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Haacke, ... von
Practisches Handbuch zur Kupferstichkunde oder Lexicon derjenigen vorzüglichsten Kupferstecher, sowohl der älteren, als bis auf die neueste Zeit, deren Werke sich zu einer schönen Zimmerverzierung eignen: nebst einer kurzen kritischen Beurtheilung derselben ... — Magdeburg: Verlag von Eduard Bühler, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.74758#0188
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184

10. Mars und Venus; nach Lanfranco. Fol.
(Für dasselbe Werk gest.) Bei S. u. G. für 2 Thlr.
11, Ludwig XVIII. im KrÖnungsornate; nach
Gerard. Ein Meisterstück der neuern Kupferste-
cherkunst. Imp. fol. L. Pr. 35 Thlr. Bei S. u,
G. ist ein äusserst seltener Probedruck vor aller
Schrift, mit Gerard's eigenhändiger Namensun-
terschrift, welches Blatt nicht in den Handel ge-
kommen, für 100 Thlr, ausgeboten.
12. Bildniss des General Clarke, Duc de Fel-
tre, in ganzer Figur und im grossen Costume;
nach Fabre. Gr. fol. Eben so vorzüglich. Bei
S. u. G. im Abdr. mit angelegter Schrift für 20
Thlr. zu haben.
Masson, Anton. Berühmter Kupferstecher, geb, zu
Lowry bei Orleans 1636, gest. zu Paris 1700.
Er wurde in der Werkstatt eines Waffenschmiedes
erzogen und gebildet, und die Gravierarbeiten, die
ihn dabei beschäftigten, führten ihn zur Kupferste-
cherkunst, in der er später so Bewunderungswür-
diges leistete. Die Urtheile über das Wesen seiner
Kunst und seiner Verdienste sind indessen verschie-
den. Wir wollen hier zwei Autoritäten in die-
ser Beziehung anführen:
Bartsch sagt (in seiner Anleitung zur Kupfer-
stichkunde): „Masson fehlt häufig gegen die Re-
geln, in welchen, besonders in der Carnation, die
Schraffirungen anzulegen sind. Er hat dies öfter
mehr mit künstlerischer Sonderbarkeit, als mit ver-
ständiger Ueberlegung behandelt. In einigen seiner
Arbeiten schien er blos zeigen zu wollen, dass ihm
das Mechanische des Grabstichels blosses Spiel und
er der Mann sei, alle Schwierigkeiten dieses Instru-
ments beseitigen zu können etc."
J. G. von Quandt (Entwurf zu einer Geschichte
der Kupferstecherkunst S. 97) hält indessen dafür,
dass Masson hierin gerade das rechte Ziel sei-
ner Kunst erkannt hätte, welches das ist: mit Ver-
zichtleistung auf alle Farbennachahmung, blos das
mit Strichen hervorzubringeu, was die Abstufung
von Hell und Dunkel in einer Zeichnung bewirkt,
und diese Striche so geschickt zu Verschränken,
dass sie schon in geringer Entfernung harmonisch
in einander verschmelzen und ganze Schattenmas-
sep bilden. — „ Masson," sagt er ferner, „hat vor
 
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