dukIOSL
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den bösen Leuchen zu viel ein/ indem man ih-
nen Glauben zustellet / und ist besser in derglei-
chen Zustand ein brünstigesGebet/durch welches
man GOtt in dieRnthen fNet/und dieses seiner
Nachrichter Schwert zurücke halten kan.
Ein Zauberer zu Noyon sagte den Tag / an
welchem er würde umbgebracht werden: Als
ihn nun der Bischoff zu verwahren vermeinte/
begehrte ein Fremder mit demBifchoffzu reden/
sobald erihn in das Zimmer gelassen / hat er
den Zauberer mit einem Dolchen durchstochen.
Also kan keine/ / der sich zu Gottes Feinden ge-
schlagen/ dem gerechten Gericht Gottes entflie-
hen.
Dergleichen hat sich auch jüngst zu Wokffen-
bättel zugetragen / daß ein Kühe-Hirt die Leuth
mit übernatürlichen Kunst-Mitteln geheilet /
und sich einst bey einer Gasterey eingestellet/
derenWirthin einesLieutenansWetbzu Nachts
mit umbgedrehetemHalß in demBette gefunden
worden. Dieser bezauberte ein Pferd / und
bedingte zo Reichsthaler / solches wieder zu hei-
len: Der Reuter verspricht is Rthl. alsobald/
und die andere Helfft / wann der Gaul zu recht
gebracht; als solches erfolgt/will er die hinter-
stellige 15 Reichsthaler nicht bezahlen / und dar-
über kommen sie für die Obrigkeit. Indem
nun die Sach rechkhängtg schwebet / vergleichet
sich der Zauberer mit dem Klager/ undlässet
das bedingte Geld zurück.
Dieses machte dm ruchlosen Gesellen noch
verdächtiger / daß er darüber in Verhasst kom-
met/nachgehends auch Nachfrage feines Lebens
und Wandels an die peinliche Frage geworssen
wurde. Er wvlte und kunte nichts bekennen:
Man sahe/daß ihm dieZunge in demMund auff-
gelauffen/ und daß sein Schlund undHalßzer-
schwollen. Alles Zusprechenwarvergebens/und
alles Ermahnen umbfonst. Endlich fängt er
an zu schlaffen/und sähe man wohl / daß er ohne
alle Empfindlichkeit war. Solches begab sich/
so vielmahl man ihn mitSchweffel brennen/oder
sonsten martern wolte.
Als nun nichts mit ihm außzurichten/ und der
Teuffel ihm vermuhtlich zugesagt / er wvltethm
die Schmertzen und Mittel zu bekennen beneh-
me«/ hat man ihn wieder in Verhasst führen las-
sen / bald hernach aber hat man ihn schreyen hö-
ren/ und als man zugesehen / hat ihm der Satan
denKopffherumb gedreht gehabt/wie einerTau-
ben/und ihm also gelohnet/ wie er verdienet.
Zu Erfüllung dieser Erzehlung von der Zau-
brer Ablehnung wollen wir anfügen/denLohn ei-
nes frevlen Fluchers : Zu Rochelle war ein
Bürgersmann vor weyig Jahren / verpflegte/
was man ihm nicht glauben wollen/zu beteuren/
das wann es nicht also / solte ihn der Teuffel
schneutzen. Was geschiehst ? Äls er auff etne
Zeit also falsch geschworen / und zu Bette lieget/
kam ein schwartzesMannletn hinein/scheurte das
Feuer an / legte die Zange hinein / und machte
sie glüend. Darauff gehet er mit der Feuer-
Zangen für das Bett / zwicket seine Nasen ein/
ziehnhn herauß/ und führte ihn umb den Tisch/
welcher mitten in dem Zimmer stunde. Nach
solchem lässet er ihn wieder loß/ und sagte: Nun
hat dich der Teuffel geschmutzt. Weil dieser
Mann gelebt / hat er das Brandmahl an seiner
Nasen getraten / und ist dieser Verlauff zu Ro-
chelle stattkündig.
Wer deß Höchsten Feinde trauet/
Endlich viel zu spat beschauet/
Daß er für verdienten Lohn/
Bringt der Höllen- Quaal darvon.
Ewig/ ewig wäret lange/
Macher ewig ewig bange/
Lasst uns Gottes Diener seyn/
Sondereitel falschen Schein.
Ich habe noch viel von den Zauberern zu re-
den/und ich hoffe/diese an sich selber abscheuliche
Materie werde dem curieusen Leser nicht ver-
drießlich se^ n/weil viel Haupt Quastivnes dar-
uuter abgethan werden / in solcher Zuversicht
fahre ich fort/ undtractire
M Z Die
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den bösen Leuchen zu viel ein/ indem man ih-
nen Glauben zustellet / und ist besser in derglei-
chen Zustand ein brünstigesGebet/durch welches
man GOtt in dieRnthen fNet/und dieses seiner
Nachrichter Schwert zurücke halten kan.
Ein Zauberer zu Noyon sagte den Tag / an
welchem er würde umbgebracht werden: Als
ihn nun der Bischoff zu verwahren vermeinte/
begehrte ein Fremder mit demBifchoffzu reden/
sobald erihn in das Zimmer gelassen / hat er
den Zauberer mit einem Dolchen durchstochen.
Also kan keine/ / der sich zu Gottes Feinden ge-
schlagen/ dem gerechten Gericht Gottes entflie-
hen.
Dergleichen hat sich auch jüngst zu Wokffen-
bättel zugetragen / daß ein Kühe-Hirt die Leuth
mit übernatürlichen Kunst-Mitteln geheilet /
und sich einst bey einer Gasterey eingestellet/
derenWirthin einesLieutenansWetbzu Nachts
mit umbgedrehetemHalß in demBette gefunden
worden. Dieser bezauberte ein Pferd / und
bedingte zo Reichsthaler / solches wieder zu hei-
len: Der Reuter verspricht is Rthl. alsobald/
und die andere Helfft / wann der Gaul zu recht
gebracht; als solches erfolgt/will er die hinter-
stellige 15 Reichsthaler nicht bezahlen / und dar-
über kommen sie für die Obrigkeit. Indem
nun die Sach rechkhängtg schwebet / vergleichet
sich der Zauberer mit dem Klager/ undlässet
das bedingte Geld zurück.
Dieses machte dm ruchlosen Gesellen noch
verdächtiger / daß er darüber in Verhasst kom-
met/nachgehends auch Nachfrage feines Lebens
und Wandels an die peinliche Frage geworssen
wurde. Er wvlte und kunte nichts bekennen:
Man sahe/daß ihm dieZunge in demMund auff-
gelauffen/ und daß sein Schlund undHalßzer-
schwollen. Alles Zusprechenwarvergebens/und
alles Ermahnen umbfonst. Endlich fängt er
an zu schlaffen/und sähe man wohl / daß er ohne
alle Empfindlichkeit war. Solches begab sich/
so vielmahl man ihn mitSchweffel brennen/oder
sonsten martern wolte.
Als nun nichts mit ihm außzurichten/ und der
Teuffel ihm vermuhtlich zugesagt / er wvltethm
die Schmertzen und Mittel zu bekennen beneh-
me«/ hat man ihn wieder in Verhasst führen las-
sen / bald hernach aber hat man ihn schreyen hö-
ren/ und als man zugesehen / hat ihm der Satan
denKopffherumb gedreht gehabt/wie einerTau-
ben/und ihm also gelohnet/ wie er verdienet.
Zu Erfüllung dieser Erzehlung von der Zau-
brer Ablehnung wollen wir anfügen/denLohn ei-
nes frevlen Fluchers : Zu Rochelle war ein
Bürgersmann vor weyig Jahren / verpflegte/
was man ihm nicht glauben wollen/zu beteuren/
das wann es nicht also / solte ihn der Teuffel
schneutzen. Was geschiehst ? Äls er auff etne
Zeit also falsch geschworen / und zu Bette lieget/
kam ein schwartzesMannletn hinein/scheurte das
Feuer an / legte die Zange hinein / und machte
sie glüend. Darauff gehet er mit der Feuer-
Zangen für das Bett / zwicket seine Nasen ein/
ziehnhn herauß/ und führte ihn umb den Tisch/
welcher mitten in dem Zimmer stunde. Nach
solchem lässet er ihn wieder loß/ und sagte: Nun
hat dich der Teuffel geschmutzt. Weil dieser
Mann gelebt / hat er das Brandmahl an seiner
Nasen getraten / und ist dieser Verlauff zu Ro-
chelle stattkündig.
Wer deß Höchsten Feinde trauet/
Endlich viel zu spat beschauet/
Daß er für verdienten Lohn/
Bringt der Höllen- Quaal darvon.
Ewig/ ewig wäret lange/
Macher ewig ewig bange/
Lasst uns Gottes Diener seyn/
Sondereitel falschen Schein.
Ich habe noch viel von den Zauberern zu re-
den/und ich hoffe/diese an sich selber abscheuliche
Materie werde dem curieusen Leser nicht ver-
drießlich se^ n/weil viel Haupt Quastivnes dar-
uuter abgethan werden / in solcher Zuversicht
fahre ich fort/ undtractire
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