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2. Eine Vestalin (halbe Fig.); nach Reynolds,
Gr. fol.
Toschi, Paolo. Berühmter jetzt lebender Kupferstecher
in Parma, geb. daselbst 1788. Ein Schüler von
Bervic.
Sein Grabstichel ist bewunderungswürdig, doch
leiden seine Blätter an einer gewissen Härte der
Behandlung, welche aber nicht in harten Conturen,
sondern in der Schwere und Derbheit der Striche
besteht. Es zeigt sicli dieser Fehler um so mehr,
je geistiger und feiner der Maler ist, von dessen
Werk der Stich doch eine Wiedergabe sein soll;
daher liat denn auch sein Spasimo nach Raphael
wohl nicht den Erwartungen ganz entsprochen,
welche man von diesem Capitalblatt der Stechkunst
gehegt hatte; die Gewänder sind plump und schwer,
und selbst in einigen Köpfen ist Form und Ausdruck
den Taillen aufgeopfert, so wie denn auch die Har-
monie des Ganzen durcli die grosse Verschieden-
artigkeit der Behandlung im Stiche gestört ist. —
Für die grandiose kräftige Composition der Kreuz-
abnahme Daniel de Volterra's (welche To-
schi gegenwärtig als Gegenstück zum Spasimo
sticht) dürfte sein Grabstichel und seine Behand-
lungsweise mehr geeignet sein, und nach einen un-
vollendeten Probedr. zu schliessen, verspricht dieses
Blatt in jeder Hinsicht ein vorzügliches Werk.
Toschi hat in Parma eine zahlreiche Kup-
ferstecherschule begründet, welcher er als Director
vorstellt und aus der bereits einige vielversprechen-
de junge Künstler hervorgegangen sind.
1. L'Entree de Henri IV. ä Paris; nach Gerard
(reiche Composition). Imp. qu. fol. Ein Meister-
stück des Grabstichels und wohl sein vorzüglichstes
Blatt. L. Pr. 75 fl. Bei S. u. G. 46 Thlr. 16 Ggr.
Als Gegenstück zur Schlacht von Austerlitz, nach
Demselben, von J. Geodefroy. In den ersten Abdr.
(des Toschi'schen Blatts) fehlt das II. in der Fahne,
welche der eine Reiter trägt.
2. Die Kreuztragung (lo Spasimo di Sicilia);
nach Raphael (das Bild in Madrid). Gr. imp.
fol. 1832. Subscr. Pr. 31 Thlr. 16 Ggr. und v. d.
S. 63 Thlr. 10 Ggr. Jetzt ein gewöhnlicher Druck
bei R. W. 40 Thlr. Bei S. u. G. ein Abdr. v. d. S.
90 Thlr., daselbst auch ein der Vollendung naher
2. Eine Vestalin (halbe Fig.); nach Reynolds,
Gr. fol.
Toschi, Paolo. Berühmter jetzt lebender Kupferstecher
in Parma, geb. daselbst 1788. Ein Schüler von
Bervic.
Sein Grabstichel ist bewunderungswürdig, doch
leiden seine Blätter an einer gewissen Härte der
Behandlung, welche aber nicht in harten Conturen,
sondern in der Schwere und Derbheit der Striche
besteht. Es zeigt sicli dieser Fehler um so mehr,
je geistiger und feiner der Maler ist, von dessen
Werk der Stich doch eine Wiedergabe sein soll;
daher liat denn auch sein Spasimo nach Raphael
wohl nicht den Erwartungen ganz entsprochen,
welche man von diesem Capitalblatt der Stechkunst
gehegt hatte; die Gewänder sind plump und schwer,
und selbst in einigen Köpfen ist Form und Ausdruck
den Taillen aufgeopfert, so wie denn auch die Har-
monie des Ganzen durcli die grosse Verschieden-
artigkeit der Behandlung im Stiche gestört ist. —
Für die grandiose kräftige Composition der Kreuz-
abnahme Daniel de Volterra's (welche To-
schi gegenwärtig als Gegenstück zum Spasimo
sticht) dürfte sein Grabstichel und seine Behand-
lungsweise mehr geeignet sein, und nach einen un-
vollendeten Probedr. zu schliessen, verspricht dieses
Blatt in jeder Hinsicht ein vorzügliches Werk.
Toschi hat in Parma eine zahlreiche Kup-
ferstecherschule begründet, welcher er als Director
vorstellt und aus der bereits einige vielversprechen-
de junge Künstler hervorgegangen sind.
1. L'Entree de Henri IV. ä Paris; nach Gerard
(reiche Composition). Imp. qu. fol. Ein Meister-
stück des Grabstichels und wohl sein vorzüglichstes
Blatt. L. Pr. 75 fl. Bei S. u. G. 46 Thlr. 16 Ggr.
Als Gegenstück zur Schlacht von Austerlitz, nach
Demselben, von J. Geodefroy. In den ersten Abdr.
(des Toschi'schen Blatts) fehlt das II. in der Fahne,
welche der eine Reiter trägt.
2. Die Kreuztragung (lo Spasimo di Sicilia);
nach Raphael (das Bild in Madrid). Gr. imp.
fol. 1832. Subscr. Pr. 31 Thlr. 16 Ggr. und v. d.
S. 63 Thlr. 10 Ggr. Jetzt ein gewöhnlicher Druck
bei R. W. 40 Thlr. Bei S. u. G. ein Abdr. v. d. S.
90 Thlr., daselbst auch ein der Vollendung naher