XI
von Basel und Rottenburg, die Aebte von Einsiedeln und Beuron
und viele andere kirchliche Würdenträger hatten sich dazu ein-
gefunden. Es war ein Ereignis von geschichtlicher Bedeutung für
die Stadt Konstanz und die ganze Erzdiözese.
Seit jenen Tagen ist kein Fest mehr in solchem Glanze und
Erfolg in den Mauern der alten Constantia gefeiert worden. Erst
das Jahr 1923 sollte wiederum ein Jubiläumsjahr und von
hoher Bedeutung für das katholische Leben der Stadt werden.
Galt es doch, das 800jährige Jubiläum der Heilig-
sprechung des großen Bischofs Konrad zu feiern.
In den Herbsttagen 1920 zog der neu erwählte Erzbischof von
Freiburg, Se. Exzellenz Dr. Karl Fritz, erstmals in die alte
Bischofsstadt ein, um am Grabe des heiligen Konrad zum
Schlüsse der großen Volksmission als Nachfolger auf dem Stuhle
St. Konrads zu erscheinen. Damals, es war am Sonntag, den
21. November, gedachte bei dem Festessen im Katholischen Ver-
einshaus „St. Johann" Herr Rechtsanwalt Dr. Baur erst-
mals dieses St. Konrads-Jubiläums, und zweieinhalb Jahre später,
als der hochwürdigste Herr Erzbischof zum zweiten Male in die
Mauern der alten Bischofsstadt einzog, um das heilige Sakrament
der Firmung zu spenden, begrüßte derselbe Redner den Oberhirten
als den ersten Wallfahrer im Jubeljahre des hl. Konrad,
indem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß der geliebte Oberhirte
im Herbst zum Jubiläum wieder erscheinen möge, was der Herr-
Erzbischof fteudigst zusagte.
Bereits 1920 waren die ersten Vorarbeiten für
eine würdige Feier des Jubiläums dadurch vorbereitet,
daß der damalige Münsterpfarrer, Herr Geistl. Rat Karl Weiß,
die Renovation der Münsterkirche durch die Wiederbelebung des
bereits früher bestandenen Münsterbauvereins in die Wege leitete.
Die Hoffnung, daß das große Werk angesichts der immer mehr
wachsenden wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten bis
zum Jubiläum gelingen möge, war indessen sehr gering. Für den
Gedanken der Renovation wußte der Münsterpfarrer auch die
badische Staatsregierung zu interessieren, die unter wärmster
Unterstützung des Finanzministers Köhler beim Badischen Land-
tag Mittel dafür anforderte, die derselbe wiederholt bewilligte.
Auch erteilte die Regierung die Genehmigung für eine Geld-
lotterie zu Gunsten des Konstanzer Münsters. Doch sehr langsam
schritten die Vorbereitungen voran. Geistl. Rat Weiß wurde Ende
1921 aufs Krankenlager geworfen und mußte sich einer Operation
unterziehen. Er erholte sich zwar wieder, doch die Arbeitslast
der Pfarrei stellte mit der Zeit zu hohe Anforderungen an seine
Kräfte. Im August 1922 vertauschte Herr Geistl. Rat Weiß den
arbeitsreichen Posten am Münster in Konstanz mit einer leichteren
Pfarrei im schönen Breisgau, wo es ihm vergönnt sein möge,
einen ruhigen Lebensabend zu vollenden. Lu seinem Nachfolger
ernannte der hochwürdigste Herr Erzbischof den mit der Geschichte
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von Basel und Rottenburg, die Aebte von Einsiedeln und Beuron
und viele andere kirchliche Würdenträger hatten sich dazu ein-
gefunden. Es war ein Ereignis von geschichtlicher Bedeutung für
die Stadt Konstanz und die ganze Erzdiözese.
Seit jenen Tagen ist kein Fest mehr in solchem Glanze und
Erfolg in den Mauern der alten Constantia gefeiert worden. Erst
das Jahr 1923 sollte wiederum ein Jubiläumsjahr und von
hoher Bedeutung für das katholische Leben der Stadt werden.
Galt es doch, das 800jährige Jubiläum der Heilig-
sprechung des großen Bischofs Konrad zu feiern.
In den Herbsttagen 1920 zog der neu erwählte Erzbischof von
Freiburg, Se. Exzellenz Dr. Karl Fritz, erstmals in die alte
Bischofsstadt ein, um am Grabe des heiligen Konrad zum
Schlüsse der großen Volksmission als Nachfolger auf dem Stuhle
St. Konrads zu erscheinen. Damals, es war am Sonntag, den
21. November, gedachte bei dem Festessen im Katholischen Ver-
einshaus „St. Johann" Herr Rechtsanwalt Dr. Baur erst-
mals dieses St. Konrads-Jubiläums, und zweieinhalb Jahre später,
als der hochwürdigste Herr Erzbischof zum zweiten Male in die
Mauern der alten Bischofsstadt einzog, um das heilige Sakrament
der Firmung zu spenden, begrüßte derselbe Redner den Oberhirten
als den ersten Wallfahrer im Jubeljahre des hl. Konrad,
indem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß der geliebte Oberhirte
im Herbst zum Jubiläum wieder erscheinen möge, was der Herr-
Erzbischof fteudigst zusagte.
Bereits 1920 waren die ersten Vorarbeiten für
eine würdige Feier des Jubiläums dadurch vorbereitet,
daß der damalige Münsterpfarrer, Herr Geistl. Rat Karl Weiß,
die Renovation der Münsterkirche durch die Wiederbelebung des
bereits früher bestandenen Münsterbauvereins in die Wege leitete.
Die Hoffnung, daß das große Werk angesichts der immer mehr
wachsenden wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten bis
zum Jubiläum gelingen möge, war indessen sehr gering. Für den
Gedanken der Renovation wußte der Münsterpfarrer auch die
badische Staatsregierung zu interessieren, die unter wärmster
Unterstützung des Finanzministers Köhler beim Badischen Land-
tag Mittel dafür anforderte, die derselbe wiederholt bewilligte.
Auch erteilte die Regierung die Genehmigung für eine Geld-
lotterie zu Gunsten des Konstanzer Münsters. Doch sehr langsam
schritten die Vorbereitungen voran. Geistl. Rat Weiß wurde Ende
1921 aufs Krankenlager geworfen und mußte sich einer Operation
unterziehen. Er erholte sich zwar wieder, doch die Arbeitslast
der Pfarrei stellte mit der Zeit zu hohe Anforderungen an seine
Kräfte. Im August 1922 vertauschte Herr Geistl. Rat Weiß den
arbeitsreichen Posten am Münster in Konstanz mit einer leichteren
Pfarrei im schönen Breisgau, wo es ihm vergönnt sein möge,
einen ruhigen Lebensabend zu vollenden. Lu seinem Nachfolger
ernannte der hochwürdigste Herr Erzbischof den mit der Geschichte
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