LESSER URY 97
Ury geht über dieses Problem weit hinaus. Er malt die Welt
nicht, wie er sie sieht, sondern wie er sie fühlt, erlebt, sich er?
dichtet Er gibt nicht nur das Ding als momentane Erscheinung
in seiner nackten Äußerlichkeit, nicht das naive, vorurteilslose
Sehen, sondern das bewußte Eindringen, das Erfassenwollen des
Phänomens bis an die Grenzen des Darstellbaren.
Es liegt etwas Visionäres in seinen Schöpfungen, sei es
welches Thema er aufgreift oder in welcher Form er es darstellt,
Die Landschaft sieht er mit den Augen tiefsten Erlebens, das
Gewoge der Großstadt versteht er in packenden Ausschnitten zu
schildern, und seine biblischen Themen sind die Frucht eines
seelenvollen, den gewaltigen Problemen der Menschheit nach-
grübelnden Geistes.
Die Farbe war bisher sein Element; in zarten Pastellen und
kraftvollen Ölgemälden hat er um sich eine neue Welt geschaffen,
herrliche Dokumente künstlerischer Urkraft, die beglückend wirken,
da sie den Beschauer mit einer unbeschreiblichen Suggestion an-
ziehen und festhalten.
Urys Blumenstücke sind nicht nur lebensvolle Darstellungen
zarter Blüten und buntschillernder Farben, sondern frisch duftende
Wiederbelebungen von besonderer Pracht. Seine Landschaften
erzählen von dem stillen Weben der Natur, von Blätterrauschen
und Quellengemurmel. Die Großstadt zeigt er in den mannig-
faltigsten Äußerungen: verqualmte Kaffees, regentriefende, im
Widerglanze der fahlen Laternen aufleuchtende Asphaltdämme,
dahinrasende Fuhrwerke. Die Gestalten der Bibel erscheinen als
der Urtypus der Menschheit, reckenhaft und gewaltig, so daß wir
vor ihnen erschauern. Denn das Walten Gottes offenbart sich in
ihnen, die Stimme des Herrn dröhnt uns entgegen, da das erste
Menschenpaar hinausirrt aus dem Paradiese, Moses vom Berge
herabsteiget mit den Dokumenten der Verheißung und Jeremias
Ury geht über dieses Problem weit hinaus. Er malt die Welt
nicht, wie er sie sieht, sondern wie er sie fühlt, erlebt, sich er?
dichtet Er gibt nicht nur das Ding als momentane Erscheinung
in seiner nackten Äußerlichkeit, nicht das naive, vorurteilslose
Sehen, sondern das bewußte Eindringen, das Erfassenwollen des
Phänomens bis an die Grenzen des Darstellbaren.
Es liegt etwas Visionäres in seinen Schöpfungen, sei es
welches Thema er aufgreift oder in welcher Form er es darstellt,
Die Landschaft sieht er mit den Augen tiefsten Erlebens, das
Gewoge der Großstadt versteht er in packenden Ausschnitten zu
schildern, und seine biblischen Themen sind die Frucht eines
seelenvollen, den gewaltigen Problemen der Menschheit nach-
grübelnden Geistes.
Die Farbe war bisher sein Element; in zarten Pastellen und
kraftvollen Ölgemälden hat er um sich eine neue Welt geschaffen,
herrliche Dokumente künstlerischer Urkraft, die beglückend wirken,
da sie den Beschauer mit einer unbeschreiblichen Suggestion an-
ziehen und festhalten.
Urys Blumenstücke sind nicht nur lebensvolle Darstellungen
zarter Blüten und buntschillernder Farben, sondern frisch duftende
Wiederbelebungen von besonderer Pracht. Seine Landschaften
erzählen von dem stillen Weben der Natur, von Blätterrauschen
und Quellengemurmel. Die Großstadt zeigt er in den mannig-
faltigsten Äußerungen: verqualmte Kaffees, regentriefende, im
Widerglanze der fahlen Laternen aufleuchtende Asphaltdämme,
dahinrasende Fuhrwerke. Die Gestalten der Bibel erscheinen als
der Urtypus der Menschheit, reckenhaft und gewaltig, so daß wir
vor ihnen erschauern. Denn das Walten Gottes offenbart sich in
ihnen, die Stimme des Herrn dröhnt uns entgegen, da das erste
Menschenpaar hinausirrt aus dem Paradiese, Moses vom Berge
herabsteiget mit den Dokumenten der Verheißung und Jeremias