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der vorzüglichsten jetzt lebenden Kupferstecher in
Paris, der sein Instrument mit grosser Virtuosität
und Einsiclit zu handhaben weiss.
Der Vorwurf, den man jetzt häufig vielen der
neueren Kupferstecher, vorzugsweise aber den fran-
zösischen macht, nehmlich: der Schönheit des Grab-
stichels, wenn auch auf Kosten der Treue gegen
das Original, zu viel zu huldigen — trifft allerdings
auch ibn, und hat sich besonders in der Beurthei-
lung seines Blattes: Galathea, nach einem Fresco-
gemälde Raphael's, ausgesprochen, indem der
Kritiker bemerkt, „dass R. durch sein Blatt dieses
Gemälde in die vollendete Ausführung eines Oelge-
mäldes übersetzt habe." — Wenn wir nun auch
keinesweges in Abrede stellen, dass es einer der
ersten Zwecke der Kupferstecherkunst sein muss,
nicht allein einen genauen Begriff von dem darge-
stellten Vorbilde zu geben, sondern auch den eigen-
thümlichen Charac'ter des Malers und seiner Be-
handlungsweise möglichst treu beizubehalten; so
glauben wir doch, dass sich dieses mit den Anfor-
derungen der jetzigen Kunst- und Geschmacksbil-
dung und den überall bis zum Luxus gesteigerten
Ansprüchen sehr wohl vereinigen lässt, und gerade
eine solche Uebersetzung eines Malerwerks, der
Treue des Originals unbeschadet, in eine andere
davon verschiedene Kunst, und nicht die Fertigung
einer blossen Copie in mehr oder weniger ausgef.
Umrissen, hier nur allein zum Ziele führen dürfte.
Dass dieses aber nur einem durch Geist und Ge-
schick gleicli ausgezeichneten Künstler gelingen kann,
versteht sich von selbst. Zu diesen müssen wir nun
Richomme unbedingt zählen, und wir können uns
für unseren Zweck nur Glück wünschen, durch die
vollendete Ausführung seiner Galathea, ein für
den Zimmerschmuck vorzugsweise geeignetes Blatt
mehr gewonnen zu haben.
Die von ihm bei uns bekannt gewordenen Blät-
ter sind folgende:
1. Der Triumpli der Galathea; nach einem Fresco-
gemälde Raphael's in der Gallerie Farnese
oder Loge des Pallastes Chigi in Rom. Roy.
fol. 1820.
(Die guten Abdr. haben den Stempel des Meisters in der rech-
ten Ecke unmittelbar unter dem Stich: (TR.) Erster L. P.
der vorzüglichsten jetzt lebenden Kupferstecher in
Paris, der sein Instrument mit grosser Virtuosität
und Einsiclit zu handhaben weiss.
Der Vorwurf, den man jetzt häufig vielen der
neueren Kupferstecher, vorzugsweise aber den fran-
zösischen macht, nehmlich: der Schönheit des Grab-
stichels, wenn auch auf Kosten der Treue gegen
das Original, zu viel zu huldigen — trifft allerdings
auch ibn, und hat sich besonders in der Beurthei-
lung seines Blattes: Galathea, nach einem Fresco-
gemälde Raphael's, ausgesprochen, indem der
Kritiker bemerkt, „dass R. durch sein Blatt dieses
Gemälde in die vollendete Ausführung eines Oelge-
mäldes übersetzt habe." — Wenn wir nun auch
keinesweges in Abrede stellen, dass es einer der
ersten Zwecke der Kupferstecherkunst sein muss,
nicht allein einen genauen Begriff von dem darge-
stellten Vorbilde zu geben, sondern auch den eigen-
thümlichen Charac'ter des Malers und seiner Be-
handlungsweise möglichst treu beizubehalten; so
glauben wir doch, dass sich dieses mit den Anfor-
derungen der jetzigen Kunst- und Geschmacksbil-
dung und den überall bis zum Luxus gesteigerten
Ansprüchen sehr wohl vereinigen lässt, und gerade
eine solche Uebersetzung eines Malerwerks, der
Treue des Originals unbeschadet, in eine andere
davon verschiedene Kunst, und nicht die Fertigung
einer blossen Copie in mehr oder weniger ausgef.
Umrissen, hier nur allein zum Ziele führen dürfte.
Dass dieses aber nur einem durch Geist und Ge-
schick gleicli ausgezeichneten Künstler gelingen kann,
versteht sich von selbst. Zu diesen müssen wir nun
Richomme unbedingt zählen, und wir können uns
für unseren Zweck nur Glück wünschen, durch die
vollendete Ausführung seiner Galathea, ein für
den Zimmerschmuck vorzugsweise geeignetes Blatt
mehr gewonnen zu haben.
Die von ihm bei uns bekannt gewordenen Blät-
ter sind folgende:
1. Der Triumpli der Galathea; nach einem Fresco-
gemälde Raphael's in der Gallerie Farnese
oder Loge des Pallastes Chigi in Rom. Roy.
fol. 1820.
(Die guten Abdr. haben den Stempel des Meisters in der rech-
ten Ecke unmittelbar unter dem Stich: (TR.) Erster L. P.