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Goltzius, Hubert; Goesuinus, Johannes; Goltzius, Hubert [Hrsg.]
Lebendige Bilder Gar Nach Aller Keysern, Von C. Ivlio Caesare, Bisz Avff Carolvm. V. Vnd Ferdinandvm Seinem Brvder: Avsz Den Alten Medalien Sorgfaltigklich, Nit Gleich Vorzeit Von Andern, Svnder Warhaftiglich Vnd Getrewlich Contrafhet, Vnd Derenselbigen Leben, Beyde Lobliche Vnd Laesterliche Thatten, Mit Dem Historischen Pfinsel Nach Iren Farben Gemalet (Band 1): Das erst Bvch — Antorff, 1557 [Cicognara, 2868-1]

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https://doi.org/10.11588/diglit.32333#0224
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TIBERIVS hat nach der geburt Christi funfl hundert sex vnd hbentzig iar das Orientiich
Reich vnd die kron von dem Patriarchen Enticio empfangen. Er schicket auch nach ieingema-
hel Anahaham,vnnd Iiei$ iie auch kroenen, Als dis$ Sophia Iuhini weib hceret, iß he in iremge-
mut bekummert worden: dann sie wus^te nit das Tiberius ein wcib hett, vnd woit he in zu der
Ee genommen haben,vnd Keyserin bliben sein, Etlich aber sagten,das dieweiilußinusnochge-
Iebt,hette Tiberius Sophiam gebulet,vnd das sie luhinum dahin beredt hett, in zum CaTar zu
erwceilen. Ais er nun wic ein rechter Chriit vil schatzes (den iuilinus ubel gesamlct,vnnd noch
vii arrgerlicher in die eisene kiiten hingelegt) armen ieuten aus^teylet,hat in Sophia zum offterm
mal gescho!ten,vnndgesagt: Das ich in vi! iaren versamlet,das gibstu aus^ in kurtzer zeit.Deren
antwoort er: Ick vertrawe Gott,KunigIiche kamer werde nichts mangien an geit: dann die ar-
men mit almusen zu begaben,ist ein grosser schatz,vnd gnad die gefangen ledig zu lassen, Sophia
gedachteimmitlistonruweanzurichten. Dah eswasnoch Iuslmi encke!vorhanden,denwoIte
he zum Keyserthumb hel(fen,aber es gerit nit,vnd ward sie auß dem KeyserlichenhosTverstos-
sen: Iustinianus aber ward beiTiberio in grosser heb gehalten.Nun als Tiberius eins tags im saal
wandlet,sahe er eynen steyn an den boden,in dem das zeychen des Crcutzes ein gehawen was
da sagt er,Wir sblien rnit dem Creutz vnsere stirnen vnd brust zeychen,vnd sehe,hiegehenwir
mit den fussen drauff. beuaih also man solte es hinweg thun. Vnder denlag noch einer aisoge-
zeychnet,nach den man den auch aufThub,fand er den dritten,den hub er auch auff mit verwun
derung was darauß wolt werden: da erschin ein grosTer schatz von gold, den hat er ausTgeha-
^n, vil tausent sester frucht in ALgypten kauA,vnnd mit schifTen in Italiam furet. Dann so dic
Longobarden alie ding verwusteten,vnd zu Rom groster hunger was,ist er mit seiner barmhert
ziglteyt den bezwengten zu hiisT kommen. Aber im krieg widcr die Longobarder hat cr keyn
giuck gehabt. Der Kunig Clophis nach Aiboini todt,be!egert Rom gar strenglich,hets auch ero^
bert, wo er nit von einem setner verwanten were erstochcn worden. Dieweil aber Ciophis ein
greuiich Tyrann uber freund vnd feind war,wo!ten die Longobarden keinen Kunig mehr haben
R)nder teilten I taliam v nder sich,vnd mach ten vndcr inen dreishg Fursten,die gewunnen all sta*tt
vndsteckenin einem iar,bis^ on Rauenna vnd Rom. DisesKeysers tugent istso wciterschollendas
vil Kunig sein freundtschafTt begerten.Herpericus der Francken Kunsg sandte seine botscha&zu
im mit vilgeschenck vnd verehrungen,vnd sblchen guldin muntzen da eyn schilling eyn pfund
thet,aufT der einen seiten hatten sie des Key sers angesicht,vnd rings^weiß was darumb geschribe:
TIBERII CONSTANTINI PERPETVI AVGVSTI. Auffderandernseitenda
was ein Triumph wagen rnit vicr pferden,vnd sein hgur darauff dcr den wagen furte,vnnd das
was die geschrisft: G L O R I A R O A N O R V M. Aber im dritten iar seines Reichshatder
frid zwischen den Persern vnd den Constantinopoiischen auffgehcert,darutnb das die Indier bott
schafft gesandt hetten zu den Key ser,vnd der Keyser ieinen legaten zu Aretham dcm Indier Kunig
geschickt hett. Als der nun ein gros^ heer wider im aus^ furet,hat er Mauritiü einen dapfern iun^
gen Heit mit heereskrasfc im entgegen geschickt: der hat die Perher mit hefTrigen streit uber-
wunden,vnd ist m:t grossen hg widerumb heym kommen, vnd ehrlich von Tiberio empfangen
worden. Conslantia sein tochter hat er im zum weib gcben,vnd im zum C^esar gemacht. Aiitier
zeit.i(t N arsss zu Rom gestorbe,der verließ ein gantze Cißern vol gelts: das ward Tiberio durch
einen alten mann eroffnet. Da schickt Tiberius etlich mit im gen Rom,vnnd brachen den Ciftern
ausf, fanden lo vil gold vnd silber darinen,das^man vil tag zu schaffen hett ee man in erhub vnd
ercrhget: welches aiies den armen aul^geteylt ward. Dann er was gar ein guthertzig ausTrecht
mann: vnd ye mer er gab,ye mer er hett, vnd flus^im allenthaib gut zu. Er verachtet memandt^
sonder menigküg hat er mit freundtligkcyt aufTgenommen, derhaib iit er auch von yeder-
mann geliebet worden. Als er nun alt vnd schwach ward,vnnd befande das cr nit lang
leben wurd, bat er Alauritium leinertochtermanndas Reich zugesfett, vnnd
sagtzu im: Fasse zu hertzen,das du alzeit was biilich vnnd rechtiss,
liebesL Nach dem er dises gesagt,iss er bald geiTorben, nit on
weinen vnd kiagen alies volcks von wegenseiner
onau^sprechhcher gute^
 
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