«Er besuchte in dieser Zeit gern die Vorträge in der Rue
de la Paix, die Lissagaray organisiert hatte. Eines Abends
hatte Alfred Assollant einen Vortrag über Paul Louis Courier
gehalten. Als wir mit den Ferry und mit Delprat ins Cafe
de Londres zurückkehrten, zeichnete Manet auf die Marmor-
platte unseres Tisches das Bildnis Assollants. Der Kellner
wischte mit seiner Serviette die Zeichnung weg, doch war sie
noch einige Tage sichtbar, da sie mit der Fettkreide, deren
man sich zum Lithographieren bedient, gemacht war. An
einem Vormittag skizzierte er im Cafe Caron an der Rue des
Saint-Peres auf die selbe Weise, aber diesmal nach der Natur,
Littre, der neben uns frühstückte. Der Besitzer des Cafes
sorgte eine Zeitlang für die Erhaltung der Skizze.»
Das Jahr 1870 sollte für den Künstler, und nicht nur für
ihn, ein sehr bewegtes werden. Als ob es eines kriegerischen
Auftaktes dazu bedurft hätte, fällt in seinen Beginn ein
Duell. Emile Duranty hatte den Maler, mit dem er befreun-
det war, heftig angegriffen. Es kam zu einem Wortwechsel,
in dessen Verlauf sich Manet zu einer Ohrfeige hinreißen ließ.
Das Protokoll des Duells, das daraus resultierte, lautet:
«Ein Zweikampf auf Degen fand heute, am 23. Februar,
gegen elf Uhr vormittags im Wald von Saint-Germain zwi-
schen Herrn Manet und Herrn Duranty statt.
Es fand nur ein einziger Gang statt, der so heftig war, daß
sich die beiden Degen verbogen.
Herr Duranty wurde über der rechten Brust verwundet;
nur leicht, da der Degen seines Gegners an einer Rippe
ab glitt.
Angesichts dieser Verwundung haben die Zeugen erklärt,
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de la Paix, die Lissagaray organisiert hatte. Eines Abends
hatte Alfred Assollant einen Vortrag über Paul Louis Courier
gehalten. Als wir mit den Ferry und mit Delprat ins Cafe
de Londres zurückkehrten, zeichnete Manet auf die Marmor-
platte unseres Tisches das Bildnis Assollants. Der Kellner
wischte mit seiner Serviette die Zeichnung weg, doch war sie
noch einige Tage sichtbar, da sie mit der Fettkreide, deren
man sich zum Lithographieren bedient, gemacht war. An
einem Vormittag skizzierte er im Cafe Caron an der Rue des
Saint-Peres auf die selbe Weise, aber diesmal nach der Natur,
Littre, der neben uns frühstückte. Der Besitzer des Cafes
sorgte eine Zeitlang für die Erhaltung der Skizze.»
Das Jahr 1870 sollte für den Künstler, und nicht nur für
ihn, ein sehr bewegtes werden. Als ob es eines kriegerischen
Auftaktes dazu bedurft hätte, fällt in seinen Beginn ein
Duell. Emile Duranty hatte den Maler, mit dem er befreun-
det war, heftig angegriffen. Es kam zu einem Wortwechsel,
in dessen Verlauf sich Manet zu einer Ohrfeige hinreißen ließ.
Das Protokoll des Duells, das daraus resultierte, lautet:
«Ein Zweikampf auf Degen fand heute, am 23. Februar,
gegen elf Uhr vormittags im Wald von Saint-Germain zwi-
schen Herrn Manet und Herrn Duranty statt.
Es fand nur ein einziger Gang statt, der so heftig war, daß
sich die beiden Degen verbogen.
Herr Duranty wurde über der rechten Brust verwundet;
nur leicht, da der Degen seines Gegners an einer Rippe
ab glitt.
Angesichts dieser Verwundung haben die Zeugen erklärt,
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