischen Pastors; aus-
gesprochen protestantisch-realistische Kunst, malerisch in An-
lehnung an die alten Flandrer, Deutschen und Holländer, aus
deren Bildern er den äußeren Apparat, Kostüme, dem Zeitalter
der Reformation entsprechend, entlehnt. Aber durch überaus
starkes Eigenempfinden vor Kopistentum bewahrt.
Überaus zahlreiche Werke; die wichtigsten: 1863 Einzug in Jeru-
salem (KH. Elberfeld); 1869 Ecce homo (Slg. Dü.): 1870 Abendmahl
(NatG. Be.); 1873 Kreuzigung (KH. Ha. und NPin. Mü.); 1873 Pieta
(GG. Dre.); 1881 Himmelfahrt (NatG. Be.). 1903 Bergpredigt (Kais.-
Friedr.-Mus. Magd.); daneben auch umfangreiche Wandmalereien, so
1892 in Kloster Loccum; 1899—1907 Friedenskirche Düsseldorf, zahl-
reiche Werke in Privatbesitz.
Unter den der Düsseldorfer Schule entstammenden Genre-
malern jener Epoche zu nennen: L. Bokelmann (1844—95),
Prof, in Karlsruhe, später Ak. Berlin:
KH. Dü.: Begräbnis in Neufundland; NatGal. Be.: Claus Groth;
GG. Dre.: Abschied der Auswanderer.
Ferdinand Brütt (geb. 1849, lebt in Cronberg i. T.).
Gal. Dü.: Verurteilt (1882); Mus. Mag.: Urwähler (1886), ferner
Ausmalung des Bürgersaales im neuen Rathaus in Frankfurt a. M,;
ebda. Stä.: Frankfurter Börse.
Karl G eh rts(1853—98, in Hamburg, bekannter Gnomenmaler).
Bilder in KH. Ha., Fresken im Treppenhaus der Kunsthalie in
Düsseldorf, Geschichte der Kunst schildernd.
Gregor v. Bachmann (1850 geb.; Esthländer):
G. Dre.: Dorfkrug.
Von Düsseldorfer Landschaftern Eugen Dücker (geb. 1844),
Lehrer der Akademie:
Monumentalwandbild Schifferbörse Ruhrort, zahlreiche Bilder in
Museen, z. B. GG. Dre.: Wandbilder.
L. Munthe (1841—96), Norweger, in Düsseldorf lebend:
Bekannte Winterbilder in den Galerien von Da., Dre., Dü., Ka.