von Tratten geht, imd da fie auch einen grofsen Koftenaufwand er-
fordert, indem ein kleines Gemälde in Molaik wenigftens fchon hun-
dert Ducaten holtet; fo kann fie nie fo allgemein betrieben werden,
als die eigentliche Malkunft. D,enn zu Rom und Florenz ift fie eben
dadurch fo lehr vervollkommet worden , dafs dafelbft die Landes-
fürften felbft mit eigenem grofsmütigen Koftenaufwand alles darin ver-
fertigen laßen.
Anhang, i) Man hat in den neuern Zeiten auch Mofaikarbeit in
Holz fehr freilich bearbeitet. Sie wird Marqueteric, und von den Ita-
lienern Taujia oder Tarßa genannt. Philipp. Brunchfchi und Jo. de
Varrone zu Florenz, im i5ten Jahrb.., haben diefe Arbeit zu grofser
Vollkommenheit gebracht. Letzter verftand dem Holze mit Oehle
und fiedendheifsen Farben alle Farben zu geben, um'die Gemälde
damit nachzuahmen. Das Holz lernte man fchwarz brennen mit
Kalkwall'er und_ Sublimat, mit Schwefelöhl u. f. \v. Diefs trift man
an in den Arbeiten des Jo. Mure, von Blois gebürtig, welcher für
den König in Frankreich gearbeitet hatte. In den neueften Zei-
ten zeichnet fich unter den Deutfchen Melchior Rummer bei Hei-
delberg als ein treflicher Künftler in Holzmofaik aus. 2) /' Ouvrage
de Rocailles, Grottenerrbeit. Für ein Meifterft'ück diefer Art hält man
die zu Verfailles. Man gebraucht dazu Congelationen, Marcafiten,
Cryftallen, Amethyften;, Fetrificationen, rothe und weifse Corallen-
zinken , indianifche CroifTances , Pifen , Schlacken, Schmelzglas,
See - und Flufsmufcheln, beibnders St. Jakobsmufcheln, Perlen mut-
ter, allerlei kleinere Mufcheln, Schnecken und dergleichen. — 3)
Endlich gedenke icli hier auch noch kürzlich der neueren Erfindung
einer nach der Analogie fogenannten Moostnofaik, oder der •Ziifam-
menfetzung von Molaikgemälden aus Naturprodukten, durch den
Direftor des mofaifchen KunftcaTunetts zu Würzburg , Eonnavita
Blank. Diefer führte nämlich Gemälde, ftatt mit Farben, mit Auf-
tragen von verfchiedcnen Arten Moos aus , und brachte dadurch
nicht nur Laridfchafteri, fondein auch Seeprofpefte , Seeftürme,
i'euerfpeiende Berge, Ruinen, Gebäude aller Art u. f. w., mit täu-
fcbender Nachahmung der Natur zu Stande. Dann fetzte er auf ei-
nem flachen Grunde Vögel in ihren natürlichen Stellungen, durch
Auftragen der einem jeden eignen Federn mit eben fo glücklichem
Erfolg zufammen, und bildete die Nebenwerke hiezu, Räume, Ge-
bjrgftücke u. f. w. ebenfalls aus natürlichen Körpern ohne alle
Farben. Er gieng fogar auch zur Nachbildung von Säugthieren
über, indem er diefe durch Auftragen der ihnen eignen Haare dar-
ftellte. Er fetzte ferner Landfchaften , Tag - und Nachtftücke,
auch fogar Portraits theils aus Federn theils aus Holzarten, Flachs,
B 3 Blumen-
fordert, indem ein kleines Gemälde in Molaik wenigftens fchon hun-
dert Ducaten holtet; fo kann fie nie fo allgemein betrieben werden,
als die eigentliche Malkunft. D,enn zu Rom und Florenz ift fie eben
dadurch fo lehr vervollkommet worden , dafs dafelbft die Landes-
fürften felbft mit eigenem grofsmütigen Koftenaufwand alles darin ver-
fertigen laßen.
Anhang, i) Man hat in den neuern Zeiten auch Mofaikarbeit in
Holz fehr freilich bearbeitet. Sie wird Marqueteric, und von den Ita-
lienern Taujia oder Tarßa genannt. Philipp. Brunchfchi und Jo. de
Varrone zu Florenz, im i5ten Jahrb.., haben diefe Arbeit zu grofser
Vollkommenheit gebracht. Letzter verftand dem Holze mit Oehle
und fiedendheifsen Farben alle Farben zu geben, um'die Gemälde
damit nachzuahmen. Das Holz lernte man fchwarz brennen mit
Kalkwall'er und_ Sublimat, mit Schwefelöhl u. f. \v. Diefs trift man
an in den Arbeiten des Jo. Mure, von Blois gebürtig, welcher für
den König in Frankreich gearbeitet hatte. In den neueften Zei-
ten zeichnet fich unter den Deutfchen Melchior Rummer bei Hei-
delberg als ein treflicher Künftler in Holzmofaik aus. 2) /' Ouvrage
de Rocailles, Grottenerrbeit. Für ein Meifterft'ück diefer Art hält man
die zu Verfailles. Man gebraucht dazu Congelationen, Marcafiten,
Cryftallen, Amethyften;, Fetrificationen, rothe und weifse Corallen-
zinken , indianifche CroifTances , Pifen , Schlacken, Schmelzglas,
See - und Flufsmufcheln, beibnders St. Jakobsmufcheln, Perlen mut-
ter, allerlei kleinere Mufcheln, Schnecken und dergleichen. — 3)
Endlich gedenke icli hier auch noch kürzlich der neueren Erfindung
einer nach der Analogie fogenannten Moostnofaik, oder der •Ziifam-
menfetzung von Molaikgemälden aus Naturprodukten, durch den
Direftor des mofaifchen KunftcaTunetts zu Würzburg , Eonnavita
Blank. Diefer führte nämlich Gemälde, ftatt mit Farben, mit Auf-
tragen von verfchiedcnen Arten Moos aus , und brachte dadurch
nicht nur Laridfchafteri, fondein auch Seeprofpefte , Seeftürme,
i'euerfpeiende Berge, Ruinen, Gebäude aller Art u. f. w., mit täu-
fcbender Nachahmung der Natur zu Stande. Dann fetzte er auf ei-
nem flachen Grunde Vögel in ihren natürlichen Stellungen, durch
Auftragen der einem jeden eignen Federn mit eben fo glücklichem
Erfolg zufammen, und bildete die Nebenwerke hiezu, Räume, Ge-
bjrgftücke u. f. w. ebenfalls aus natürlichen Körpern ohne alle
Farben. Er gieng fogar auch zur Nachbildung von Säugthieren
über, indem er diefe durch Auftragen der ihnen eignen Haare dar-
ftellte. Er fetzte ferner Landfchaften , Tag - und Nachtftücke,
auch fogar Portraits theils aus Federn theils aus Holzarten, Flachs,
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