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Hachmeister, Carl
Der Meister des Amsterdamer Cabinets und sein Verhältnis zu Albrecht Dürer — Berlin: Mayer & Müller, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.72070#0040
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— 36 —

von Hanau recht1); eher kann es das der „Weisen von Feyr-
bach"2) sein. Indessen ist dies, da es ebenso noch bei anderen
Geschlechtern, z. B. den Grafen von Limburg3), vorkommt,
keineswegs so über allem Zweifel erhaben, dass wir daraus
irgend welche Beweiskraft für die Bestimmung der Heimat
unseres Meisters entnehmen dürften. Dazu kommt, endlich,
dass, wie Flechsig selbst zugesteht, das Würtembergische
Wappen nicht ganz genau wiedergegeben ist. So nahe es
daher auch zu liegen scheint, dass der Meister die Gelegen-
heit von Wappendarstellungen dazu benutzte, diejenigen seiner
Heimat anzubringen, und so scharfsinnig Flechsig auch alle
die Zusammenstellungen der einzelnen Wappen im Hausbuche
zu erklären gesucht hat, so habe ich doch, wie ich glaube,
zur Genüge gezeigt, auf wie unsicherem Boden wir uns hier
befinden, so dass wir gut thun werden, auf diese Argumente
ganz zu verzichten.
In Mainz sucht unsern Meister auch Kämmerer4), der
sich dabei jedoch gleichfalls auf das Mainzer Marienleben
stützt.
Es hat auch nicht an Versuchen gefehlt, die Zeit seiner
Thätigkeit näher zu bestimmen. Zuerst hat Duchesne ihm
den Namen des „Meisters von 1480" auf Grund der Bemer-
kung beigelegt, dass sich auf einem seiner Blätter diese
Jahreszahl finde. Da er aber das betreffende Blatt nicht näher
bezeichnet, und seine Wiederauffindung bisher nicht gelungen
ist, so sind wir nicht in der Lage, hieraus für die Zeit unseres
Meisters Schlüsse zu ziehen. Indessen schweigen seine Arbeiten
doch nicht vollständig über ihre Entstehungszeit. Denn dass
das Blatt mit dem Türken zu Pferde (L. 74) auf eine be-
stimmte Persönlichkeit zurückgellt, ist mir mit Flechsig5)
nicht zweifelhaft. Hat Flechsig recht, so kann das Blatt

1) Vgl. Siebmacher, I. Teil, S. 128.

2) Vgl. Siebmacher, I. Teil, S. 133.

3) Vgl. Siebmacher, III. Teil, S. 21.

4) Jahrbuch der Kgl. preussischen Kunstsammlungen XVII (1896),
S. 155.

5) A. a. 0, S. 71.
 
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