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https://doi.org/10.11588/diglit.29637#0362
Ganze war ihm die Hauptsache, das die Teile zu beherrschen
hat. Seine Leidenschaft war das Bauen, und wie die Akademie
der Künste dem obersten Bauamt unterstand, so sind auch
alle Gebiete des Handwerks diesem dienstbar — und seiner
anderen Leidenschaft, der des Sammelns.
Baukunst und Gartenbau
Das Bauen galt in der Zeit des Barock als eine wahrhaft
fürstliche Beschäftigung. Loen bezeichnet es als diejenige,
die von großen Leuten jederzeit gepflegt worden sei. Er
spricht davon, daß das Volk unter August nicht nur glücklich,
sondern auch vernünftig und scharfsinnig in allen Künsten
und Wissenschaften geworden sei; besitze er selbst doch eine
hohe Einbildungskraft in der Baukunst, zeige in dieser eine
bewundernswerte Vollkommenheit und nütze damit dem ge-
meinen Wesen. Denn das Bauen ernähre viele, bringe das
Geld von Hand zu Hand. Er sah mithin in diesem nicht nur
eine künstlerische, sondern vor allem eine volkswirtschaft-
liche Tat, eine solche der Fürsorge für das Land, Notstands-
arbeiten. Es galt eben dem Gewerbe Arbeit zu schaffen und
durch diese Sachwerte herzustellen. Wie im neunzehnten
Jahrhundert Städte, Länder, deren Verkehr ins Stocken ge-
kommen war, Ausstellungen schufen, für diese oft nach wenig
Monaten wieder abgebrochene Bauten errichteten — nur um
die Geschäfte in der Stadt zu beleben, wenn auch mit nach
außen verkündeter wissenschaftlicher oder künstlerischer
Absicht — so wirkte August, indem er stetig Bauten plante,
nicht nur in ruhigen Zeiten, wenn ihm Mittel reichlich zu-
flossen, sondern nicht minder stark in den Tagen schwerster
Bedrängnis. Loens Lob ist mithin verständlich; es wird be-
stätigt durch Augusts eigene architektonische Entwürfe, von
denen sich manches in den Archiven erhielt, selbst seit 1728
im Amtssitze des Grafen Wackerbarth bei einem Brande
vieles verlorengegangen sein mag. In den Schriftstücken der
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hat. Seine Leidenschaft war das Bauen, und wie die Akademie
der Künste dem obersten Bauamt unterstand, so sind auch
alle Gebiete des Handwerks diesem dienstbar — und seiner
anderen Leidenschaft, der des Sammelns.
Baukunst und Gartenbau
Das Bauen galt in der Zeit des Barock als eine wahrhaft
fürstliche Beschäftigung. Loen bezeichnet es als diejenige,
die von großen Leuten jederzeit gepflegt worden sei. Er
spricht davon, daß das Volk unter August nicht nur glücklich,
sondern auch vernünftig und scharfsinnig in allen Künsten
und Wissenschaften geworden sei; besitze er selbst doch eine
hohe Einbildungskraft in der Baukunst, zeige in dieser eine
bewundernswerte Vollkommenheit und nütze damit dem ge-
meinen Wesen. Denn das Bauen ernähre viele, bringe das
Geld von Hand zu Hand. Er sah mithin in diesem nicht nur
eine künstlerische, sondern vor allem eine volkswirtschaft-
liche Tat, eine solche der Fürsorge für das Land, Notstands-
arbeiten. Es galt eben dem Gewerbe Arbeit zu schaffen und
durch diese Sachwerte herzustellen. Wie im neunzehnten
Jahrhundert Städte, Länder, deren Verkehr ins Stocken ge-
kommen war, Ausstellungen schufen, für diese oft nach wenig
Monaten wieder abgebrochene Bauten errichteten — nur um
die Geschäfte in der Stadt zu beleben, wenn auch mit nach
außen verkündeter wissenschaftlicher oder künstlerischer
Absicht — so wirkte August, indem er stetig Bauten plante,
nicht nur in ruhigen Zeiten, wenn ihm Mittel reichlich zu-
flossen, sondern nicht minder stark in den Tagen schwerster
Bedrängnis. Loens Lob ist mithin verständlich; es wird be-
stätigt durch Augusts eigene architektonische Entwürfe, von
denen sich manches in den Archiven erhielt, selbst seit 1728
im Amtssitze des Grafen Wackerbarth bei einem Brande
vieles verlorengegangen sein mag. In den Schriftstücken der
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