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GOLDSCHMIDT

haben Schriftbänder, deren eingeschnittene Buchstaben abwech- Literatur: Westwood, Fictile Ivories 1876, S.45?.. —W. A. Neumann, DerReli-

selnd mit rotem und grünem Kitt gefüllt sind. An den Stirnseiten quienschatz des HausesBraunschweig-Lüneburg 1891, S 146, Nr. a3.-(Xv. Falke

, -tt • j t» l- c \%t in- 1 und r rauberger, Deutsche Schmelzarbeiten des Mittelalters 1904, S. 3iit., Abb.

der vier Kreuzarme sind Reliefs aus Walroß eingesetzt, und zwar Taf XXXVI-XXXIX. - O. v. Falke in Lehnerts Illustrierter Gesch. des Kunst-

ist jetzt als Hauptseite diejenige anzusehen, an der die Madonna gewerbes I, S. 276 und Tafel. - M. Creutz, Kunstgeschichte der edeln Metalle

sitzt mit dem stehenden Joseph zur Seite, da gerade darüber am !909, S. 200, Fig. 176. - M. Creutz, Zeitschrift für christl*. Kunst XXIII, 1910,

m i_ 1 ,.1 1 r^i • A 1 1 ^ • ^ t 1 •„. " 1 S. 107 f. — W. Lange, Die Darstellung der Kreuzigung Christi in der niederrheini-

Tambur der thronende Christus angebracht ist. Joseph zeigt nach schen Elfenbeinplöastlk des ,un/12. Jahrhunder?s .9.2 (Diss.), S. 83ff.

rechts und nimmt damit Bezug auf die rechts folgende Stirnseite,

auf der die drei Könige aus dem Morgenlande angeritten kommen, 48 a, b. RELIQUIAR. TAFEL XIII

über denen der Stern an der Muschelbedachung sichtbar ist. Apostel, Propheten und Szenen.

Weiter rechtsherum folgt dann die Seite mit Christus am Kreuz, London, Victoria und Albert Museum (Nr. 765o—61).

. t\t ^"1 1 ' ' • • bärtiger Jüngling, hat aber die

ten. INaCll der jetzigen Abb. l3. London, Victoria und Albert Museum. Relief vom Kuppelreliquiar. Modernität der beiden Reliefs

Reihenfolge der Inschriften nicht beobachtet), kann also aller

scheinen einige der Apostel umgestellt zu sein (vgl. Neumann). Wahrscheinlichkeit nur während der Zeit um i855 geschehen sein, als dasReli-

a c 1 -ir c j i_ j j t7- 1 Ai auiar sich in den Händen des Antiquars Schmitz befand. Ob wirklich einige

Auf der Kreuzigung findet man besonders in den rmuren der Maria ],"',.' , T™ . . „ , , v t P

" y " , der alten Stucke im Haag vorhanden sind, wie INeumann nach dem „Kat. des

und des Johannes (Kopftuch und Haartracht) Verwandtschaft mit Kens.-Museums (Metallwerke) Nr. 765o ad annum 1861" angibt, habe ich nicht

dem Buchdeckel in Trier (Nr. 56), nur ist die Arbeit viel reicher feststellen können.

und plastisch durchgeführter. Auf vier Greifen ruht ein gleicharmiger kreuzförmiger Bau mit
Das Reliquiar enthielt das Haupt des heiligen Gregor von Nazianz quadratischem Mittelteil. Über diesem erhebt sich ein zylindrischer
und befand sich im Braunschweiger Dom (S. Blasii). Woher die Tambur mit einer Faltenkuppel auf zwölf Pfeilerarkaden, in denen
Reliquie kam und durch wen das Behältnis gestiftet wurde, ist aus Walroß geschnitzt Christus und elf Apostel sitzen, während
unbekannt. Neumann denkt an Otto IV., der in seinen braun- unter den Säulenarkaden, die sich um die unteren Seitenwände
schweigischen Landen 1218 starb. legen, sechzehn Propheten aufgestellt sind, ebenfalls aus Walroß,
Nach v. Falkes Untersuchungen gehört das Werk zu den Arbeiten und an den Stirnseiten der vier Fronten Reliefs eingefügt sind,
der Fridericus-Werkstatt von S.Pantaleon in Köln. Seine Datierung von denen die Kreuzigung (Taf. XIV, Nr. 48b) und die Frauen am
um n()5 ist wohl zu früh gegriffen. Die Berührungspunkte mit Grabe (Abb. i3) noch erhalten sind, während die zwei andern, die
den Basilika-Reliquiarien in Brüssel und Darmstadt (Nr. 5a und 53) heilige Familie und die heranreitenden drei Könige (Abb. 14 u. 15)
und mit der großen Gruppe der handwerksmäßigen Kölner Kästen moderne Ergänzungen in Nachahmung des Welfen-Reliquiars sind.
(Taf. XXI—XXIX), die offenbar schon in das 13. Jahrhundert hinein- Es steht nicht fest, ob früher die gleichen Gegenstände dort dar-
ragen, läßt eher an das Ende des 12. Jahrhunderts denken. gestellt waren, wenn es auch wegen der übrigen Übereinstimmung
 
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