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Haacke, ... von
Practisches Handbuch zur Kupferstichkunde oder Lexicon derjenigen vorzüglichsten Kupferstecher, sowohl der älteren, als bis auf die neueste Zeit, deren Werke sich zu einer schönen Zimmerverzierung eignen: nebst einer kurzen kritischen Beurtheilung derselben ... — Magdeburg: Verlag von Eduard Bühler, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.74758#0115
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die Kupferstecherei nun eine eigenthümliche Kunst
wurde. Obgleich sein Stich im Allgemeinen breit
und kühn ist, so war er doch auch in anderen
Stichmanieren gleich vortrefflich, was er durch die
Nachahmung seiner Stiche nach Albr. Dürer und
Lucas von Leyden bewiesen, und womit er die
Liebhaber und Kenner seiner Zeit getäuscht hat.
Wiewohl der Kunstfreund die Blätter von Gol-
zius lieber im Portefeuille aufheben wird, so wol-
len wir doch einige derselben, als die .gesuchtesten
und berühmtesten hier aufführen:
1. Die sogenannten sechs Meisterstücke: a. Die
Verkündigung im Geschmack (wie er es dafür
hielt) von Raphael, b. Mariae Heimsuchung
i. G. v. Parmesano. c. Die Anbetung der
Hirten i. G. v. Bassano, d. Die Beschnei-
dung i. G. Albr. Dürer 's (vorzüglich ). e.
Die Anbetung der Könige i. G. v. Luc. von
Leyden (eben so), f. Die heilige Familie im
G. V. Baroccio. Sämmtlich in gr. fol. Diese Bl.
galten bei E. 12 Thlr. 16 Ggr. Bei R. W. sind sie
in alten Dr. für 19 Thlr. ausgeboten.
2. Das unter dem Namen: Der Hund des Golzius
bekannte Blatt, welches einen Knaben neben einem
grossen Jagdhunde vorstellt. Fol. 1597. Schönes
Blatt. Bei R. W. für 12 Thlr. zu haben.
Das Blatt ist selten; es giebt auch mehrere tauschende Co-
pien davon.
Ausführliches über Golzius und seine Werke findet
man u. a. in Nagler's Künstlerlexicon V. 272. Seine besten
Schüler und die ihm in der Meisterschaft des Grabstichels
nacheiferten, waren: Jac. Matthan (sein Stiefsohn),
Joh. Sanredam und Joh Müller, deren, zum Theil
vorzügliche, Werke seh jedoch nur für das Porte-
feuille eignen, daher wir sie, mit Ausnahme einiger
Blätter des Letzteren (siehe d. A.) hier nicht weiter an-
führen.
Goodal, Edward. Neuer engl. Kupfer- und Stahlstecher
im Landschaftsfache zu London. Er ist Mitarbei-
ter an dem mehrerwähnten Prachtwerk der engl.
National-Gallerie. Äusser den von ihm darin
befindlichen und mehreren kleineren trefflichen Blät-
tern in den verschiedenen neuern Almanachs, Illu-
strations etc. fanden wir von ihm angezeigt:
1. Tivoli. Schöne Landschaft; nach «Turner. Gr.
qu. fol. Pr. 28 fl.
 
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