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Harth, Dietrich [Hrsg.]
Finale!: das kleine Buch vom Weltuntergang — München, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.2939#0212

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Zählungen über Götter und Riesen trösten zu lassen, und sie
sind nicht bereit, ihren Gedanken dort, wo sie über die Dinge
des täglichen Lebens hinausgehen, eine Grenze zu ziehen.
Damit nicht zufrieden, bauen sie Teleskope, Satelliten und Be-
schleuniger, verbringen sie endlose Stunden am Schreibtisch,
um die Bedeutung der von ihnen gewonnenen Daten zu ent-
schlüsseln. Das Bestreben, das Universum zu verstehen, hebt
das menschliche Leben ein wenig über eine Farce hinaus und
verleiht ihm einen Hauch von tragischer Würde.

KarlKrolow
Weltende

(In memoriam Jakob van Hoddis)

Der Bürger war inzwischen abgeschafft.
Man ließ die atomare Sprengkraft los.
In was man lange im Labor vergafft
gewesen war, war doch ein Anfang bloß.

Und in den Lüften lebt nur noch Chemie.
Am Ende war die Tat und kein Geschrei
gab es nun mehr. So lautlos wie noch nie
war's. Und mit dem Planeten jetzt vorbei.

Christoph Meckel
Weltende

Die Legenden berichten von einem Mann, der eines Tages er-
scheinen und vermöge seiner zauberfähigen Augen die Erde
leerblicken wird. Es heißt, daß seine Blicke über die Fähigkeit
verfügen werden, die erblickten Dinge von ihren Stellen zu lö-
sen und unversehrt hinter seinen Pupillen und Lidern anzusie-
deln. Dieser Mann, vermutet man, wird zuletzt, vom vielen,
 
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