Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Haacke, ... von
Practisches Handbuch zur Kupferstichkunde oder Lexicon derjenigen vorzüglichsten Kupferstecher, sowohl der älteren, als bis auf die neueste Zeit, deren Werke sich zu einer schönen Zimmerverzierung eignen: nebst einer kurzen kritischen Beurtheilung derselben ... — Magdeburg: Verlag von Eduard Bühler, 1840

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.74758#0104
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
100

Gemälden und Zeichnungen, die Gallerie der
Herzogin von Berry u. m. a.
Von seinen Kupferstichen, die in landschaftli-
chen Gegenständen bestehen und worin er mit dem
Malerischen der Radirung und der kalten Nadel die
Festigkeit und Reinheit des Grabstichels verbindet,
führen wir für unseren Zweck an:
1. Ariccia bei Rom. Ansicht dieser Stadt, nebst
der Campagna nacli dem Meere zu. Gr. qu.
fol. L. Pr. 4 Thlr. 20 Ggr.
2. Villa d'Este in Tivoli. Gegenstück. Gl. Gr.
L. Pr. 4 Thlr. 20 Ggr.
3. Ansicht des Vesuvs von den elis. Feldern aus.
Gl. Gr. L. Pr. 4 Thlr. 20 Ggr.
4. Ansicht des Aetna von dem antiken Theater
aus. Gr. qu. fol. (Gegenstück.) L. Pr. 4 Thlr.
20 Ggr.
5. Ein grosses Blatt, nach Claude Lorrain (1814
in Rom gestochen). Bei R. W. im Abdr. v. d. S.
für 3 Thlr. zu haben.
6. 2 Bl.: Ponte Lupo a Tivoli und Grotta delle
Sirene a Tivoli (aus derselben Zeit). Qu. fol,
G.
Gandolfi, Mauro. Vorzüglicher Kupferstecher und
Zeichner, geb. zu Bologna 1771 — wahrschein-
lich ein Sohn des zur Zeit dort lebenden Malers
und Kupferätzers Gaetano Gandolfi —, gest. da-
selbst 1834. Er w'ar einer der besten Zöglinge der
Brera in Mailand, woselbst erder Leitung Long-
hi's genoss, welchem er, nach dem Urtheil Eini-
ger, selbst den Rang streitig machen soll.
Bei aller Anerkennung der grossen Meister-
schaft und selbst einiger Vorliebe für die Werke
dieses Künstlers, können wir obige Ansicht nicht
theilen. Die Blätter Gandolfi's enthalten aller-
dings grosse Schönheiten und sind besonders von
einem wohlberechneten Effect, sein Grabstichel ist
kühn und glänzend, dabei mit Geist und Geschick
gehandhabt; allein eben diese grosse Bravour ver-
leitet ihn oft zur Untreue an dem darzustellenden
Gegenstände; ein Fehler, den man seinem grossen
Meister wohl nicht beimessen wird. — Die ungeheu-
ern Kraftstriche, welche Gandolfi in der Gewan-
 
Annotationen