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Goltzius, Hubert; Goesuinus, Johannes; Goltzius, Hubert [Editor]
Lebendige Bilder Gar Nach Aller Keysern, Von C. Ivlio Caesare, Bisz Avff Carolvm. V. Vnd Ferdinandvm Seinem Brvder: Avsz Den Alten Medalien Sorgfaltigklich, Nit Gleich Vorzeit Von Andern, Svnder Warhaftiglich Vnd Getrewlich Contrafhet, Vnd Derenselbigen Leben, Beyde Lobliche Vnd Laesterliche Thatten, Mit Dem Historischen Pfinsel Nach Iren Farben Gemalet (Band 1): Das erst Bvch — Antorff, 1557 [Cicognara, 2868-1]

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https://doi.org/10.11588/diglit.32333#0336
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FRIDERICVStllH. Ertzhertzog zu ORerreich, oder nach edicher za! (die Fridericum Pul-
chrum nit zcelen) der drit,ward nach der geburt Chrihi tausent vierhundert vnd viertzig iar mit ge-
meynerwa! zum Keyser erwelt,vnd zu Aach gekrcenet. Ein geduldig senfftmutig man,beisendigs ge-
muts,aiib das an seinem zu sagen niemand zweifüet. Er wart ein besunderer iiebhaber der gerechtig-
keit,vnnd auß ieinem Adeiisciien angebornen gebiut ein ubertrefflich iiebhaber der weißheit. Er hat
von wegen des Turcken uberfai lang verzogen die kron zu Rom zuholen. In dem iar MCCCCXLisi.
hiit er einReichstag zu Nurenberg,daseind vil ding fur gemeinen nutz vnd Turcken zug beschiossen
worden. Aber Mahomet der Turcke Kunig isf gantz gewaitig auß Aha in Europam geschifTt,vnd grau
sam in die ChriRenheit gefailen,das er mehr dah achtzig tausent Chrisfen geschlagen hat,in dem Vla-
dislaus Kunig zu Polen (von dem hieuor gesagt) vmbkomen ist. Doch hat iohannes Huniad der Chri
Ren heerfurer des Turcken macht durch vii erschrockiiche schlachten heftig geschwecht. Indem lar
MCCoCEii. iis Fridericus in ItaIiengezogcn,vnd iR im an allen orten grolse ehre widerfaren.ZuSenis

wunderbarlichen freuden eingefurt,vnd von dem Bapss N icoiao. V.sampt seinem gemahei gekrcenet
worden. Mitler zeit isf dem Turckengrosse hiifs aus^ Aha zukomen.Der hat niit greußlicher krafft die
sfatt Conslantinopel angefallen,vnd durch grossen Rurm erobert,vnd sblche grausame tyranei darin
geubt,das mans mit worten nit aus^reden kan.Der Keyser Conßantinus iii inder flucht an einer porte
vmbkommen, das haupt hatt der Turck auff ein spies heiften, vnd in der sfatt vmbher tragen iassen.
Diser isf der ietss ConßantinopoIischKeysergewesen,vnd hatsich derTurckansein ilatt gesetzt,dii^
Con/btHti isf geschehen in dem iar M.cccCLiti. Als Fridericus aus^ Italienkam,haben hch vil Furiteh,Iand,vnd
ssett,ia sein eigen erbland widcr in entpceret. Zu Wein iif er von seine burgern hart bdegert wor-
den,doch bald wider errett durch anderer hilss.Es schwuren seine bruder Albertus vnd Sigismundus
T^rcken. butid wider in,vnd wolten inen Osterreich selbs eygen machen. Als aber Fridcricus mit heeres-

krafft hch ausf macht,da zohen im die von Wein entgegen,vnd erkent in Oßcrreich fur iren Herrn,
das thette zu letß auch Albertus vnd Sigismundus seine bruder.Vnd nach dem er Tcutschland wider
in fridcn geßelt, zohe er aber gen Rom,mit dem Bapß zu rathschlagen,wie man den Turckcn wider
vertreiben,oder zum wenigßen widerßand thun mucht,damit das Reich nit gar zu grund gieng. Er
bat in heffrig das er mit in Teutschland zoehe,vnd die Fursten so durch so vil t^glich vmbscMagen,
vngluck,vhd niderlag vnlußig worden warenjußig zu machen. Der Bapß hat kein luß darzu,(en-
^ det ein Legaten Teutsche Nation zu trceßen. Aber es geschahen so grausam ding,das die menschen
vorschreck ernider gingen. Zu Rom regnetesblut,vndin dem landt Liguriafleysch,daswunderbar-
^ Üch vnd schier ongleubiich iß zu sagen: ein kind ward geboren mit scx zenen vnd grossen kopß, ein
Mwer erschrockiicher Comet erschin, darauff voigt ein soicher grosscr erdpidem,der gleichen man glaubet
J(/er nei mehr geschchen sein,aiso das vii gep^ew einheien,vnd vii menfchen darunder verdorben.Dii; vnd
dergieichen dingseindgeschchen in demiar MCCCCLV i.daraus^ viiabnamen denfal Rcemisch Reichs.
Darausf ließ der Bapst predigen das creutz wider die Turcken,wer zug dem wer pein vnd schult verge
4^or&^ Ben,da kamen zu samen uber drcisfig tausent mah,die doch nichts kunten aus^richten wider ein so ge
waltigen heereskraff der Turoken,doch erschlugen sie zwey tausent Turcken nit on mercklichen scha
den inen selbs,vnd Bohen wider hinderhch inTeutschland: es wer verdrießlich die targliche blutuer
giessunge die on vnderlas^ hie nach gefo!gt,zu schreibe.Vmb dise zeit hat hch der gros^mechtig held
Carolus Hertzog vo Burgund aus^ seinem land herfur than,erßlich die Lnttische,darnach die Gellern,
zu hand das gantz nider Teutscldand fur seinen fussen goworIfen,bald kompt er hinauff,belegert die
sfatt Neus^. Der Keyser rußet hch vnd zoge sfarck wider ihn.Endtlich nach vil handlungen hf Caro
lus abzogen,da saget man sol der heirat Maximiliani des Keysers sbn,mit Asaria der einigen tochter
Caroli beschiossen sein.CaroIus zohe furter hinauff vnd furet swere krieg wider die Lotharinger vnd
Schweitzer,von denen ward er nach vil ßhlachten bey Nanse erschlagen. Nach Caroli todt hat sich
Franckreich vnderßanden, Flandern, vnd Brabant vndcr sich zu bringen,vnnd seind der haib grosse
krieg worden. Aber die Burgunder wcelten die lender der tochter Caroli nit lassen entreissen,rießen
vmb Maximilianum die zu erretten,da ifs Maximilianus in dem iar. MC C CCLXXVH. wo I geruß hinab
zu (einer gemahel gezogen,vnd die lamder eingenomen,da mit er den namen Oiterreich hoch erhce
het vnd vil groiser loblicher thaten gethan,zu erhaltung der I^nder wider Franckreich. In dem iar
MCCCCLXXVHL hden die Gdlern vom haus^ Burgund ab,vnd worden feind gegen allen den Nider
landen.Aber Hertzog Maximilianus kam mit heereskrafst vnd belegert ir hauptifat Neumagen. Die
Gellern helen heraul^ vnd trieben sein gantz heer inbie ßucht, vnd gewunnen im vil kriegßrußung
ab.In dem iar.MCCCcTxxxi.habe die Gellern Maximilianum nach swcren krieg zum Hertzogen von

GeIIern,vnnd Graffen von Zutphen gchult vnd geschworn. Es was das.MCCCCLXXXU. iar,da Maria
Hertzog Maximiliani gemahel die swanger was,zu Bruck in Flandern geßorben iß. Der Kunig aus^
Fsanckreich lies^ handien das Alargareta Asaximiliani tochter dem Delphin seinem son Carolo
vermaßielet wurde. Dehzumal haben die Flandernser onwillen Maximiliani mit dem

das was marnlichsvon dem Delphino vnd Margareta gebo-
ren wurde,sok Burgund erblich in habem
 
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