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Goltzius, Hubert; Goesuinus, Johannes; Goltzius, Hubert [Hrsg.]
Lebendige Bilder Gar Nach Aller Keysern, Von C. Ivlio Caesare, Bisz Avff Carolvm. V. Vnd Ferdinandvm Seinem Brvder: Avsz Den Alten Medalien Sorgfaltigklich, Nit Gleich Vorzeit Von Andern, Svnder Warhaftiglich Vnd Getrewlich Contrafhet, Vnd Derenselbigen Leben, Beyde Lobliche Vnd Laesterliche Thatten, Mit Dem Historischen Pfinsel Nach Iren Farben Gemalet (Band 1): Das erst Bvch — Antorff, 1557 [Cicognara, 2868-1]

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https://doi.org/10.11588/diglit.32333#0009
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EINLEITVNG DISER NACHFOLGENDER FASTI,

VND BESCREIBVNG DER KEYSERN-

R O M A das haupt der weit, iil von anbeginde durch mancheriey weii^ regieret, vnd der Mben regiment
iiben mai geendert worden. Nach dem iie von Romulo crbawen, iil he C C X L i J i i. iar durch hben Kuni-
gen regiert wordcn. Mitwai^ ordnung, regiment, voriichtige regierung,guttenanich!agen,vnd!ob!ichetu-
gent^in aniang das Rcemiich Reich von geringen vriprungen ingroile macht vnnd herHchc gewait kommen,
durch weiche vriach das gewachHen,vnd widcrumb zu mehrmaien in abnemen gefahen ieyjieiß T.Liuium^
DionyiiumHalicarnaHeum.&c. Wie aber die Kunighche regierungmit L.Tarqumio Superbo nidergeriHen,
hingclegt, wirH u von mir ein kurtzen bericht haben. Dann io ich aiie thaten der zeit in kurtzer ichriiTt nit be-
greiiTen mag, hab ich mir nit weiters furgenomen, so vii die zeit vor der Keyier regierung betrehety dann die
vriachen der veraendrungen anzuzeigen,vnnd das aHcs auißden aHer berumtiHen iimreibern zu iamen verfaif,
so wirdiger gedechtnuiß ieind^ vnd wie he auif das aiier kurtzeif mcegen erkant werden. Dann ich beger nit
aji thaten der Ratt Rom zu ichreibenjonder dieweii die Monarchia (wie es die Griechen nennen) das iif,die
Herrichung da einer aüein regiert, bei ihr gewesen iif, weiche C. luiius Caeiar angefangen, vnd C. O&auius ^

(der nachmeis Auguilus genent; vnd von iuiio adoptiert, oder zum ion erweit) mit dem zunammen Caelar
empfangen hat.Der hat den Tiberium adoptiert, vnd in auch den zunamen Caeiar mit die einige Regierung in
die hend geben,vnd iit aiio fur vnd fur diier namCaeiar auif die regierede nachkomen biiebe,gieich ob iie dem
geichiecht Caeiaru durch die iucceüion eingeieibet vnd verwant weren.Aiio haben he auch von AuguRo den AVC+
nammen Augusii behaiten, der dann den ieibigen nammen von wegen Mehrung des Reichs,oder den aiies
durch giuckieiigkeit was er nur zu handen zeihet, woi geratten wiih Vnnd ais emer von eim Auguifo zum ^ Q ^
Caeiar erweit ward,der war dieweii der AuguRus iebet, gieich wie ietz zu vnierer zeit ein Rcemiicher Kunig ^ ^
neben dem Keyier,ais ein zukunfftiger Regierer: vnd haben sich die Teutichen Keyier in iaiiger zeit keins an-
dcren Titeis dann RcemiicherKunig oder Imperator gebraucht. Ietz wiii ich wider kommen zu den erilen IM P*
Rcemiichen Kunige,da lch es geiaiien hab,nemiich an dem Ser.Tuiiium der. VI.Kunig. Der het zwo tcechter,
die vermahelt er beid den iunen des vorigen Kunigs L.Tarquini) Priici,damit iie vnd ir haui^frawen von Ku
nigiiehen ifamen erboren, nach sein todt die kron veriichert weren: gab aisb dem L.Tarquinio Superbo iein
^itere tochter,gareinzuchtige lungfraw, vndeinsgutigengemuts. Des Superbi bruderaber, ein tugentrei-
cher iungiing, gab er die ander Tuliia genant, die war frech,hoHertig,vnd Hund ir gemut von iugent dar auis
daiß iie zu Kunighchen ehren kommen mucht, derhalben fugt He Hch auif ein zeit zu dem Superbo, mit im
in arger meinung heymhch redende,\vie es sich zumißfang begeben hett,das sie mit einem mann veriehehen
\ver,dem sein gemut zu keynen hohen ehren itund. io wer im ir schweHer vermahelt,vnd ob im wol der hnn
2U ehre (fund,io kund iie im doch in der iachen nit behiHHich iein. Wer iie im aber vermaheit worden,er muif
vor iangen die Kunigiiche kron auif ieinem haupt getragen haben,damit iie ais iein gemahel auch geehrt wer
worden. Da durch iie das hochmutig hertz Superbi bcwcgt, vnd er ir antwortet: Er mcecht wot geiitten ha-
ben das es aiib geschehen wer. Ais nch nun zwiichen inen vii reden begaben,damit eins dem andern ie ien-
ger ie mehr iein hertz eroihiet,vereinten He iich eins onnaturiichen mortderiichen ubeis, der erichrockiich zu
hceren iif, nemiich,das er iein haui^fraw,ir ichweiter,vmbringen: desgieichen ioit sie iren man,ieinem brudet
thun, das he darnach mit einander zur ehe greiHen, vnd eins dem andern hiirfhch iein, damit iie zu Kunigii-
chen ehren kommen mcechten, vnd iif aiso der grauiam abicheuiich anichsag mit das werck voibracht wor-
den.Darnach iuchten He weg,wie iie dem vatter am den Sena t vnd gemeine volck wider wertig machen mcech
ten. Eben zu der zeit braucht der Kunig das voick mechtich zum gebew der ifatt mauren, darauff tratt Su-
perbus fur den pcefe!,iprechent: Sie weren nit aüo herkomen,daiß iie wie diensfknecht graben vnd frcenen iol
ten,vnd ir gut daran if recken,ir fordern hetten mit manheit ritterhcher ubung ehr vnd gut er!angt vnd dic Hat
Rom mit Rreitten erhcecht vnd groi^ gemacht, io wo!t iie der Kunig mit mauren beucifigen, es wer ein an -
zeygung der verzagten,die iatzten iren troif auis hoch dick mauren,vnd iieilen hch darin a!s das vihe in eynen
ilaH beichÜeHen. Ir fordern weren a!weg iren feinden ins fe!d entgegen zogcn, vnd ifreitz iich nie gewidert^
damit iie iich forchtiam gegen den feinden gemacht hetten,es were mehr ichand dann nutz an ice!che bewen
ge!egen,die Rcemer wurden dar durch veracht. waere er ir Kunig er wceit es anderif ha!ten,vnd das gemeyn
vo!ck mit Ritteriicher ubung groi^ vnd rcich machen. A!s nun ioÜches geichwaetz dem poefei (weiches aü-
weg zu newerung geneigt) nicht ube! gehe!,kompt er auch eins tags im Radt,ietzt iich auif den Kunigüchen
ifuü vnnd hengt an iein ichweher heiüig gegen dem Senat zu verkiagen, wie er vnderifundt den ifandt der
Edten vnd den gantzen Senat zu ichwechen vnd mindern, den gemeyne ifandt erhcehen,dadurch aüer gewa!t
vnnd regiment der ifatt Rom ausf dem pcefe! fur ifchn wurd. Darzu erze!t er auch die gutthat ieines vatters
L. Tarquinij Prisci, begerende das üe im heüfen vnnd voigen wceiten, damit er den ifandt der Ed!en wider
crhoehen,vnnd das lcebiich regiment ieines vatters wider erheben,vnd in iein vorig weien bringen mocht.

Da begab es üch das ihm etiich zuhe!en, der waren io vie!, das die andern von forcht vvegen iich nit dorHten
darwider ietzen, dann das iie heymÜch das furnemen Superbi dem Kunig Ser.TuHio zu wiHen thetten. Der
kam a!s ba!d er mocht zu dem €apito!io,in hofsnung vor io!chen dingen zu iein.Aber Superbus hett iich mit
vie! gewapneter darzu geruif,ob im iemand widerifand thun wce!d, das er den mit gewait dempfen mcecht.

Mit den ilundt er an der ifiegen des Capitoii; in der weer, vnd do der wirdig Kunig iein ichweher hinauis
tringen wo!t,da warff er in die itiegen ab,der ward von dem faHem a!io ge!etzt,das in ieine diener heim fsiren

^ ^ muifen:
 
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