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Goltzius, Hubert; Goesuinus, Johannes; Goltzius, Hubert [Editor]
Lebendige Bilder Gar Nach Aller Keysern, Von C. Ivlio Caesare, Bisz Avff Carolvm. V. Vnd Ferdinandvm Seinem Brvder: Avsz Den Alten Medalien Sorgfaltigklich, Nit Gleich Vorzeit Von Andern, Svnder Warhaftiglich Vnd Getrewlich Contrafhet, Vnd Derenselbigen Leben, Beyde Lobliche Vnd Laesterliche Thatten, Mit Dem Historischen Pfinsel Nach Iren Farben Gemalet (Band 1): Das erst Bvch — Antorff, 1557 [Cicognara, 2868-1]

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https://doi.org/10.11588/diglit.32333#0226
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M A V R I TIV S aus^ Cappadocia,von geburt ein schlechter niderer mann,nam die regierung
des Orientiiche Reichs an nach die geburt Chrihi funiT hundert drei vnd achtzig iar. Als nun die
Longobarden nacl) todt Cloplus zeheniar vnderHertzogen on Kunig gewesen ware,da setzten
he in selbs Atharim Flauium zum Kunig,vondemheaI)enachfoIgende KunigFlauioszunante.
Nun vndersfund hch Alauritius die Longobardos aus^ Italia zu treiben, vnd besfelt Sigisbertutn
der Kunig zu Franckreich. Der samlet ein gewaltig heer,vnd kam mit aller kriegs^rudung in ita-
lia: aber dte Longobarden schlugen in darnider. Aus; disen sig uberhieben he hch vnd behertzet,
faden he ein mut,zogen bis^ an das Sicilisch rncer: schleyfften alies zur erden, on die itatt Rom
die mochten he nach ianger belxgerung nit gewinne.Mauritiussetzet etn newen Lxarchum mit
name Romanus,den schickt er vil gelts vnd vo!cI:s,die Longobardos aus) Italia zu treibe. Aber
er hielt es heimlich mit den Longobarden,hieIt den Keyser keyn glaube,vnd ward das Exarchat
am Keyser zum schelmen. Es entstund gar vil ubels zu diser zeit in Italia. Die Hunen vnd Sclaue
sein auch mit allerley grausamkeyt dar in gefallen: so ubten die Longobardi vilTyrannei. Auch
waren vier Exarchi zu Rauenna, Gallinicus, Balduinus, Smaragdus, vnd Romanus, die raubten
vnder dem schein der hihTvnd gegenwerbedefreund vndfeindrvnnd warnichtdann zuckens
raubens,mordens,vnd brennens in gantzen Italia, on alle iitel vnd gerechtigkeyt. Ab diser zeit
klaget hch hefftig der Bapsf Gregorius anden Keyser, es nem im frembd das die Kirch in (olchen
geferdenschweb.vnd niemandtvöndem ta:glichenuberfai desAbgtrttischenBarbarischevoIcks
hcher sei,vnd das he auch schier mehr uberfals, notzwangs, raubs,vnd mords taglich von dem
Exarchis vnd den freuhden !eitten,dann von den Longobarden vnnd ander feind: aber es ward
Gregoriokeintrosfgeben. Zu dem atlem war Maurinuseingeitzwurm.dem mer angelt,dann
an des Reichs frid, gluck,vnd wolhandt iag. Der heng erher an den kriegßleuten den sold auff-
zuschlage,iederman zu schinden vnd schaben, ia er suchet nicht in Italia aah die woll vnd milch:
was er erschardt lies^ er gen Rauenna furen. Gregorius muss den onwilligen knechten (auffrur
zuverhuten) profand zu Rom geben: schreibt Smaragdo zu Rauenna,vnd clagt hch hart ab den
Keyser. Der Key ser vnd der Exarch werden zu gleich Gregorio vnd den einwonern der hatt Rom
feind,vnnd bewegten die Longobardos Rom anzugreiffen. Da macht hch Agilulphus der Longo
barder Kunig mit gantzer mach t au)f,uberfelt Rom in so g$her eyl,das es wenig gefarlet hett der
Baphvnd die furtrefhigsTenwcren erschlagen worden. Da wara Rom ein gantz iar schw^rlich
belargert. Als nun Mauritius in hch seibs schlug,vnd gedacht,wie das Gott den menschen nach
iren wercken vergiitet, vnd er d'er nach t eine schiieff,hat er ein gehcht gefehen bei der ennen por-
ten des palasfs,vnd ein erschrockliche him hceret,die da sagt: Wo wfltu das ich dir vergelten soll
das ubeldas dubegangenhasf,hie oder dort^ Antworter: Dugerechter richter,miriss lieber du
vergeltesf mir hie dann dort. Die stim sprach:Oeben Mauritium vnd'sein geschiecht den kriegs;
man Focar uber. Als nun Mauritius erwachet,Iieß er Philippicum seiner tochtermah (von dem
er lengess argkwon hets,er wurde im das Keyserthumb anfallen) zuhch berusfen. Ajs abcr der
besorget,er wurde von wegen des argkwons getcedt werden,hat er Gordiam sein weib des Key
sers tochter (als ob er he nit mehr sehen wurde) gesegnet: gieng also zum Keyser,vnd hel im ia
seiner kamer zu fus^. Der Keyser sprach:Ich bit dich verzeilie mir,dann ich hab wider dich gesun
digt,vnd ietzund weys$ ich gantz gewis;iich das du wider mich nit hast gesundigt.So du aber ye.
mandt wißtesT vnder meinen kriegs;vo!ck der Focas genant isl,den soltu mir anzeygen. Da ant-
word Philijppicus,derwer zum Profandmeiher vnd ProcuratorvomheererwceIt,einfrech,aber
zag vnd fo'rchtsam man,er dorffe hch nit vor im besorgen. Da sprach Mauritius: Ist er zag,so isT
er geweis^Iich ein morder.vnd sagt Philippico den traum. Nun in nachgehender nacht erschinn
cin grausam Comet. Bald erhebt hch ein aufTrur im heer, gleich wird Focas zum Exarchum er-
welt,vnd vom kricgs;voIck auff die schiltgesetzt vnd cmpor gehabe,vnd riessen: Es ih greulich
den Keyser nit gehorsamen,aber noch greulicher im gehorsam zu sein. Da nun zu Conifantino.
pel grosse bewegung hch erhaben,vnd Theodohus Mauritii sun sampt vil andern vön seinen
sreunden auß dem leger zu im gehucht kamen,verendert er sein kleyd,vnd hohe mit
weyb vnnd kind hinweg uber das meer. Focas eyletim mit heereskrasftnach,
erwusT he zu CaIcedoniam,vnnd enthaupt he alle mit detn schwert.

Mauritius nam den vnfal mit gedult an, vnd rusfet in ai-
iem zu Gott, vnnd sagt zu dem offternmal vor
sein todt disen sentens : Gerecht
bihu Herr, gerecht
seind deine
vrteyl,
 
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