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Günther, Hubertus
Bramantes Tempietto: die Memorialanlage der Kreuzigung Petri in S. Pietro in Montorio, Rom — München, Univ., Diss., 1973

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https://doi.org/10.11588/diglit.5896#0155
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- 145 -

IX. Formale Vorbilder

•18. vgl. das Vorwort des vierten Buches (S. 9 der
Erstausg.)u. Kat. AZ Nr. 27-

X. Die dorische Ordnung und die Metopenreliefs

1« Die Frage, warum Bramante gerade die Dorica

wählte, wurde lange ergebnislos diskutiert, vgl.
Rosenthal, S. 61. Rosenthal selbst erwägt, daß
Bramante diese Ordnung nach Vitruv IV, 1 beson-
ders geeignet für Heiligtümer des Apostels Petrus
gehalten haben könnte. Vitruv führt aus, daß die
verschiedenen Charaktere der Ordnungen auf die
Charaktere der Götter weisen, denen die Tempel
geweiht sind. Dies war in der Architekturtheorie der
Renaissance bekannt und wurde auf Heilige umge-
deutet; realiter hat man sich aber nicht daran
gehalten. Bramante wollte den Petersdom auch
nicht einheitlich dorisch gliedern, für den Innen-
raum hatte er vielmehr die Korinthia vorgesehen.

2. Vitruv IV, 3 berichtet, die Dorica werde (wegen des
Triglyphen—Eckproblems) von den Architekten gemie-
den, vgl. Ed. Fensterbusch, S. l8l. Sowohl in den
römischen Architektur wie im ' 4oo gab es einige we-
nige dorische Bauten. Das berühmteste antike Bei-
spiel bildet der Tempel von Cori. (Ob Bramante
über den zerstörten dorischen (?) Rundtempel des
Herkules Viktor informiert war, ist unsicher,
vgl. Rosenthal, S. 61 f. u. Abb. 8). Als Beispiel
im '4oo sei der Dom von Turin genannt, dessen
Innenraum eher romanisch als römisch-antik wirkt.
Der dorische Kreuzgang von S. Ambrogio in Mailand,
gleich auf wen seine Gestalt zurückgeht, ist im
Zusammenhang mit den beiden anderen Kreuzgängen zu
 
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