288 Etrſter Theil IV. B. San dlung und Schifahtt.
iſt, den man wiegt, nicht ſo naturlich dem Verſtande vor, als die Anlegung
eines Linienmaaßes auf die berſchiedenen Theile eines Gegenſtandes, oder als
die Gleichheit, welche zwiſchen der Weite eines Gefaͤſſes und der Menge des
Fluͤſſigen iſt, die es faſſen kan. Ueber dieſes, wenn man auch dieſe Verhaͤlt-
nis als ſchon bekant voraus ſezzet, ſo muſte die Erfindung geſchikter Werk-
zeuge zum bendͤthigten Gebrauche in dem Handel noch viele Verſuche und
Ueberlegung erfordern. Man ſiehet nichts deſto weniger, daß die Erfindung
der Waage ſehr alt iſt, indem ſie auf die Zeit Abrahams hinanreicht ). Ich
habe in dem vorhergehenden Buche einige Muthmaſſungen von dem Urſprunge
dieſer Maſchine geaͤuſſert d). Ich habe nichts hinzuzuſezzen. Ich wil nur
blos bemerken, daß, ſo viel als man ſchlieſſen kan, die Steine das erſte Ge-
wicht waren, deſſen man ſich bedienete ). ὙΠ
Bon den Die Erfindung der Maaſſe und der Waage muſte nothwendig den Fort-
εί, gang der Handlung befoͤrdern und einige Veraͤnderung in der alten Art zu
Waren: handeln veranlaſſen. Es konte nicht lange waͤhren, daß man nicht die Unbe-
quemlichkeiten des Handels durch Tauſch erkante. Bei tauſend Gelegenhei-
ten konte man keinen volkommen gleichen Wehrt den Waaren ſezzen, welche
man anſchaffen wolte: ſelten iſt eine Sache der andern vollig gleich. Es er-
eignete ſich ferner taͤglich, daß das, was der Verkaͤufer noͤthig hatte, ſich nicht
bei dem Kaͤufer fand. Laſſet uns noch hinzuſezzen, daß es viele Arten Waa-
ren gab, welche ſich nicht theilen lieſſen, ohne ihren Wehrt ganz, oder doch
groͤſtentheils zu verderben. Man war alſo gezwungen, um den Tauſch zu er-
leichtern, in dem Handel Waaren einzufuͤhren, welche durch einen wilkuͤhrli-
chen Wehrt, woruͤber man aber doch eins geworden war, alle Arten von
Waaren vorſtellen konten, und alſo zu einem gemeinſchaftlichen Preis fuͤr alle
Waaren, womit man handelte, dieneten. Die Lage, warin ſich die verſchie-
denen Nationen dieſes Weltgebaͤudes befanden, ordnete die Wahl der Dinge,
welche anfaͤnglich zu dieſem Gebrauch angewendet wurden. In vielen Laͤn⸗
dern dieneten, und dienen noch gegenwaͤrtig, Stuͤkken von einer Art Holz e),
Muſcheln von einer gewiſſen Gattung), Salzkoͤrner ), Fruͤchte 5), u. ſ. w.
τ Jen, c. 23. v. 16. b) C. 2. Art. 3. c) P. Calmel t 2. p. 829. 830. t. 3. p. 771.
" e 1 155 p. 3. 3 ε) Rec.)desYoy- de la Comp. des Ind. Holland.
t. 4. p. 305. k) Bibl. raiſonnse, t. I. P. 58. Lettr. edif. t. 4, p. 78. 79. g) Ace-
H Hiff. nat. des Indes Occident, I. 4. c. 3. fol, 132, verſos. Ta vernier t. 3. P. 2 L. t. 4.
P. 337. Hist. gen, des Voyag. t. 3. P. 324. 7 D τ υ }
iſt, den man wiegt, nicht ſo naturlich dem Verſtande vor, als die Anlegung
eines Linienmaaßes auf die berſchiedenen Theile eines Gegenſtandes, oder als
die Gleichheit, welche zwiſchen der Weite eines Gefaͤſſes und der Menge des
Fluͤſſigen iſt, die es faſſen kan. Ueber dieſes, wenn man auch dieſe Verhaͤlt-
nis als ſchon bekant voraus ſezzet, ſo muſte die Erfindung geſchikter Werk-
zeuge zum bendͤthigten Gebrauche in dem Handel noch viele Verſuche und
Ueberlegung erfordern. Man ſiehet nichts deſto weniger, daß die Erfindung
der Waage ſehr alt iſt, indem ſie auf die Zeit Abrahams hinanreicht ). Ich
habe in dem vorhergehenden Buche einige Muthmaſſungen von dem Urſprunge
dieſer Maſchine geaͤuſſert d). Ich habe nichts hinzuzuſezzen. Ich wil nur
blos bemerken, daß, ſo viel als man ſchlieſſen kan, die Steine das erſte Ge-
wicht waren, deſſen man ſich bedienete ). ὙΠ
Bon den Die Erfindung der Maaſſe und der Waage muſte nothwendig den Fort-
εί, gang der Handlung befoͤrdern und einige Veraͤnderung in der alten Art zu
Waren: handeln veranlaſſen. Es konte nicht lange waͤhren, daß man nicht die Unbe-
quemlichkeiten des Handels durch Tauſch erkante. Bei tauſend Gelegenhei-
ten konte man keinen volkommen gleichen Wehrt den Waaren ſezzen, welche
man anſchaffen wolte: ſelten iſt eine Sache der andern vollig gleich. Es er-
eignete ſich ferner taͤglich, daß das, was der Verkaͤufer noͤthig hatte, ſich nicht
bei dem Kaͤufer fand. Laſſet uns noch hinzuſezzen, daß es viele Arten Waa-
ren gab, welche ſich nicht theilen lieſſen, ohne ihren Wehrt ganz, oder doch
groͤſtentheils zu verderben. Man war alſo gezwungen, um den Tauſch zu er-
leichtern, in dem Handel Waaren einzufuͤhren, welche durch einen wilkuͤhrli-
chen Wehrt, woruͤber man aber doch eins geworden war, alle Arten von
Waaren vorſtellen konten, und alſo zu einem gemeinſchaftlichen Preis fuͤr alle
Waaren, womit man handelte, dieneten. Die Lage, warin ſich die verſchie-
denen Nationen dieſes Weltgebaͤudes befanden, ordnete die Wahl der Dinge,
welche anfaͤnglich zu dieſem Gebrauch angewendet wurden. In vielen Laͤn⸗
dern dieneten, und dienen noch gegenwaͤrtig, Stuͤkken von einer Art Holz e),
Muſcheln von einer gewiſſen Gattung), Salzkoͤrner ), Fruͤchte 5), u. ſ. w.
τ Jen, c. 23. v. 16. b) C. 2. Art. 3. c) P. Calmel t 2. p. 829. 830. t. 3. p. 771.
" e 1 155 p. 3. 3 ε) Rec.)desYoy- de la Comp. des Ind. Holland.
t. 4. p. 305. k) Bibl. raiſonnse, t. I. P. 58. Lettr. edif. t. 4, p. 78. 79. g) Ace-
H Hiff. nat. des Indes Occident, I. 4. c. 3. fol, 132, verſos. Ta vernier t. 3. P. 2 L. t. 4.
P. 337. Hist. gen, des Voyag. t. 3. P. 324. 7 D τ υ }