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Haacke, ... von
Practisches Handbuch zur Kupferstichkunde oder Lexicon derjenigen vorzüglichsten Kupferstecher, sowohl der älteren, als bis auf die neueste Zeit, deren Werke sich zu einer schönen Zimmerverzierung eignen: nebst einer kurzen kritischen Beurtheilung derselben ... — Magdeburg: Verlag von Eduard Bühler, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.74758#0199
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1. Serment des Horaces. Die drei Horazier erhal-
ten von dem Vater die Schwerdter und schwören
als Sieger zurückzukehren, oder zu sterben; nach
L. David. Imp. qu. fol. L. Pr. 32 fl. 21 X. (18
Thlr.)
2. Belisair. Der blinde Belisar mit einem Knaben
sitzt vor einem Pallast und bittet um Almosen; nach
Demselben. Qu. Imp. fol. L. Pr. 12 fl. 36 X.
(7 Thlr.) Bei E. 7 Thlr. 2 b
3. Oedipe. Der geblendete Oedip, von zwei Töch-
tern begleitet, sitzt vor dem Tempel zu Eleusis; hier
findet ihn Theseus; nach Ant. Giroust. Qu.
imp. fol. Gegenstück. Gl. L. Pr.
4. L'enfant prodigue; nach L. Spada. Fol. L.
Pr, 2 Thlr. 16 Ggr. und v. d. S. 5 Thlr. 8 Ggr.
5. Die reuige Magdalena sitzt bei der heil. Mar-
tha; nach Guido Reni. Fol. L. Pr. 3 Thlr.
12 Ggr.
6. Das Urtheil Salomonis; nach Poussin. Roy.
qu. fol. 1826. (Soll eine der misslungensten Com-
positionen Poussin's sein.) L. Pr. 14 Thlr. 16
Ggr.
Morghen, Raphael. Berühmter Kupferstecher, geb. zu
Neapel 1760, gest. zu Florenz 1833, wo er bei
der Academie der Künste als Professor viele Jahre
in Wirksamkeit war. Er bildete sich in Rom, in
der Schule seines nachherigen Schwiegervaters Val-
pato. Der Name Morghen und seine Werke sind
weltbekannt, und so wie letztere bei öffentlicher Be-
urtheilung einerseits hin und wieder als das non
plus ultra der Kupferstecherkunst bezeichnet wor-
den sind, so haben solche auch sehr strenge Kritik
erfahren müssen. Die Wahrheit dürfte in der Mitte
liegen. — Eine Kritik im Schorn'schen Kunstblatte
sagt von ihm: „Morghen ist zierlich, anmuthig,
harmonisch, aber oft incorrect, und ihm mangelt das
Gefühl für Farbe; er hat Zeichnungen, aber keine
Gemälde gestochen; in seinen späteren Productio-
nen ist er dabei trocken und kalt etc."
Es ist nun wohl nicht in Abrede zu stellen, dass
in seinen Werken eine grosse Einförmigkeit in der
Behandlungsweise vorherrschend ist, indem er für
jeden Gegenstand eine gewisse systematische Aus-
führung angewendet hat, daher sie um deshalb, was
nehmlich die treue Wiedergabe der Eigenthüm-
 
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