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Galerie Fritz Gurlitt (Berlin)
W. Trübner (geb. 1851): Ausstellung November und Dezember 1907 — Berlin: Fritz Gurlitt, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.74384#0011
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5 —

seine vorzüglichsten Bilder in einer Zeit ge-
schaffen, die nie die geringste Anerkennung für
ihn übrig hatte, die ihn nicht trug, sondern zu
unterdrücken trachtete, muss man staunen, wie
weit ers gebracht, und darf sich nicht wundern,
dass in seinem Lebenswerk solche Schöpfungen
fehlen, aus denen die Empfindungen der All-
gemeinheit sprechen und die daher Anspruch
auf Volkstümlichkeit hätten.
Sehr merkwürdig ist die künstlerische Ver-
wandtschaft zwischen Trübner und Courbet, die
einmal zu erklären ist aus der erziehlichen
Wirkung, welche die realistische und dabei doch
altmeisterliche Kunst des grossen Franzosen auf
die intelligente Malergeneration von 1850 aus-
geübt, dann aber aus einer zweifellosen Aehn-
liehkeit der Anlage. Trübner hat den Einfluss
Courbets nicht direkt erfahren; denn man kann
nicht annehmen, dass die Courbet-Ausstellung,
die er 1869 in München sah, ihn, den Achtzehn-
jährigen, schon reif genug fand, um seine An-
lagen in die Bahnen jenes kühnen Gegners aller
akademischen Kunst zu lenken. Der junge
Maler empfing die Anregungen, die von Courbet
ausgegangen sind, auf dem Wege über Leibl,
und weil er gerade für sie prädisponiert war,
erlebte die Art des Franzosen in seiner
 
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