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Borel, Pierre; Grautoff, Otto [Hrsg.]
Gustave Courbet im Kampf mit den Dämonen seiner Zeit: eine Künstlertragödie — Berlin: Eigenbrödler-Verl., 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.53150#0011
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Vorwort

Keiner der bisherigen Courbet-Biographen hat das tragische
Schicksal des großen Meisters in vollem Umfang erfaßt. In der
ältesten Monographie des Künstlers von A. Estignard, die 1896
in BesanQon erschien, triumphiert jene Dummheit und Bos-
heit, gegen die Courbet während seines ganzen Lebens einen
vergeblichen Kampf geführt hat. Georges Riat, der als zweiter
ein Buch über ihn schrieb, das 1906 der Pariser Kunstverlag
H. Floury herausgab, würdigte vornehmlich den Maler und
ließ den Menschen in seiner Darstellung zurücktreten. Julius
Meier-Graefe hat zuerst 1904 in seinem Buche: Corot und
Courbet dem Maler eine eigene Studie gewidmet. 1920 er-
schien (im Verlag von R. Piper & Co. in München) sein Cour-
betwerk mit 118 Abbildungen. Die schöne Darstellung greift
weiter über die früheren Biographien hinaus, berücksichtigt
vielfältig die Wertung der gleichzeitigen Künstler und Schrift-
steller, aber auch sie hat den innersten Kern dieser Künstler-
tragödie nicht klargestellt, nicht weil die Interpretation der
Quellen versagte, sondern weil die wichtigsten Quellen über-
haupt noch nicht erschlossen waren. Pierre Borel hat erst
kürzlich den bedeutenden Briefwechsel zwischen Courbet und
seinen Angehörigen mit seinem Freunde, dem Sammler und
Mäzen A. Bruyas in Montpellier der Öffentlichkeit übergeben.
Leider ist er in seinem Buche nicht vollständig und nicht in
allen Teilen mit jener philologischen Sorgfalt wiedergegeben
worden, die historischen Dokumenten gegenüber angewandt

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