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Sechstes Buch.
Aber die Liebe sigte, und die beklemmete Tochter
Hatte auf ihres Teribazus erkalteten Leichnam
Ihre Glieder Morsten. Das gestockte Geblüte
Lag auf ihrem schneeweissen Busen , und ihre Hare
Flogen auf seinen Wunden; stürmische Flutten der Sorgen
Brachen aus ihren Augen, und wasch ten den Purpur vom Leichnam.
Ihre Klagen vermengten stch endlich mit folgenden Seufzen:
z
Du bist ewig von meinen weynenden Augen gerissen!
Du, der nicht gehoft hat, dieses mein Herz zu erhalten,
Das dich innigst liebte, gabst dein Leben zu frühe
Dem unüberwindlichen Pfeile des Schicksals zum Raube.
Und für wen? Für die, so nun im tiefesten Leyden
Ihren Busen entfaltet, und ihre Gelübde erneuert
Deinen tauben Ohren; die in innigster Liebe
Deine unempfindlich-kalte Brust nun umfanget.
Ach mir! sehn die unbeweglich - düsteren Augen
Meine Trähnenbäche! Nimmt dieses liebste der Herzen,
Welches die tödende Hand des ernsten Todes erstarrt hat,
Teil an meinen Äyden/ und seufzt es, so wie mein Herz seufzt;
O des bitteren und unüberwindlichen Jammers!
Schau! Ariana bückt stch über deinem Antlitze,
Ligt auf deiner Brust, und vereint ihre Wangen mit deinen,
Nicht wie ehmals mit bezauberten Ohren zu hören
Deine den Beyfall abdringenden Worte; und nicht wie vorhin
Durch die Weysheit deines stnnreichen Geistes bezaubert.
Sie vermochte nichts weiters. Die allerhöchste Verzweiflung
Unterdrückte die Worte. Wie ein Bilde von Marmor
Auf dem ernsten Grabe; es stehet ohne Bewegung
Ueber dem todten Helden, welchen sein Vaterland liebte,
Und im nachahmenden Schmerzen hängt das Haupt zu der Erden
Allso schwieg die Betrübte in ihrem Kummer entzücket
Ueber der todten Leiche. Auf die scheußliche Wunde,
Wo das Schwert des Dithyrambus am tiefsten gestecket,
G Starrte
Sechstes Buch.
Aber die Liebe sigte, und die beklemmete Tochter
Hatte auf ihres Teribazus erkalteten Leichnam
Ihre Glieder Morsten. Das gestockte Geblüte
Lag auf ihrem schneeweissen Busen , und ihre Hare
Flogen auf seinen Wunden; stürmische Flutten der Sorgen
Brachen aus ihren Augen, und wasch ten den Purpur vom Leichnam.
Ihre Klagen vermengten stch endlich mit folgenden Seufzen:
z
Du bist ewig von meinen weynenden Augen gerissen!
Du, der nicht gehoft hat, dieses mein Herz zu erhalten,
Das dich innigst liebte, gabst dein Leben zu frühe
Dem unüberwindlichen Pfeile des Schicksals zum Raube.
Und für wen? Für die, so nun im tiefesten Leyden
Ihren Busen entfaltet, und ihre Gelübde erneuert
Deinen tauben Ohren; die in innigster Liebe
Deine unempfindlich-kalte Brust nun umfanget.
Ach mir! sehn die unbeweglich - düsteren Augen
Meine Trähnenbäche! Nimmt dieses liebste der Herzen,
Welches die tödende Hand des ernsten Todes erstarrt hat,
Teil an meinen Äyden/ und seufzt es, so wie mein Herz seufzt;
O des bitteren und unüberwindlichen Jammers!
Schau! Ariana bückt stch über deinem Antlitze,
Ligt auf deiner Brust, und vereint ihre Wangen mit deinen,
Nicht wie ehmals mit bezauberten Ohren zu hören
Deine den Beyfall abdringenden Worte; und nicht wie vorhin
Durch die Weysheit deines stnnreichen Geistes bezaubert.
Sie vermochte nichts weiters. Die allerhöchste Verzweiflung
Unterdrückte die Worte. Wie ein Bilde von Marmor
Auf dem ernsten Grabe; es stehet ohne Bewegung
Ueber dem todten Helden, welchen sein Vaterland liebte,
Und im nachahmenden Schmerzen hängt das Haupt zu der Erden
Allso schwieg die Betrübte in ihrem Kummer entzücket
Ueber der todten Leiche. Auf die scheußliche Wunde,
Wo das Schwert des Dithyrambus am tiefsten gestecket,
G Starrte