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https://doi.org/10.11588/diglit.5896#0020
III. Geschichte des Klosters
Das Kloster im Mittelalter
Anfang des 17• Jahrhunderts kommt die Meinung auf
S. Pietro in Montorio, wo Petrus gekreuzigt worden
sein soll, sei in der Zeit Konstantins des Großen
und des Papstes Sylvester gegründet worden. Ottavio
Panciroli versucht in seinem Führer zu den heiligen
Stätten Roms von löoo die Slaubwürdigkeit des Mar-
tyrienortes Petri zu bekräftigen, indem er das
Kloster mit der schon früh erwähnten Kirche von S.
Maria in Castro aureo gleichsetzt. Diese Identifi-
zierung beruht nur auf der vagen Namensverwandt-
schaft und stellte sich schnell als falsch heraus.'
Es bleibt aber nicht ausgeschlossen, daß Panciroli
an eine ältere Tradition mit anderen Voraussetzungen
anknüpfte, denn die apostolische Visitation von S.
Dorotea im Jahre 1Ö24 erkannte die Gründung von S.
2
Pietro in Montorio in konstantinischer Zeit an.
Bereits im 8. bzw. 9. Jahrhundert wird eine Pe-
trusverehrung mit dem Gianicolo verbunden.. Der Codex
Einsidlense nennt auf seinem 7» Gang zwischen Porta
Aurelia, Molinae und Mica Aurea am Abhang des Giani-
colo eine Kultstätte. Allerdings deren Beschreibung:
"Fons S. Petri, ubi est carcer eius" trifft auf den
Marmertinischen Kerker am Forum zu. Der Codex Ein-
sidlense kopiert einen Romführer gleicher Art. Di-
rekte TextverSchiebungen treten nicht auf, wenn auch
die klare Ordnung der Vorlage verwirrt wurde. Aber e
findet sich eine Fülle orthographischer Fehler.
M. E. gehört der fragliche Passus nicht zum Forum,
wie auch angenommen worden ist^, sondern steht an
der richtigen Stelle. Der Kopist entstellte nur den
Inhalt. Die ursprüngliche Lesart mag ungefähr: "Möns
S. Petri, ubi est cavea eius" oder ähnlich gelautet
Das Kloster im Mittelalter
Anfang des 17• Jahrhunderts kommt die Meinung auf
S. Pietro in Montorio, wo Petrus gekreuzigt worden
sein soll, sei in der Zeit Konstantins des Großen
und des Papstes Sylvester gegründet worden. Ottavio
Panciroli versucht in seinem Führer zu den heiligen
Stätten Roms von löoo die Slaubwürdigkeit des Mar-
tyrienortes Petri zu bekräftigen, indem er das
Kloster mit der schon früh erwähnten Kirche von S.
Maria in Castro aureo gleichsetzt. Diese Identifi-
zierung beruht nur auf der vagen Namensverwandt-
schaft und stellte sich schnell als falsch heraus.'
Es bleibt aber nicht ausgeschlossen, daß Panciroli
an eine ältere Tradition mit anderen Voraussetzungen
anknüpfte, denn die apostolische Visitation von S.
Dorotea im Jahre 1Ö24 erkannte die Gründung von S.
2
Pietro in Montorio in konstantinischer Zeit an.
Bereits im 8. bzw. 9. Jahrhundert wird eine Pe-
trusverehrung mit dem Gianicolo verbunden.. Der Codex
Einsidlense nennt auf seinem 7» Gang zwischen Porta
Aurelia, Molinae und Mica Aurea am Abhang des Giani-
colo eine Kultstätte. Allerdings deren Beschreibung:
"Fons S. Petri, ubi est carcer eius" trifft auf den
Marmertinischen Kerker am Forum zu. Der Codex Ein-
sidlense kopiert einen Romführer gleicher Art. Di-
rekte TextverSchiebungen treten nicht auf, wenn auch
die klare Ordnung der Vorlage verwirrt wurde. Aber e
findet sich eine Fülle orthographischer Fehler.
M. E. gehört der fragliche Passus nicht zum Forum,
wie auch angenommen worden ist^, sondern steht an
der richtigen Stelle. Der Kopist entstellte nur den
Inhalt. Die ursprüngliche Lesart mag ungefähr: "Möns
S. Petri, ubi est cavea eius" oder ähnlich gelautet