Zweytes Buch. rzr
Als Leonidas schwieg, trat vor die weyse Versammlung
Mit ehrwürdig-langsamen Schritten / ein Mann / dessen Hare
Mit dem Schnee des Alters geziert war / und er sprach allso:
Es ist dein grosses Beyspiel/ das alle Herzen verbindet.
Einigkeit / Freyheit / Sieg / und Ruhm / und alles was Glück heißt/
Haben Griechenlands sammtliche Staaten dir einzig zu danken.
Geh denn nun hin / O du erster bester der Menschen / und drücke
In die Brust der Perser das Erstaunen und Schrecken.
Lehre die Seelen der freygebohrenen Griechen / daß Tugend /
Und des Vaterlands Wolfahrt / des Bürgers Leben vorgehe.
Da du dieses hörtest / Leonidas / freute sich heimlich
Deine Seele / und du schmücktest die süsse Belohnung /
Welche die Nachwelt deinem Name bezeichnet. Die Augen
Richtet er noch einmal rückwärts / und sieht mit Entzückung
Auf sein geliebtes Vaterland/ welches er sollte erretten.
In der Fülle seiner Majestät gieng er daraufhin
Stattlich über den Isthmus. Hinter ihm ziehen die Griechen
In gedrängter Ordnung. So führt das grosse Gebaüde
Des Befehlschiffs/ durch die schlagenden Wogen des Meeres/
In dem kriegrischen Pompe / die vereinbarte Stärke
Einer stolzen Flotte / die von dem Hafen anssegelt /
Um den mächtigen Staat zu rächen / an den Seestädten
Eines Tyrannen. Allso zogen Griechenlands Streiter /
Bis es Mittag war. Als sie ihre Erfrischung genossen,
Sahen sie auf einer vor ihnen ligenden Ebne
Einen Haussen der Thespier. Einer unter denselben
Ist vor andern mit einem prächtigen Schilde gezieret /
Dessen weiter Umkreis die blitzenden Stralen einfammelt /
Welche sich des Mittags vom Trohne des Phöbus ergiessen /
Und flammt gleich einer Sonne. Eine schneeweisse Feder
Hänget über dem blendenden Helme. In fliegenden Locken /
Welche mit dem Winde spielen/ stecket sein Hauptsthmuck /
Der erhaben ist. Bey der näheren Ankunft desselben
Zeigte
Als Leonidas schwieg, trat vor die weyse Versammlung
Mit ehrwürdig-langsamen Schritten / ein Mann / dessen Hare
Mit dem Schnee des Alters geziert war / und er sprach allso:
Es ist dein grosses Beyspiel/ das alle Herzen verbindet.
Einigkeit / Freyheit / Sieg / und Ruhm / und alles was Glück heißt/
Haben Griechenlands sammtliche Staaten dir einzig zu danken.
Geh denn nun hin / O du erster bester der Menschen / und drücke
In die Brust der Perser das Erstaunen und Schrecken.
Lehre die Seelen der freygebohrenen Griechen / daß Tugend /
Und des Vaterlands Wolfahrt / des Bürgers Leben vorgehe.
Da du dieses hörtest / Leonidas / freute sich heimlich
Deine Seele / und du schmücktest die süsse Belohnung /
Welche die Nachwelt deinem Name bezeichnet. Die Augen
Richtet er noch einmal rückwärts / und sieht mit Entzückung
Auf sein geliebtes Vaterland/ welches er sollte erretten.
In der Fülle seiner Majestät gieng er daraufhin
Stattlich über den Isthmus. Hinter ihm ziehen die Griechen
In gedrängter Ordnung. So führt das grosse Gebaüde
Des Befehlschiffs/ durch die schlagenden Wogen des Meeres/
In dem kriegrischen Pompe / die vereinbarte Stärke
Einer stolzen Flotte / die von dem Hafen anssegelt /
Um den mächtigen Staat zu rächen / an den Seestädten
Eines Tyrannen. Allso zogen Griechenlands Streiter /
Bis es Mittag war. Als sie ihre Erfrischung genossen,
Sahen sie auf einer vor ihnen ligenden Ebne
Einen Haussen der Thespier. Einer unter denselben
Ist vor andern mit einem prächtigen Schilde gezieret /
Dessen weiter Umkreis die blitzenden Stralen einfammelt /
Welche sich des Mittags vom Trohne des Phöbus ergiessen /
Und flammt gleich einer Sonne. Eine schneeweisse Feder
Hänget über dem blendenden Helme. In fliegenden Locken /
Welche mit dem Winde spielen/ stecket sein Hauptsthmuck /
Der erhaben ist. Bey der näheren Ankunft desselben
Zeigte