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Das sechszehnte und siebenzehnte Jahrhundert.
Die Fortschritte, welche die Kunst, insbesondere die Malerei,
im Laufe des fünfzehnten Jahrhunderts sowohl in der künstlerischen
Auffassung als auch in der technischen Behandlung hauptsächlich durch
den Einfluß der Brüder van Ehk wie in den Niederlanden, so auch
in Deutschland und in Italien gemacht hatte, gelangten in der folgen-
den Periode zu der erfreulichsten Entwickelung und Blüthe. Als Sterne
erster Größe glänzten im Anfänge und bis in die Mitte des sechs-
zehnten Jahrhunderts in Italien Leonardo da Vinci, Michel
Angelo Buonaroti, Raphael von Urbino, in Deutschland
Albrecht Dürer, Hans Holbein, Matthäus Grünewald,
Lucas Cranach und viele Andere.
Auch Fraukfurt blieb von diesem anregenden Einfluß nicht aus-
geschlossen, das Interesse an den Werken der Kunst ist lebhafter ge-
worden, die Zahl der einheimischen Künstler im Wachsen begriffen
und von den auswärtigen sehen wir die Meister ersten Ranges durch
geistliche Stifte und reiche Bürger zeitweise hier beschäftigt. Sogleich
im Anfänge dieses Zeitabschnitts finden wir
Hans Holbein den älteren
1500. bei den Dominikanern seine Kunst üben. Während seines nach der
gewöhnlichen Annahme zweijährigen, aber nach der Zahl der von ihm
ausgeführten Arbeiten zu schließen, wohl längeren Aufenthalts in
diesem Kloster als Haus- und Tischgenosse — Oommsnsnlis, wie das
Klosterdiarium besagt — verfertigte Holbein eine Reihe von Ge-
mälden, wovon mehrere unserer Stadt erhalten geblieben sind. Sie
') Indessen ist er doch schon 1502 wieder in seiner Vaterstadt Augsburg
thätig gewesen, (Waagen: Kunstwerke und Künstler in Deutschland, Th. 2, S. 18,
23), was eine Unterbrechung seines hiesigen Aufenthalts vermuthen läßt.
Das sechszehnte und siebenzehnte Jahrhundert.
Die Fortschritte, welche die Kunst, insbesondere die Malerei,
im Laufe des fünfzehnten Jahrhunderts sowohl in der künstlerischen
Auffassung als auch in der technischen Behandlung hauptsächlich durch
den Einfluß der Brüder van Ehk wie in den Niederlanden, so auch
in Deutschland und in Italien gemacht hatte, gelangten in der folgen-
den Periode zu der erfreulichsten Entwickelung und Blüthe. Als Sterne
erster Größe glänzten im Anfänge und bis in die Mitte des sechs-
zehnten Jahrhunderts in Italien Leonardo da Vinci, Michel
Angelo Buonaroti, Raphael von Urbino, in Deutschland
Albrecht Dürer, Hans Holbein, Matthäus Grünewald,
Lucas Cranach und viele Andere.
Auch Fraukfurt blieb von diesem anregenden Einfluß nicht aus-
geschlossen, das Interesse an den Werken der Kunst ist lebhafter ge-
worden, die Zahl der einheimischen Künstler im Wachsen begriffen
und von den auswärtigen sehen wir die Meister ersten Ranges durch
geistliche Stifte und reiche Bürger zeitweise hier beschäftigt. Sogleich
im Anfänge dieses Zeitabschnitts finden wir
Hans Holbein den älteren
1500. bei den Dominikanern seine Kunst üben. Während seines nach der
gewöhnlichen Annahme zweijährigen, aber nach der Zahl der von ihm
ausgeführten Arbeiten zu schließen, wohl längeren Aufenthalts in
diesem Kloster als Haus- und Tischgenosse — Oommsnsnlis, wie das
Klosterdiarium besagt — verfertigte Holbein eine Reihe von Ge-
mälden, wovon mehrere unserer Stadt erhalten geblieben sind. Sie
') Indessen ist er doch schon 1502 wieder in seiner Vaterstadt Augsburg
thätig gewesen, (Waagen: Kunstwerke und Künstler in Deutschland, Th. 2, S. 18,
23), was eine Unterbrechung seines hiesigen Aufenthalts vermuthen läßt.



